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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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Wänden wider. Der Geruch von Öl, Farbe, und Lösungsmittel hing in der Luft. Die meiste Zeit stank es wie die Pest. Heute Morgen war es das reinste Parfüm.
    Cletus zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht und lehnte sich zurück. »Fahr schneller«, sagte er.
    Dieser Griff sprengt im Notfall die Luke auf. Dieser Griff öffnet im Notfall die Gurte. Dieser Griff ist der wichtigste. Er aktiviert die Rettungsautomatik. Diese Griffe sind in jedem Mechtyp anders. Prägen Sie sich ein, wo Ihre Griffe sitzen und wie sie benutzt werden.
    Sie müssen lernen, wo Sie die Griffe finden und in der Lage sein, sie blind zu benutzen, selbst in Rauch oder Dunkelheit oder unter Wasser. Lernen Sie, sie im schlimmsten Kampflärm zu benutzen. Lernen Sie, sie mit der linken ebenso wie mit der rechten Hand zu bedienen, für den Fall, dass Sie eine Hand verlieren.
    Aber vor allem müssen Sie lernen, wann es nötig ist, Ihren Stolz zu vergessen und sie zu benutzen. Irgendwann findet sich jeder Krieger einmal auf der unterlegenen Seite in einer Schlacht und kann für niemanden außer sich selbst noch etwas tun. Und dann ist das Cockpit plötzlich nicht mehr der sicherste Ort auf dem Schlachtfeld.
    Dann ist es Zeit auszusteigen. Kein MechKrie-ger hat je eine Schlacht gewonnen, indem er sich in einem abgeschalteten Mech in Stücke hacken ließ.
    - »Flucht in den Sieg«, MechKrieger-Ausbildungsfilm No. 13
    Kapitol-Raumhafen, Merrick City, New Canton Präfektur VI, Republik der Sphäre
    Die Limousine steckte fünf qualvolle Minuten am Raumhafeneingang fest, während zwei mürrische, schwarz uniformierte Sicherheitsmänner mit Automatikgewehren ihre Papiere überprüften. Wie erwartet hatte der dichte Verkehr sie aufgehalten. Die Zeit wurde knapp. Es wurmte Aaron, wie ein aufgescheuchter Hase das Weite zu suchen, aber es wäre pure Dummheit gewesen, sich aus falschem Stolz in Gefahr zu begeben. Er spürte, dass der Präfekt etwas plante, und Aaron wollte diesen Absichten nicht einmal den Hauch einer Berechtigung geben, indem er länger auf New Canton blieb, als er willkommen war.
    Ulysses Paxton lauschte an seinem Ohrhörer. Er drehte sich zu Aaron um. »Gerade hat jemand noch ein störrisches Leitmodul ausgetauscht, aber sie sind aufgetankt, durchgecheckt und zum Start bereit, sobald wir an Bord kommen.«
    Endlich reichte einer der Posten ihre Passierscheine zurück. »Scheint alles in Ordnung zu sein. Gute Reise.«
    Paxton knurrte fast, als er sich die Papiere griff und dem Fahrer das Zeichen gab, weiterzufahren. Die Reifen des Wagens quietschten, als sie über das Landefeld zu ihrem wartenden Landungsschiff brausten. Es war ein Schiff der Union-Klasse, eine gut achtzig Meter große Kugel auf vier wuchtigen Landestützen. Kein Luxusschiff - die Kabinen waren für einen so wichtigen Passagier sehr klein und unbequem -, aber der Rumpf war schwer gepanzert, und die Geschütztürme um den Äquator und am Bug starrten vor Waffen. Riesige Luken verschlossen zwei voll beladene Mechhangars, in denen unter anderem der persönliche BattleMech des Dukes stand. Ein dritter Hangar konnte zwei Luft/ Raumjäger aufnehmen.
    Einmal an Bord waren sie gut geschützt. Wahrscheinlich schien der letzte Kilometer deshalb kein Ende zu nehmen. Am Fuß des Schiffes deckte ein Trupp Davion Guards in geflügelten Kage- Rüstungen ihre Anfahrt. Der Wagen hielt an und die Kröten stellten sich um den Schlag auf. Paxton schob Aaron und Deena hinaus in den Schutzkordon und dann in den Aufzug, der sie ins Innere des Landungsschiffes trug.
    Der Fahrer des Wagens, einer von Paxtons Leuten, folgte ihnen in die Liftkabine. Der Wagen blieb in der weiten Stahlbetonsenke unter den gigantischen Schubtriebwerken des Schiffes stehen. Das brachte ein Grinsen auf Aarons Züge. Den Wagen hatte ihnen die Regierung von New Canton gestellt. Dass ihn der Start in einen zerschmolzenen Klumpen Schlacke verwandeln würde, glich die Rechnung nicht annähernd aus, aber es gefiel ihm.
    Er verlor den Wagen aus den Augen, als die Kabine im Inneren des Schiffes verschwand. Sie setzte ihren Weg noch vierzig Meter weiter fort und durchquerte dabei den kleineren Mechhangar, in dem sein persönlicher weißgoldener Schwarzfalke untergebracht war. Der Aufzug glitt durch die Decke des Hangars und hielt auf dem Mannschaftsdeck darüber an. Paxton schob sie aus der Kabine und auf eine nahe Not-Andruckliege. Nach dem Start blieb noch genug Zeit, ins Quartier des Herzogs zu kommen.
    Paxton selbst setzte sich

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