Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Butterpie, überlegten, was sie Tessa zu Weihnachten schenken sollten, und sie diskutierten über die Vor- und Nachteile, zum Abendessen eine tiefgekühlte Lasagne in den Ofen zu stellen.
An der Mall angekommen, suchte Tanner einen Parkplatz für seinen Truck, dann zogen sie beide los und kauften zunächst Baumschmuck, Lichterketten und Lametta. In der Filiale eines Markenlabels plünderten sie die Teenagerabteilung und nahmen für Tessa als Geschenk noch einen gelben Cashmere-Pullover mit. Sie aßen zu Mittag, dabei beobachteten sie die anderen Besucher der Mall, die mit Tüten und Taschen bepackt umhereilten.
Auf dem Rückweg aus der Stadt legten sie noch einen Zwischenstopp in einem Geschäft für Westernzubehör ein, wo sie einen Sattel kauften, anschließend hielten sie an einem Supermarkt an. Als sie fertig waren und zur Kasse gingen, hatten sie zwei Einkaufswagen, die bis oben hin vollgestopft waren. Beim Verlassen des Supermarkts wäre Tanner fast über einen Jungen in zerlumpten Jeans, T-Shirt und dünner Jacke gefallen, der vor sich einen großen Karton stehen hatte. Mit schwarzem Marker war „Gute Weihnachtsgeschenke“ auf eine Seite geschrieben worden, im Karton befanden sich zwei Welpen.
Tanner ging zügig weiter, aber Sophie blieb mit ihrem Einkaufswagen bei dem Jungen stehen.
„Oh, sind die süß“, sagte sie.
„Das sind die letzten zwei“, erklärte der Junge, obwohl das offensichtlich war. Seine Sportschuhe wiesen große Löcher auf. Hatte er sich womöglich extra so angezogen, um Mitleid zu erwecken?
„Sophie“, rief Tanner warnend.
Aber sie hatte bereits einen der Hunde hochgenommen, ein kleines goldbraunes Etwas, dessen Rasse sich nicht bestimmen ließ. Auf jeden Fall hatte der kleine Hund Schlappohren und große, hoffnungsvoll dreinblickende Augen. Dann sah er das Geschwisterchen, dessen Schwarz-Weiß-Färbung Tanner an einen Hund aus seinem Lesebuch für die erste Schulklasse erinnerte.
„Dad“, flüsterte Sophie, die sich zu ihm gestellt und den vollen Einkaufswagen unbewacht zurückgelassen hatte, um ihm die Welpen zeigen zu können. „Guck dir mal den Jungen an. Er braucht bestimmt Geld. Und wer weiß, was mit den armen Kleinen passiert, wenn sie niemand kaufen will!“
Tanner konnte sich nicht dazu durchringen, das Offensichtliche auszusprechen: dass Sophie in ein paar Wochen wieder abreisen würde, um eine neue Schule zu besuchen, da Briarwood wegen der Drogengeschichten für ihn gestorben war. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Hunde zu kaufen und darauf zu hoffen, dass Olivia für sie ein gutes Zuhause fand, wenn die Zeit gekommen war.
Für den Augenblick jedenfalls war es schlicht unmöglich, Sophie diesen Wunsch zu verweigern, obwohl das das einzig Richtige gewesen wäre. Er hatte schon bei zu vielen Dingen Nein gesagt.
Also zahlte Tanner dem Jungen einen lachhaft hohen Betrag für die Welpen, die sich über Sophies Freudenschrei fast zu Tode erschreckten, dann verstauten sie die Lebensmittel und die Hunde im Wagen und fuhren zurück zur Starcross Ranch.
8. KAPITEL
E s war Olivia nicht gelungen, Ashley aufzuspüren, obwohl sie überall in der Stadt nach ihr gesucht hatte. Da auch keine Notrufe aus der Tierklinik eingegangen waren, hatte sie beschlossen, sich bei Curly-Q die Haare schneiden zu lassen. Danach war sie zum Supermarkt gefahren, um Lebensmittel und Putzmittel zu kaufen, anschließend hatte sie sich mit Charlie Brown auf den Heimweg gemacht.
Als sie dort eintraf, wartete Ginger bereits auf der hinteren Veranda, an ihrem Fell hingen Schneeklumpen, die sie auf dem Weg über das freie, verschneite Feld zwischen Olivias und Tanners Ranchhaus mitgebracht hatte.
„Wird auch Zeit, dass du nach Hause kommst“ , begrüßte die Hündin sie und erhob sich von dem Stapel Decken, der für sie auf der Veranda bereitlag.
Vor Kälte zitternd eilte Olivia an ihr vorbei in die Küche, wo sie Charlie Brown auf den Tisch stellte. Die Wurzeln des Baums mussten sich notgedrungen mit der Enge des klobigen Blumentopfs begnügen, in dem er steckte. „Du hast doch selbst darauf bestanden, auf der Starcross Ranch zu bleiben“, erwiderte sie, bevor sie wieder nach draußen ging, um ihre Einkäufe aus dem Baumarkt und dem Supermarkt ins Haus zu holen.
Als Olivia alles aus dem Wagen nach drinnen geschafft hatte, war der Schnee von Gingers Fell gefallen und auf dem Boden geschmolzen. Nachdem auch die letzte Tragetasche auf dem Tresen stand, warf sie ein altes Handtuch
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