Fessle mich!
Vom Leibe reißen sollte man diese Fetzen, und genau das würde er tun, wenn sie ihm nicht zuvorkam.
Kurz vor Leos Sessel blieb sie stehen und betrachtete ihn von oben herab. Es knisterte förmlich zwischen ihnen. Leo rang um Beherrschung, aber er merkte, dass er den Kampf verlor. Er war nur noch Sekunden davon entfernt, Macy nach bewährter Steinzeitmanier an den Haaren zu packen und in seine Höhle zu schleifen, als sie sich vor ihm hinkniete.
Ihre Hände fanden wie von selbst den Weg unter seine Shorts. Die kurz geschnittenen Fingernägel kratzten über seine Schenkel. Dann glitten ihre Finger höher und malten zarte Kreise auf seine harte Männlichkeit. Leo zitterte vor Erregung, aber er zwang sich zur Ruhe. Mit angehaltenem Atem wartete er, während Macys schlanke Finger geschickt immer weiter vordrangen.
“Gefällt dir das?”, fragte sie leise.
“Das fragst du noch?” Leo war drauf und dran, sich und Macy die Kleider vom Leib zu reißen und sie auf seinen Schoß zu zerren, damit sie das Raubtier, das sie geweckt hatte, bis zur Erschöpfung lieben konnte.
Sie lachte hell auf. “Ich will sichergehen, dass ich nicht schon wieder etwas falsch mache.” Die Träger ihres BHs verrutschten und Leo musste die Finger mit aller Kraft in die Armlehnen bohren. Für einen flüchtigen Moment fragte er sich, ob er in diesem Stuhl jemals wieder einen vernünftigen Gedanken würde fassen können. Vermutlich nicht, denn in diesem Augenblick beugte sich Macy über seine Schenkel, spitzte die Lippen und blies ihren heißen Atem über ihn. Leo schloss die Augen. Als er sich wieder in der Lage fühlte, sie zu öffnen, merkte er, dass Macy ihn aufmerksam betrachtete. Sie schien etwas auf dem Herzen zu haben.
“Ich werde nicht schlau aus dir, Leo”, sagte sie. “Manchmal habe ich den Eindruck, dass du das, was zwischen uns geschehen ist, am liebsten vergessen würdest. Kannst du mir das bitte erklären?”
Leo stöhnte. “Macy, bitte, können wir das nicht später diskutieren? Gerade jetzt steht mir der Sinn nach weitaus angenehmeren Aktivitäten.”
“Wie du willst.” Sie zuckte die Achseln und begann, ihn sanft zwischen den Schenkeln zu streicheln. Dann beugte sie sich vor und liebkoste ihn noch einmal mit ihrem warmen Atem. Wieder schloss Leo erwartungsvoll die Augen, doch Macy war noch etwas eingefallen. “Findest du nicht, dass alles ein bisschen schnell ging?”, fragte sie plötzlich.
“Hat es dir vielleicht nicht gefallen?”, stieß Leo zwischen den Zähnen hervor. Die Frau wollte ihn in den Wahnsinn treiben. Sie hatte ihre Begegnungen ebenso genossen wie er, das hatte er doch gespürt.
“Doch, doch. Ich muss nur immer daran denken, was du zum Thema Genießen gesagt hast. Vielleicht hast du gar nicht so unrecht: Die Vorspeise ist mindestens ebenso wichtig wie der Hauptgang.”
“Worauf wartest du dann noch? Willst du die Speisekarte studieren?”
“Du hast mich noch gar nicht dazu eingeladen.”
Leo erhob sich gerade weit genug, um seine Shorts abzustreifen. “Dann spreche ich hiermit eine förmliche Einladung an dich aus.”
11. KAPITEL
Die frisch renovierten Büroräume der Anwaltskanzlei Thomas, Williams & White beanspruchten eine ganze Etage in einer der besten Adressen der Stadt. Die Firma hatte außerdem im gleichen Gebäude ein kleines Apartment angemietet, das den Anwälten zur Verfügung stand, wenn sie bis tief in die Nacht an einem ihrer Fälle arbeiteten. Küche und Dusche der kleinen Wohnung wurden deshalb auch recht eifrig genutzt, aber soweit Leo wusste, hatte noch niemand dort übernachtet. Das wenigstens erzählte er Macy, als er sie – nachdem er wieder zu Kräften gekommen war – die Treppe hinauftrug. Er würde sich hüten, den Aufzug zu benutzen. Wer konnte schon mit absoluter Sicherheit sagen, ob sie wirklich allein in dem Gebäude waren? Aus demselben Grund hatte er auch darauf bestanden, dass sie sich wieder anzogen, ehe sie den Weg durchs Treppenhaus antraten.
Dabei konnte sich Macy an seinem nackten Körper nicht sattsehen. Leo war natürlich nicht ihr erster Liebhaber, aber er stellte alle anderen in den Schatten. Er war gut gebaut und maskulin, aber er konnte auch sanft und weich sein. Am meisten allerdings erstaunte sie immer wieder seine Empfindsamkeit. Nicht nur, dass er sich stets bemühte, ihre Wünsche und Vorlieben zu erahnen und sie zufriedenzustellen. Was sie am tiefsten beeindruckte, war die Tatsache, dass seine Leidenschaft schon bei der kleinsten
Weitere Kostenlose Bücher