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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hätte ich auch eine Mutter gebraucht.“
    Olivia streckte ihre Hand aus und legte sie leicht auf Brads Arm. Er hatte es wirklich schwer gehabt, vor allem nach dem Tod ihres Vaters. Er und Big John waren ständig aneinandergeraten, in erster Linie, weil sie sich so ähnlich waren – stark, starrsinnig und stolz bis zum Äußersten. Und nachdem Brad in Richtung Nashville abgehauen war, hatten die beiden sich auch noch dauerhaft zerstritten.
    Sicher, Brad war in all den Jahren ein paarmal zu Besuch nach Hause gekommen, aber er war auch immer wieder von hier weggegangen, auch wenn Big John noch so sehr dagegen protestierte. Dann hatte Big John einen Herzinfarkt bekommen, und es war zu spät gewesen, um noch irgendetwas wiedergutzumachen.
    „Denkst du gerade an Big John?“, fragte er.
    Es war unheimlich, wie er manchmal in der Lage schien, ihre Gedanken zu lesen.
    „Ja“, sagte sie. „Er hatte eine noch schlechtere Meinung von Delia als du. Vermutlich wäre er mit seiner Schrotflinte bewaffnet nach draußen gestürmt, wenn sie sich in Stone Creek hätte blicken lassen.“
    „Vor die Haustür? Er hätte sich draußen an die Einfahrt zur Ranch gestellt, um sie gar nicht erst in die Nähe kommen zu lassen.“ Brad schüttelte flüchtig den Kopf. „Liv, was sollen wir mit Ashley machen? Ich glaube, Melissa ist ausgeglichen genug, um damit klarzukommen. Aber auf Ashley wartet ein schwerer Schock.“
    „Gibt es noch irgendetwas, das du mir nicht gesagt hast?“
    Brad hob seine rechte Hand, als wollte er einen Eid leisten. „Ich habe dir die ganze hässliche Wahrheit erzählt, so weit sie mir selbst bekannt ist.“
    „Ich werde mit Ashley reden“, entschied sie.
    „Dann viel Glück.“
    Olivia wollte aufstehen und gehen, aber Brad hielt sie zurück, indem er eine Hand auf ihre Schulter legte.
    „Augenblick“, murmelte er. „Eine Sache musst du doch noch wissen.“ Ein wenig beunruhigt sah sie ihn an, wie er tief durchatmete und einen widerwilligen Seufzer ausstieß. „Es geht um Tanner Quinn.“
    Unwillkürlich versteifte sie sich. Brad konnte unmöglich wissen, was sich zwischen ihr und Tanner abgespielt hatte. So scharfsinnig konnte ihr Bruder nun wirklich nicht sein. „Was ist mit ihm?“
    „Er ist ein anständiger Kerl, Liv“, sagte Brad zu ihr. „Aber …“
    „Aber … was?“
    „Hat er dir von seiner Frau erzählt? Wie sie gestorben ist?“
    Sie schüttelte den Kopf und fragte sich, ob er ihr gleich sagen würde, dass sie unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen war – so wie es in den Thrillern im Fernsehen üblichwar, in denen sich die Heldin unwissentlich in einen mutmaßlichen Serienmörder verliebte.
    „Ihr Name war Katherine“, fuhr Brad fort. „Er nannte sie Kat. Er hatte den Zuschlag für ein Bauprojekt in einem Land erhalten, in dem Amerikaner nicht gerade mit offenen Armen empfangen werden. Es war ein gefährlicher Auftrag, aber er sollte ihm einige Millionen einbringen, also übernahm er ihn. Eines Tages waren Tanner und Kat auf einem der dort üblichen Marktplätze unterwegs. Tanner blieb an einem Stand stehen, um sich irgendwas anzusehen. Entweder hatte Kat das nicht bemerkt, oder sie hatte einfach weitergehen wollen. Als sie an der Straße zum Markt ankam, nahm jemand den Platz mit einer automatischen Waffe unter Beschuss.“ Brad hielt kurz inne, er schaute so entsetzt drein, als wäre er selbst dabei gewesen. „Ich weiß nicht, von wie vielen Kugeln Kat getroffen wurde, auf jeden Fall starb sie in Tanners Armen dort auf dem Fußweg.“
    Olivia legte eine Hand vor den Mund und kniff die Augen zu.
    „Ja, ich weiß“, sagte er. „Es ist schon schlimm, sich das nur vorzustellen. Ein paar Jahre nach diesem Vorfall bin ich ihm begegnet.“ Wieder unterbrach er sich und seufzte leise. „Warum ich dir das sage … nun, es ist so, ich habe Tanner seitdem mit vielen Frauen zusammen gesehen, Liv. Er kann oder will sich nicht binden, weder an eine andere Frau noch an seine Tochter. An jedem Ort bleibt er nur so lange wie unbedingt nötig. Es ist so, als ob er glaubt, dass irgendjemand ihn im Visier hat.“
    Sie wusste, Brad erzählte ihr kein Märchen. Sie brauchte nur an Sophie und daran zu denken, zu welchen Methoden diese greifen musste, damit sie über die Feiertage bei ihrem Vater sein konnte.
    „Und warum warnst du mich?“, wollte sie wissen.
    Brad beugte sich vor und stupste sie kurz mit der Stirn an. „Weil ich die Zeichen erkenne, wenn ich sie sehe, kleine

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