Festung der Luegen
Armeen Haus Liaos und die Requirierung von Sprungschiffen für militärische Zwecke auf beiden Seiten des Konflikts.
Sprung- und Landungsschiffskapitäne beschweren sich jedoch nicht. »Wenn eine plane-tare Invasion droht und dein Schiff ist der einzige Fluchtweg, kann man so ziemlich jeden Preis fordern«, erklärte Fr achter kapitänin Kristen Witchey. Auch Sprungschiffskapitäne machen riesige Gewinne. »Ich werde dafür bezahlt, Dockkrägen, die für zivile Schiffe vorgesehen sind, für Militärtransporter freizuhalten«, berichtet Sprungschiffskapitän Lance Lake. »Ich bin auch schon dafür bezahlt worden, an einem Sprungpunkt auf ein Schiff mit Vorrangmission zu warten. Wenn man bereit ist, ein Risiko einzugehen, zum Beispiel den Sprung in eine Kampfzone oder an einen Piratenpunkt - gibt es für den möglichen Profit so gut wie keine Obergrenze.«
Auf Anschuldigungen, dass die Schiffseigner aus dem Krieg Profit schlagen, zuckt Lake nur mit den Schultern. »Geschäft ist Geschäft. Wenn Sie es nicht bezahlen können, zwingt Sie ja keiner zufliegen.«
Mondbasis St. Michael, St. Michael, St.-Andre-System Präfektur V, Republik der Sphäre
17. Dezember 3134
Für Erik waren es vier Tage des Grauens, in denen der Monarch vom Sprungpunkt nach St. Andre flog. Die ganze Zeit über konnte er nichts weiter tun als vom Planeten gefaxte Gefechtsberichte lesen - allesamt trostlos.
Das Passagierschiff verfügte nicht über die Einrichtungen, die er benötigt hätte, um den Befehl über die Schwertschwur-Truppen auf St. Andre zu übernehmen. Er hatte eine begrenzte Möglichkeit, sich mit Feldzugskommandeur Justin Sortek auszutauschen und ihm Ratschläge zu erteilen, doch selbst Erik hatte Zweifel an deren Wert, angesichts seines begrenzten Zugriffs auf aktuelle Lageberichte.
Die Liao-Einheiten waren Tage zuvor am Zenitsprungpunkt aufgetaucht. Ihre Landungsschiffe hatten sofort mit Maximalschub Kurs auf den Planeten genommen. Während der Schwertschwur in der Nähe der alten Sternenbundbasis auf dem Polarkontinent Ravensglade in Stellung gegangen war, hatte Haus Liao auf dem dichter bevölkerten Wüstenkontinent Georama aufgesetzt und die Hauptstadt Jerome angegriffen.
Sortek hatte befürchtet, es könnte sich bei dem Angriff nur um ein Ablenkungsmanöver handeln, und nicht gewagt, größere Truppenkontingente in den Kampf zu werfen. Die Stadt war nach zwei Tagen gefallen. Jetzt verlagerte Liao seine Truppen, um die Nachschubhäfen Ravensglades abzuschneiden. Die frisch gelandeten Schwertschwur-Einheiten hatten zu wenig Treibstoff und Nahrung, weil sie sich auf die Verfügbarkeit der einheimischen Produktion verlassen hatten.
Eriks Bitten an den Kapitän, die Flugzeit zu verkürzen, indem er den Schub auf mehr als 1 g erhöhte, fielen auf taube Ohren. Tatsächlich war das wiederholte Drängen Eriks und anderer Passagiere nötig, um ihn nicht abdrehen zu lassen, sondern überhaupt Kurs auf den umkämpften Planeten zu halten. Er blieb bereit, beim kleinsten Anzeichen von Schwierigkeiten umzudrehen und weigerte sich rundheraus, auf St. Andre aufzusetzen.
Stattdessen setzte er die Passagiere auf St. Michael ab, dem einzigen Mond St. Andres, und überließ es ihnen, von dort hinab auf den Planeten zu gelangen.
Zumindest für Erik und Clayhatchee war das kein Problem. Der Schwertschwur hatte eine Raumfähre verfügbar und Sortek versprach, dass sie die beiden erwartete.
Mondbasis St. Michael war wenig mehr als ein Vorposten auf der luftleeren Oberfläche des Trabanten mit selbst unter den besten Umständen wenig mehr als ein paar tausend Bewohnern. Derzeit war sie nahezu verlassen, denn die meisten ihrer Bewohner hatten sich in die größere Sicherheit des Planeten zurückgezogen. Der Hafenmeister des kleinen Raumhafens gehörte zu den wenigen Starrköpfen, die sich rundheraus geweigert hatten, die Basis zu verlassen.
Er empfing die ankommenden Passagiere am Ende des Schleusentunnels, ein kleiner, bärtiger Mann mit rundem Gesicht und dem Ansatz zu einer Glatze. »Willkommen auf St. Michael«, sagte er und streckte die Hand aus. »Zehn C-Noten Landegebühr pro Kopf, bitte.«
Erik schaute sich in der Empfangshalle um, die bis auf ein halbes Dutzend Katzen, die durch die Ecken schlichen oder auf den leeren Wartestühlen schliefen, verlassen schien. Vermutlich die örtliche Lösung für die Nagetierprobleme, die in Stationen wie dieser nicht selten waren: »Das soll ja wohl ein Witz sein.«
»Kein Witz«, verneinte der
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