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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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betören.
    “Woran denkst du gerade?”, fragte Anton leise.
    Komische Frage! Wie sollte sie denken können, wenn Antons Finger, die eben noch ihre Schulter durchgeknetet hatten, sich nun an der Vorderseite ihres Körpers betätigten? Er hatte begonnen, zart ihre Brust zu streicheln. Sofort richteten sich die Spitzen ihrer Brüste steil auf und bohrten sich ins Laken, und das rhythmische Pulsieren an ihren Oberschenkeln signalisierte ganz deutlich, dass auch Anton erregt war.
    Welchen Sinn hat eine Massage, die auf der einen Seite zwar Verkrampfungen löst, aber auch Anspannung verursacht, auch wenn diese ganz anderer Art ist, fragte sie sich im Stillen. Der Wunsch, Anton in sich zu spüren, wurde immer stärker. Sie musste ihn besitzen, und zwar sofort! Keine Sekunde länger wollte sie warten. Ungeduldig griff sie hinter sich und begann, Anton zu streicheln. Doch Anton entzog sich geschickt ihrem Zugriff, da half kein Bitten und Betteln.
    Frustriert kniff Lauren die Augen zusammen. Was hatte sie denn nun schon wieder falsch gemacht? Geknickt und reichlich verunsichert wälzte sie sich schließlich auf den Rücken, um wenigstens den Grund für die Abfuhr zu erfahren. Gerade als sie den Mund aufmachen wollte, um zu fragen, womit sie sich Antons Unmut zugezogen hatte, schoss ihr ein völlig neuer, überraschender Gedanke durch den Kopf: Woher wollte sie eigentlich wissen, dass das Problem bei ihr lag?
    Sie spürte, wie ganz langsam eine unbändige Wut in ihr hochstieg. Doch da fiel ihr Blick auf Anton, und ihr Zorn verrauchte in Windeseile. Das Kerzenlicht zauberte weiche Schatten auf seine Haut und spiegelte sich in dem samtigen Flaum auf seinem Kinn, in der wild verstrubbelten blonden Mähne und in den winzigen Härchen auf seinem Oberkörper. Er hatte sich aufgesetzt, und sie konnte deutlich sehen, wie erregt er war. Er war so schön, und sie begehrte ihn so sehr. Sie brauchte ihn. Jetzt!
    Im Allgemeinen schreibt man ja Männern die stärkere Begierde zu, aber in diesem Fall war es Lauren, die nie genug bekommen konnte. Heute würde sie sich, aus einem Grund, den sie noch nicht kannte, wohl gedulden müssen, so viel hatte sie verstanden. Anton würde ihren Hunger nicht stillen, ehe er losgeworden war, was ihn beschäftigte, auch das wusste sie nach all der Zeit, die sie schon zusammen waren. Genauso wie sie wusste, dass ihr Körper eine Macht auf Anton ausübte, der er sich unmöglich entziehen konnte.
    Mit einem Schlag war Lauren ernüchtert. Plötzlich interessierte es sie gar nicht mehr, was in Antons Kopf vorging. Seltsam! Stattdessen spürte sie auf einmal das merkwürdige Bedürfnis, Anton auf die Probe zu stellen. Wie stark fühlte er sich wirklich zu ihr hingezogen? Welche Belastungen konnte ihre Beziehung verkraften? Und, diese Frage brannte ihr seit Stunden auf den Nägeln, was hielt Anton von Macys Fragebogen? War er genauso schockiert darüber wie sie, oder sah sie wieder einmal zu Unrecht schwarz?
    Die Liste hatte Lauren einen gehörigen Schrecken eingejagt, anders konnte man es nicht ausdrücken. Von den zwölf Fragen, die sich alle ausschließlich auf Anton bezogen, ihren Anton, den Partner, den Geliebten, konnte sie nicht mehr als zwei auf Anhieb beantworten. Rein äußerlich kannte sie ihn sehr genau, aber wie stand es mit seinem Innenleben? Mit seinen Vorlieben, Wünschen und Plänen? Bislang hatte Lauren sich nämlich auf das Naheliegendste, seinen herrlichen Körper, konzentriert und alles andere sträflich vernachlässigt. Das rächte sich jetzt. Sie begann sich nämlich zu fragen, was das über sie selbst aussagte und über ihren Wert als Freundin und Lebensgefährtin?
    Doch – wie schon so oft an diesem Punkt in ihren Überlegungen – schwor sie sich feierlich, darüber nachzudenken, sobald sie eine ruhige Minute hatte, und wandte sich nun anderen, spannenderen Tätigkeiten zu. Sie erhob sich, ging zum Fußende des Bettes und setzte sich hinter Anton auf die Matratze. Im Vorübergehen bemerkte sie, wie seine Augen aufleuchteten. Sie legte ihm die Arme von hinten um die Schultern und schmiegte sich ganz fest an seinen Rücken. Zuerst streichelte sie seine Schultern, dann ließ sie die Hände über seine Brust gleiten.
    “Ich war in Gedanken bei deinen Händen”, flüsterte sie in sein Ohr und begann, an seinem Ohrläppchen zu knabbern, während ihre Finger aufreizend langsam über seinen Oberkörper fuhren. “Ich bin verrückt nach deiner Berührung.” Ihre Finger wanderten immer tiefer.

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