Festung der Luegen
Gleichschritt an seine linke Mechschulter. »Gut gekämpft, Commander. Es war Mut nötig, den Wolf direkt anzugehen, wie Sie's getan haben. Oder den Thor-Feuerschlag so zu timen.«
»Halb so wild.«
»Sie sind risikofreudig, Commander. Was nicht heißen soll, dass Sie waghalsig sind - ganz und gar nicht. Aber Sie haben das Herz eines Kriegers und kommandieren nicht aus sicherer Deckung. Ich weiß das zu schätzen. Die Truppen unter Ihr em Befehl ebenfalls. Ich wollte nur, dass Sie das wissen.«
»Danke, Angie. Das höre ich gerne, von Ihnen möglicherweise noch lieber als von jemandem bei den Davion Guards.« Erik mochte Angie. Ihre Geisterlegion war voller zäher Kämpfer, die dem Duke weit weniger ergeben waren als die Davion Guards, an deren Seite Erik häufiger kämpfte.
Die Geisterlegionäre sprachen aus, was sie dachten, und Angie erst recht. Erik gefiel das. »Privatverbindung, Angie.« Er wechselte den Kanal und schaltete einen Zerhacker ein, um das Gespräch vor unerwünschten Lauschern zu schützen.
»Was gibt's, Commander?«
»Das ist ein Gespräch zwischen Kriegern. Nennen Sie mich Erik.«
»In Ordnung, Erik. Was gibt's?«
Er atmete tief ein, hielt einen Moment lang die Luft an, während er nachdachte, dann atmete er langsam durch die Nase wieder aus. »Was halten Sie von meinem Onkel?«
»Dem Duke? Das ist eine sehr prekäre Frage. Die könnte einer Frau allerhand Ärger einbringen.«
»Es bleibt unter uns. Soldaten unter sich. Was denken Sie?«
Sie lachte. »Ich weiß nicht, wie gut ich ihn kenne. Mein direkter Kontakt mit Duke Aaron war kurz und ziemlich - intensiv.«
Etwas an der Art, wie sie das sagte, ließ Erik zweifeln, ob er dem falschen Menschen vertraut hatte. Doch schnell zerstreute sie seine Furcht wieder.
»In gewisser Weise kenne ich ihn wohl gar nicht, und trotzdem kenne ich ihn wahrscheinlich besser, als Ihnen klar ist.« Wieder lachte sie. »Machen Sie sich keine Sorgen, Commander. Das hier bleibt unter uns, und was mich betrifft, wird sich daran auch nichts ändern, ganz gleich, was noch kommt.« Sie machte eine kurze Pause. »Ehrlich gesagt, wenn Sie mich fragen, was ich vom Duke halte, müsste ich zurückfragen, von welchem Duke? Er ist wie ein Brillant, grundverschieden, je nachdem, von welcher Seite das Licht einfällt, welche Facette man betrachtet. Eine Qualität, die er mit anderen Sandovals gemein hat.«
»Wie meinen Sie das?«
»Sie nehmen es mir hoffentlich nicht übel, Commander, aber Sie sind in seiner Gegenwart nicht gerade in Bestform, und er zeigt in Ihrer Gegenwart seine schlimmste Seite. Sie sind ein Krieger, ein Führer, ein Mann mit vielen Talenten, aber der Herzog verweigert Ihnen den Respekt, den Sie verdienen.
Die Truppen flüstern. Verstehen Sie mich nicht falsch. Sie stehen natürlich loyal zu Duke Aaron. Er ist ein dynamischer Kommandeur und er behandelt uns gut. Aber diejenigen, die unter Ihnen gedient haben, empfinden auch Ihnen gegenüber Loyalität. Wenn sie mit ansehen müssen, wie der Herzog Sie wie den jüngsten Rekruten runterputzt, gefällt ihnen das nicht. Es ist, als würde er sie persönlich angreifen.«
Dann liegt es nicht allein an mir. Und es ist auch keine Privatsache. Es schadet der Kampfmoral. Trotzdem verspürte Erik den Zwang, Aaron zu verteidigen. »Der Duke stellt sehr hohe Ansprüche an mich.«
»An alle stellt er hohe Ansprüche, aber die meisten seiner Untergebenen bekommen das Zuckerbrot. Sie erwischen jedes Mal die Peitsche. Meiner Meinung nach.«
»Ich bin nicht irgendein Untergebener. Ich bin ein Sandoval.«
»Genau da liegt das Problem, Commander. Sie beide sind Sandovals, und Ihr Konflikt ist eine Familienangelegenheit. Aber er beeinflusst Ihr Verhalten im Dienst. Wenn Sie Offiziere unter sich hätten, deren familiäre Schwierigkeiten ihre Leistung im Feld beeinflussen, würden Sie das zulassen?«
»Nein, natürlich nicht. Ich würde darauf bestehen, dass sie die Probleme lösen, oder sie wenigstens während des Dienstes vergessen. Andernfalls würde ich sie versetzen.«
»Sehen Sie.«
»So einfach ist es aber nicht.«
»Das ist es nie.«
»Ich kann meinen Onkel nicht >versetzen< und sein Problem kann ich auch nicht lösen.«
»Aber sich selbst versetzen Sie, wo immer Sie eine Chance dazu sehen.«
Er dachte nach. Es stimmte, er bevorzugte seit langem Einsätze, die ihn aus dem direkten Einflussbereich seines Onkels führten, und verbrachte so viel Zeit wie möglich fern von dessen Zentralwelt Tiko-nov. Er
Weitere Kostenlose Bücher