Fessle mich!
er dich erobert?”
Macy winkte ab. “Sprechen wir nicht davon. Mir geht es jedenfalls soweit ganz gut. Wo liegt dein Problem?”
Lauren leckte ihren Löffel sorgfältig ab. “Mein Problem heißt nicht etwa Anton, wie man vermuten möchte, sondern Lauren.”
Macy erhob Einspruch. “Ich kenne dich, ich kenne Anton, und ich kenne euch als Paar. Wenigstens ein Teil der Schuld liegt bei ihm.”
“Bis vor drei Wochen hätte ich das genauso gesehen. Aber die Schnitzeljagd hat mich eines Besseren belehrt.” Langsam fuhr sich Lauren mit dem Ärmel über die eisverschmierten Lippen.
Macy traute ihren Augen nicht. Lauren, die sonst so ordentlich, fast schon pingelig war, wischte sich den Mund am Ärmel ab! Wenn das kein schlechtes Zeichen war! “Hast du zufällig mit Sydney und den anderen geredet? Ich hoffe, die Beschäftigung mit meinem Fragebogen hat nicht auch ihr Leben total auf den Kopf gestellt.”
“Wie kommst du auf die Idee? Mein Leben steht nicht Kopf! Du hast mir lediglich über ein paar wichtige Dinge die Augen geöffnet, und dafür bin ich dir sogar sehr dankbar.”
Macy wäre am liebsten in den Kissen versunken. “Wie kannst du das so gelassen hinnehmen? Ich habe schließlich die Schuld daran, dass du dich von Anton getrennt hast.”
“Unsinn, Macy. Es war längst überfällig, dass ich mir über meine Beziehung zu Anton Gedanken mache. Deine Fragen haben mich sozusagen mit der Nase darauf gestoßen, wie viel ich über ihn und über uns noch gar nicht weiß.”
“Aber jetzt kennst du alle Antworten? Lass mich mal überlegen.” Im Geist ging Macy die Liste durch, die sie für Lauren zusammengestellt hatte, bis sie auf die Frage stieß, die ihr am besten gefiel. “Worauf legst du in einer Partnerschaft den größten Wert?”
Lauren lachte betreten. “Du wirst staunen”, gestand sie verschämt. “Das Wichtigste für mich ist die Frage, ob es im Bett mit uns klappt. Damit hast du nicht gerechnet, was? Dabei kennst du mich von allen Menschen am besten. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man oft nicht einmal selbst so richtig versteht, warum man etwas tut.”
Macy schwieg nachdenklich. Schließlich nickte sie. “Ich kenne das auch. Ich habe mich zum Beispiel von Leo ans Bett fesseln lassen. Und das, obwohl er erstens gar nicht mein Typ ist und ich zweitens fest daran glaube, dass es in der Liebe darum geht, Zärtlichkeiten auszutauschen und nicht den anderen zu beherrschen.”
“Genau! Moment mal, hab ich richtig gehört? Er hat dich ans Bett gefesselt?”
Macy nickte.
“Und?”
“Es war einfach sagenhaft.”
Nachdenklich klopfte sich Lauren mit dem Löffel an die Lippen. “Ach, es hat dir gefallen? Meinst du das jetzt rein körperlich, oder sollte dir am Ende doch etwas an dem Typ liegen?”
“Nie und nimmer! Was soll ich mit einem Eisberg wie Leo? Du hast doch selbst gesehen, wie er sich vorhin benommen hat.”
“Liebe und Logik sind zwei unterschiedliche Paar Stiefel”, zitierte Lauren altklug.
Macy hatte keine Lust, sich zu diesem Thema zu äußern. “Liebst du Anton noch?”, fragte sie hastig, um Lauren auf andere Gedanken zu bringen.
“Die Frage müsste lauten: Habe ich Anton geliebt oder nur seinen Körper? Er ist so selbstbewusst, dass es ihm überhaupt nicht seltsam vorkam, dass ich im Bett meistens die Initiative ergriffen habe. Er dachte wohl, das läge an seiner unwiderstehlichen Persönlichkeit. Erst als er schließlich dahinterkam, dass es nun mal meine Art war, wurde er misstrauisch.”
Wir beide geben ein tolles Paar ab, dachte Macy. “Was hast du jetzt vor?”
“Ich würde gerne wieder bei dir wohnen, wenn du einverstanden bist.”
“Das ist doch selbstverständlich. Ich wollte wissen, wie es zwischen dir und Anton weitergehen soll. Habt ihr euch endgültig getrennt?”
“Warum fragst du? Hast du vielleicht ein Auge auf ihn geworfen?”
“Auf Anton? Hast du noch alle Tassen im Schrank? Damit würde ich doch gegen die Regeln verstoßen.”
“Das heißt, ich fliege hochkant aus der Wohnung, falls ich Leo schöne Augen mache?”, fragte Lauren und grinste dabei verschmitzt.
Macy fand das gar nicht komisch. Schon bei dem Gedanken daran, dass andere Frauen sich für Leo interessieren könnten, packte sie eiskalte Wut. Und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Sie hatte sich bis über beide Ohren in Leo Redding verliebt.
“Was ist nun, Macy, fliege ich?”
“Äh, ja. Ich würde dich tatsächlich rauswerfen.”
Lauren lachte
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