Festung der Luegen
erreichen würde.
Endlich zeitigten die von den Klippen regnenden Artilleriesalven und Raketen Ergebnisse. Ein Katapult watete mit zerfledderter Panzerung zurück ins Wasser. Plasma leckte aus seinem beschädigten Reaktor.
Ein Schwertschwur-SM1 -Panzerzerstörer glitt aus dem Rücken eines Katamaran auf das Ufer und feuerte, noch während er auf flatternden Schweber-schürzen seitlich vor den BattleMech rutschte, mit Sicherheit aus minimaler effektiver Schussweite. Es war ein waghalsiges Manöver, dachte Erik, mutig, aber riskant.
Das schwere Geschütz des Panzerzerstörers donnerte und der Katamaran war in Flammen gehüllt. Der rechte Mecharm riss sich in dem Flammenmeer los, die rechte Raketenlafette hing nur noch von ein paar Kabeln und Metallresten gehalten herab. Aber die Lichtwerfer im linken Arm und Torso erwiderten das Feuer und bohrten sich in den leicht gepanzerten SM1. Die Antriebsschürzen des Schwebers rissen, er schlug mit der rechten Flanke auf den Sand und überschlug sich, verwandelte sich in ein flammendes Karussellrad, das auf eine Düne prallte und explodierte.
Jetzt teilten sich die beiden Tian-zongs und nahmen Kurs auf die Tunneleingänge.
Erik war klar, was als Nächstes kam. »Osttunnel, Westtunnel, auf einen direkten Angriff vorbereiten. Artillerie- und Raketeneinheiten umorientieren, um die Tunnel zu verteidigen.«
Aber er wusste auch, dass die Ufermitte dadurch ungeschützter war und die Capellaner das ausnutzen würden. »Alle Einheiten auf den Klippen, aufpassen. Der Feind lässt nicht mehr lange auf sich warten.«
Immer mehr Mechs wateten jetzt aus dem Wasser: schnellere, leichtere Maschinen wie Spinnen und Koshis, aber auch beweglichere harte Brocken wie Schwarzfalken und Ryoken IIs. Allesamt, erkannte Erik, sprungfähige BattleMechs.
Auch die Liao-Schweber wurden mutiger, verbrachten bei ihren Attacken mehr Zeit am Ufer, wagten sich zum Teil über den Hafen hinaus und in die verlassenen Straßen von Port Archangel. Erik behielt diese Einheiten genau im Auge, aber noch war es zu früh ...
»Commander.« Das war Sortek. »Die Luftkissenfähren kommen näher.«
»Versuchen Sie, sie mit Raketensalven zu versenken. Sie können nicht gepanzert sein.«
»Ja, Sir. Sie sind fast in Reichweite.«
Dann geschah es.
Am gesamten Ufer feuerten Dutzende Sprungdüsen und in einem künstlichen Sandsturm stieg ein Dutzend Mechs an den roten Klippen von Ravens-glade empor. »Panzer, weg von den Klippen! Mechs im Anflug! Mechs im Anflug!«
Und dann kamen sie, stiegen mit fauchenden Lasern über den Klippenrand wie fünfzig Tonnen schwere, auf Flammenschweifen balancierende Hornissen. Ein Schwarzfalke krachte bei der Landung auf ein Klopfer- Artilleriegeschütz, ein unbeabsichtigter >Todessprung<, der dadurch um nichts weniger verheerend war. Das Munitionslager des Geschützes ging in einer Feuerfontäne von Sekundärexplosionen in die Luft.
Ein Rudeljäger setzte auf dem Klippenrand auf, packte den qualmenden Lauf eines Long Tom und bog das fast schon rot glühende Metall zur Seite. Die Geschützbesatzung bemerkte es nicht und versuchte, auf die ankommenden Luftkissenfähren zu schießen. Das Geschütz explodierte und überschüttete die umgebenden Fahrzeuge mit Schrapnell.
Erik war einen Moment vor Ehrfurcht erstarrt, als vor ihm ein Katapult aus dem Boden zu wachsen schien. Der viel größere Mech kam keine fünf Meter vor dem Tomahawk auf, doch Erik war im Vorteil. So kampfstark der Katapult auch war, seine Schlagkraft konnte er ausschließlich auf Distanz einsetzen. Er verfügte weder über Kurzstreckenwaffen noch über Arme, um sich zu verteidigen.
Eriks Tomahawk war im Gegensatz dazu ein Nahkämpfer reinsten Wassers.
Er schwang das Beil, dem sein Mech den Namen verdankte, und zerfetzte die Rumpfpanzerung des schweren Mechs. Die Liao-Maschine bäumte sich auf und stolperte aus dem Gleichgewicht gebracht zurück. Eine Gelegenheit, die sich Erik nicht entgehen ließ. Wieder schwang er das Beil, schneller diesmal, und schnitt den Mech auf wie eine Forelle.
In Zeitlupe kippte der Katapult rückwärts über die
Klippe. Erik schaute ihm hinterher und hatte so die zusätzliche Befriedigung, mit ansehen zu können, wie der fünfundsechzig Tonnen schwere Kampfkoloss kopfüber auf einem angreifenden Tian-zong landete. Die Panzerung der riesigen Maschine, die bereits zahllose Runden Abwehrfeuer absorbiert hatte, barst, und aus gerissenen Leitungen drang Flüssigkeit ins Freie.
Die
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