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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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Missfallen, eine heftige Diskussion über die verschiedenen Methoden, mit denen Frauen sich im Namen der Schönheit quälen.
    Macy spitzte die Ohren. In einer Pause warf sie ein: “Ich benutze meistens nur ein wenig Wimperntusche.” Sie war sehr erstaunt über die wütenden Reaktionen, die ihre harmlose Bemerkung hervorrief.
    Die mütterliche Sydney erbarmte sich. “Nicht alle Frauen haben das Glück, ganz ohne künstliche Nachhilfe so auszusehen, als kämen sie frisch vom Friseur”, erklärte sie.
    “Nicht alle haben Haut ohne Problemzonen”, ergänzte Chloe, die als Leiterin der Kosmetiklinie
Grafitti Girl
als Expertin für derlei Fragen galt.
    “Das mag ja sein, aber zum Ausgleich besitzt ihr etwas, um das ich euch aufrichtig beneide”, widersprach Macy und blickte bedeutsam an sich hinunter.
    Die Freundinnen starrten sie verständnislos an, aber bei Kinsey fiel schnell der Groschen. “Oberweite”, flüsterte sie und schon wieder schüttelten sich alle vor Lachen. Nur Sydney ließ sich ins Sofa sinken und vergrub verzweifelt das Gesicht in den Händen.
    “Da hast du allerdings völlig recht, Schätzchen. Wir Rassefrauen haben es nicht nötig, mit dekorativen Schriftzeichen auf unser Dekolleté aufmerksam zu machen”, meinte Chloe spöttisch in Anspielung auf Macys Tattoo.
    Macy blies empört die Backen auf. “Du missverstehst das! Das Tattoo ist Ausdruck meiner Persönlichkeit.”
    “Deiner Aufmerksamkeit heischenden Persönlichkeit.”
    “Wenn dem so wäre, hätte ich mich irgendwo am Hals tätowieren lassen, nicht da, wo niemand es sehen kann.” Demonstrativ zog Macy das T-Shirt hoch.
    Genau in diesem Augenblick stürmte Leo aus seinem Zimmer. So wütend hatte Macy ihn noch nie gesehen – und selten so spärlich bekleidet. Er trug nichts außer knallroten Boxershorts, die kaum etwas verhüllten. “Auch wenn es nichts zu sehen gibt”, sagte er mit schneidender Stimme, “zu hören bekommt man hier mehr, als einem arbeitenden Menschen lieb sein kann.”
    Verlegen zupfte Macy ihr Top zurecht. Obwohl der Tadel an alle gerichtet war, hatte sie ein schlechtes Gewissen. Aber weshalb? Das war ihre Wohnung, Leo war der Gast. Es gab keine Veranlassung, auf ihn Rücksicht zu nehmen. Seine Meinung zählte nicht. Oder doch?
    “Na sieh mal einer an!” Chloe musterte Leo majestätisch von oben bis unten. “Kompliment, mein Süßer, Rot steht dir ganz ausgezeichnet.”
    Wie konnte Chloe es wagen! Instinktiv ging Macy auf Leo zu, aber nach wenigen Schritten zögerte sie. Er war nur ein vorübergehender Hausgenosse, ihr Partner in einem Spiel, nichts weiter. Wieso ärgerte sie sich, wenn Chloe ihn ein wenig auf den Arm nahm? Regten sich da etwa Beschützerinstinkte? Oder gar Eifersucht?
    Sie verschob die Analyse auf später, packte Leo am Arm und zog ihn zurück in sein Zimmer, wo niemand sie belauschen konnte. Unschlüssig blieb sie gleich hinter der Tür stehen und erwog den nächsten Schritt. Sollte sie bleiben und sich im Namen aller entschuldigen oder ihm den Rücken kehren? Je länger sie nachdachte, desto deutlicher wurde eines: Sie wollte gerne in seiner Nähe bleiben.
    Leo sah das völlig anders. Ohne sie groß zu beachten, schlüpfte er in bequeme graue Shorts, streifte ein weißes T-Shirt über und zog seine Joggingschuhe an. “Du hast mich ganz schön lächerlich gemacht vor deinen Freundinnen”, schnauzte er sie schließlich an.
    Macy zuckte zusammen. “Hey, das ist nicht wahr!”
    “Ach nein?”, schnaubte er und begann Aktenordner, Papier und zwei dicke Gesetzbücher in seine Mappe zu packen. “Hoffentlich sehen Jess und Ray das auch so.”
    “Offensichtlich hast du uns belauscht. Dann solltest du ja wohl wissen, dass ich dich mit keinem Wort erwähnt habe.”
    Er ignorierte ihren Einwand und ließ die Schlösser des Aktenkoffers zuschnappen.
    “Leo, wir haben über die Schnitzeljagd gesprochen, na und? Gerade Jess und Ray gehören so gut wie zur Familie. Es würde keiner von uns einfallen, ihre Geheimnisse in der Öffentlichkeit breitzutreten. Und versuch nicht, mir weiszumachen, dass ihr Männer bei einem Glas Bier nicht auch gerne mal über uns Frauen herzieht.”
    Leo sah sie durchdringend an. Sein Zorn war verraucht, er wirkte traurig und verletzt. “Aber was ist mit
meinen
Geheimnissen? Ich gehöre nicht zu eurer kleinen Familie. Muss ich jetzt damit rechnen, dass demnächst die ganze Stadt über meine besonderen Merkmale tratscht?”
    Macy wand sich vor Verlegenheit. Das hatte

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