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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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störte es nicht. Nachdem ich meine anfängliche Scheu überwunden hatte, genoss ich es, meine Nacktheit an Bredenes FKK-Strand zur Schau zu stellen. Immerhin musste ich mich meines straffen Körpers und meiner glatten, caramelfarbenen Haut auch keinesfalls schämen.
    Wieder schrien die Möwen über mir. Ich räkelte mich behaglich, träumte in den blauen Himmel hinein und genoss es, in goldenes Sonnenlicht gebadet einfach nur dazuliegen. Der leichte Wind wechselte die Richtung, strich über meine Brustwarzen, neckte sie förmlich und ließ sie hart werden. Durch seinen Wechsel strich er nun auch an meinen Beinen entlang, zwischen meine Schenkel und gegen das weiche Fleisch meiner empfindsamen Scham. Sie war rasiert, was mich hier zu einem exotischen Wesen machte. Die wenigen Frauen, die sich an diesen Strand trauten – und die meisten kamen bloß in Begleitung ihres Ehegespons – zeigten sich rustikal behaart oder hatten sich die Schambehaarung nur leicht gestutzt.
    Ich sah mich um, um meine Gedanken mit Fakten zu untermauern. Doch im Moment war keine Rustikalbehaarung zu sehen. Angenehmerweise war jetzt, Mitte Juni, noch nicht allzuviel los am Strand. Der große Run aufs Meer begann erst mit der Urlaubshochsaison ab Juli.
    Ich lehnte mich wieder zurück, verdrängte den Wind, die Schambehaarungen, andere Frauen und Männer, und döste in der Sonne.

    Als ich aus meinem kurzen Schlummer erwachte, ging der Tag bereits zur Neige. Die Sonne versank langsam, sank auf das ruhiger werdende Meer zu. Klein und zahm leckten die Abendwellen über den dunkelgoldenen Strand. Der Wind legte sich. Schwach süßer Blütenduft von den dicht bewachsenen Dünen mischte sich nun mit dem salzigen Fisch- und Seetang-Aroma, das von der See herüberströmte. Mitten in diese Idylle hinein zirpte mein Handy in dem vertrauten Ton, der mir eine SMS anzeigte. Nicht unerwartet. Ich holte das Mobiltelefon aus meiner Handtasche, klappte es auf und las: KOMM IN, 30 MINUTEN. 250 METER NORDÖSTLICH, * DÜNEN.
    Typische Kommafehler und das sinnlose Sternchen mitten im Text bewiesen, dass die Nachricht wirklich von Mark stammte. Ich seufzte. Er machte es immer übertrieben spannend. Außerdem litt er unter Verfolgungswahn, eine Berufskrankheit, an die ich mich mittlerweile gewöhnt hatte. So gut, wie man sich eben daran gewöhnen konnte.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Also in dreißig Minuten erst? Das ließ mir Zeit genug, um noch einmal ins Wasser zu hüpfen.
    Ich sprang auf, ließ unbekümmert meine Sachen liegen – es waren nur noch wenige Leute am Strand unterwegs – so wenige, dass ich kaum das Risiko einging, bestohlen zu werden – und lief in einem lockeren Trab auf das verheißungsvoll glitzernde Meer zu. Es war auflaufend Wasser, wenn auch noch nicht gänzlich Flut, und ich liebte es, über den nasser und härter werdenden Sand zu laufen. Mit seinen winzigen Bodenwellen sah er wie Miniaturdünen aus.
    Dann rannte ich jubelnd in die Brandung, gab mich der kühlen und frischen Umarmung der Nordsee hin, genoss, wie das Wasser meinen gesamten Körper empfing, die sich vor Kälte verhärtenden Brustwarzen ebenso wie meine empfindliche Möse. Mhmmm … köstlich!
    Prustend und keuchend kehrte ich nach ein paar Minuten des Planschens und weniger Schwimmzüge an Land zurück. Mit im Abendlicht glitzernden Wassertropfen bedeckt, lief ich zu meinem Platz. Trotz oder gerade wegen der kühlen Erfrischung war ich froh, mich rasch in mein großes Laken wickeln zu können. Zitternd trocknete ich mich ab und griff nach meinem Strandkleid.
    Erst dann bemerkte ich den Mann, der keine fünfzehn Schritt von mir entfernt lässig an der dunklen Seitenflanke der weit ins Meer ragenden Steinmole, hockte und mich ungeniert beobachtete. Mitten in der Bewegung hielt ich inne.
    Er grinste. Mein Herz begann schneller zu klopfen. Etwas, was mir schon seit einer ganzen Weile nicht mehr passiert war.
    Wie lange beobachtete er mich schon? Hatte er sich vorsichtig herangepirscht wie ein Jäger an seine Beute?
    Inzwischen war ich daran gewöhnt, hier am Nudistenstrand angestarrt zu werden. Trotzdem mochte ich es nicht, überrumpelt zu werden. Und doch war es genau diese Überrumplung, die mich erregte und die Situation, die dafür sorgte, dass ich mich wie ertappt fühlte. Ich spürte, wie ich vor Verlegenheit rot wurde.
    Ich konnte nicht einmal sagen, ob der Fremde gut aussah, doch er hatte Charisma, soviel stand fest … und sein Blick … unter normalen Umständen

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