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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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dauerte gut eine Viertelstunde. Kaum dort eingetroffen, war Olivia sofort aus ihrem Wagen ausgestiegen und auf dem Weg zur Scheune, während er noch den Pick-up parkte.
    Butterpie war aufgestanden, und Ginger streckte sich gerade genüsslich, als Tanner Olivia vor der Boxentür eingeholt hatte. Sie öffnete den Plastikbehälter, der reichlich Reste vom Truthahn enthielt.
    „Erzählen Sie Butterpie, dass Sophie nach Hause kommt“, bat er, obwohl er überhaupt nicht die Absicht gehabt hatte, etwas Derartiges zu sagen.
    Olivia lächelte ihn an. Sie hatte die Box betreten und Ginger etwas von dem kalten Truthahn gegeben. „Schon geschehen“, antwortete sie. „Darum ist Butterpie auch auf den Füßen. Es würde ihr guttun, sich ein wenig die Beine zu vertreten. Wir sollten sie eine Zeit lang im Pferch laufen lassen.“
    Er nickte zustimmend, holte ein Halfter, schob es ihr über den Kopf und führte sie nach draußen zum Pferch, wo er sie wieder freiließ.
    Olivia und Ginger stellten sich zu ihm und sahen zu, wie das Pony sich umschaute, als sei es erstaunt darüber, im letzten Schein der Nachmittagssonne nach draußen gekommen zu sein und vor sich eine Wiese zu haben, auf der eine bis zu diesem Moment unberührte Schneedecke lag.
    Ginger bellte ein paarmal, als wollte sie Butterpie anfeuern. Tanner schüttelte den Kopf. Wenn Pferde eines nicht machten, dann war es, sich von Hunden anfeuern zu lassen.
    Dann aber musste er daran denken, wie sich die Hündin früher an diesem Tag in der Box zum Pony gelegt hatte. Vielleicht ließen sich Pferde ja doch von Hunden anfeuern.
    Butterpie stand eine Weile einfach nur da, dann auf einmal begann sie mit der Schnauze im Schnee zu wühlen, um an das Gras darunter zu gelangen.
    Ob sich die Laune des kleinen Pferds gebessert hatte, wusste er nicht. Auf jeden Fall aber galt das für ihn selbst. Butterpie hatte seit der Ankunft auf der Starcross Ranch nichts gegessen, und nun auf einmal begann sie zu grasen. Er ging zurück in den Stall und kam mit einem Ballen Heu wieder, den er über den Zaun warf.
    Eine Weile schob Butterpie den Ballen mit der Nase hin und her, dann begann sie daran zu knabbern.
    Nachdem Olivia das Pony eine Zeit lang beobachtet hatte, wandte sie sich zu Tanner um und bemerkte, dass einiges von dem Heuballen an seinem besten Anzug haften geblieben war. „Vielleicht sind Sie ja doch ein richtiger Cowboy“, meinte sie. Diese schlichten Worte erfreuten ihn zu seinem eigenen Erstaunen fast so sehr wie die Tatsache, dass er wusste, dass Sophie bei seinem besten Freund Jack McCall gut aufgehoben war.
    „Danke“, erwiderte er, stützte sich auf den Zaun und beobachtete Butterpie beim Essen.
    Als das Pony schließlich zum Gatter kam und offenbar in die warme Scheune zurückkehren wollte, führte Tanner das Tier in seine Box, während Ginger und Olivia den beiden folgten und im Gang warteten.
    „Und was ist nun mit Sophie geschehen?“, fragte sie, als Tanner aus der Box kam.
    „Das erzähle ich Ihnen bei Kaffee und Kuchen“, sagte er und hielt gebannt den Atem an, als er auf ihre Antwort wartete. Wenn Olivia jetzt beschloss, nach Hause zu fahren oder sich um ihre Patienten zu kümmern, dann würde er schwer enttäuscht sein.
    „Hier war es früher wunderbar“, erklärte Olivia Minuten später, als sie in seiner Küche saß. Der Kaffee lief noch durch die Maschine, auf dem Tisch vor ihnen stand der mitgebrachte Kuchen.
    Tanner wünschte, er hätte sich die Zeit genommen, den alten Kalender abzunehmen und die Löcher in der Wand zuzuspachteln, die davon zeugten, dass dort etliche vorausgegangene Jahrgänge gehangen hatten. Er hätte auch den Boden erneuern sollen, die Armaturen, die Schränke und und und … Ihm wurde bewusst, dass das Haus eigentlich noch immer unbewohnt wirkte, obwohl er hier eingezogen war.
    Was sagte das wohl über ihn aus?
    „Ich bringe es wieder in Schuss“, entgegnete er. „Und wenn ich weiterziehe, verkaufe ich es.“ So machte er es jedes Mal. Er kaufte ein Haus, blieb emotional auf Distanz dazu, er renovierte es und verkaufte es weiter, sobald er es nicht mehr benötigte. Regelmäßig machte er dabei Gewinn.
    Ihm fiel auf, dass etwas in Olivias Augen aufblitzte. Sie bemerkte, dass es ihm aufgefallen war, und wandte den Blick zur Seite, obwohl es dafür bereits zu spät war.
    „Kannten Sie den Vorbesitzer gut?“, fragte er, um sie wieder zum Reden zu bringen. Der Klang ihrer Stimme hatte etwas Besänftigendes, und genau das brauchte

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