Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
Vom Netzwerk:
Sie eigentlich nur diesen Ratgeber oder andere Literatur sorgsam durchlesen und sich alles anstreichen, was Ihnen gefällt. Finden Sie dann Ihre Prioritäten heraus: Wenn Sie von Ihrer privaten Liste nur eine Sache auswählen dürften, die unabdingbar ist, welche wäre das? Was liegt auf den Plätzen zwei und drei? Wie sieht dieselbe Rangfolge bei Ihrem Lover aus? Wo finden Sie zusammen?
Genauso wichtig ist es, Ihre Grenzen festzulegen: Was sollte Ihr Lover auf keinen Fall mit Ihnen anstellen? Vermutlich gibt es auch hier wichtige Unterschiede: von Dingen, die Sie einfach nicht besonders toll finden, die Sie aber in Gottes Namen über sich ergehen lassen würden, bis zu Dingen, die für Sie absolut tabu sind. Bei manchen Dingen sind Sie wiederum unsicher, und es käme auf einen vorsichtigen Versuch an. Sagen Sie das alles so klar wie möglich. Generell gesprochen sollte bei erotischen Spielen niemand von seinem Partner Dinge verlangen, die diesem keine Lust bereiten.
Zu einer Liste mit Dingen, die Sie nicht mögen, kann gehören: das Zufügen von Schmerzen, bleibende Spuren wie blaue Flecken (oder Schlimmeres), Spiele mit Körperausscheidungen, die Berührung bestimmter Körperteile, das Anlegen von Knebeln, Spiele mit Atemkontrolle, der Konsum von Alkohol vor oder während des Spiels, besondere Empfindlichkeiten körperlicher Art (zum Beispiel die Berührung des Geschlechtsorgans direkt nach dem Höhepunkt) oder aber seelischer Natur (zum Beispiel Handlungen, die an üble Erfahrungen aus Kindheit oder Jugend erinnern und deshalb heftige unangenehme Gefühle aufwirbeln würden).
Für einige Paare mag es besonders reizvoll sein, die meiste Zeit über im Grenzbereich zu spielen, also in jener Zone zwischen dem gerade noch Erträglichen und dem fast schon Unzumutbaren. Sie empfinden es als besonders spannend herauszufinden, wie sehr sie ihre Grenzen hinausschieben können. Manche Masochisten verspüren besondere Lust, wenn die zuvor von ihnen festgelegten Grenzen gerade einen Schritt weit überschritten werden. Sie fühlen sich dann besonders ausgeliefert, was zu einer gesteigerten Erregung und besonders intensiven Orgasmen führen kann. Manche erleben es auch als Lernerfahrung und Gewinn für ihre Persönlichkeit, wenn sie auf irrationalen Ängsten beruhende Grenzen verschieben können. Wenn Sie dazugehören, kann und will ich Sie nicht davon abhalten. Allerdings würde ich Ihnen raten, so etwas mit Ihrem Partner nur zu tun, wenn er auch wirklich damit einverstanden ist, und während solcher Spiele ständig sehr bewusst darauf zu achten, ob es ihm dabei noch gut geht oder ob er nicht schon längst überfordert ist. Wenn diese Gratwanderung schiefgeht, kann die Folge ein nicht mehr behebbarer Vertrauensverlust innerhalb der Beziehung sein. Schlimmstenfalls verliert derjenige, dessen Grenzen verletzt wurden, generell einen großen Teil seines Vertrauens in andere Menschen und hat Schwierigkeiten, in Zukunft mit seiner sadomasochistischen Orientierung zurechtzukommen.
Eine weitere Frage, die von Anfang an geklärt werden sollte: Was ist mit Sex im engeren Sinne, also mit dem eigentlichen Verkehr, bei dem ein Partner in den anderen eindringt? Gehört das für Sie beziehungsweise für Ihren Partner unbedingt dazu, erwarten Sie das als krönenden Abschluss einer Szene oder entscheiden Sie sich vielleicht gerade deshalb für Rollenspiele, weil Sie dabei nicht miteinander in engen Körperkontakt zu treten brauchen? Ich möchte Ihnen hier nicht sämtliche Spontanität wegnehmen, aber eventuell sollten Sie das zumindest generell einmal klären – bevor einer von Ihnen beiden mit vermeintlicher Sicherheit etwas erwartet, wozu der andere überhaupt nicht bereit ist.
Etwas trivial mag sich die Frage anhören, wer von Ihnen beiden eigentlich der Dominante und wer der Devote ist. Sehr oft wird das gleich von Anfang an geklärt, weil zwei Dominante eher wenig Spaß daran haben, sich gegenseitig vergeblich herumscheuchen zu wollen. Es gibt aber auch hier einige Sonderfälle, von denen der bekannteste das sogenannte Switchen ist: Viele Leute können mal so und mal so. Sie nehmen es dann hin, sich übers Knie legen zu lassen, wenn sie dafür an einem anderen Abend den Sklavenhalter spielen dürfen.
Über welchen Zeitraum soll sich dieses Spiel erstrecken? Eine Stunde? Vier? Ein Wochenende? Bis zur Rente? Wie genau soll es beendet werden?
Gehen wir zu dir oder zu mir? Oder wollen wir mal schauen, wie die Leute in dem Bistro um die Ecke

Weitere Kostenlose Bücher