Festung der Luegen
Schicksal ringend.
Er schaute hinüber zu Paxton, erwartete, dass er zumindest es verstehen würde. Aber Paxton schaute wie ein in der Falle sitzendes Tier wild um sich. Das war nicht die Art Bedrohung, gegen die er kämpfen konnte. Er konnte seinen Herzog gegen Kugeln beschützen, aber nicht gegen die Schwerkraft. Er wirkte wie ein Mann, der soeben erkannte, dass er versagt hatte.
Deena starrte Paxton verzweifelt an. »Fluchtkapseln?«
Aaron nahm dem Leibwächter die Antwort ab. »Die sind in der Atmosphäre nicht zuverlässig. Und wir steigen nicht mehr. Rettungsboote würden funktionieren, aber wir führen keine mit.«
»Können wir aufsetzen?«
Die Stimme des Kapitäns drang wieder aus dem Lautsprecher und klang fast so verzweifelt wie Dee-na, so besiegt wie Paxtons Miene. »Landestütze zwei blockiert und lässt sich nicht ausfahren. Das wird eine Bruchlandung.«
Paxton schaute Deena an und schüttelte traurig den Kopf.
Aaron blinzelte zum Fahrstuhl, dessen Türen offen standen. Die Liftkabine schien halb ins tiefere Deck gerutscht. Neben ihr war ein offener Schacht mit einer Leiter erkennbar. Er griff sich an die Brust und öffnete mit einer Drehbewegung das Gurtschloss. »Wenn ihr überleben wollt, kommt mit.«
Er rannte zum Schacht, vergewisserte sich, dass er frei war, dann kletterte er so schnell er konnte nach unten. Er schaute hoch und sah erst Deena, dann Paxton, die ihm folgten. Er zählte die Sprossen und rechnete. Ungefähr vierzig Meter. Vielleicht zwei Sprossen pro Meter.
Nach einem halben Dutzend Sprossen befanden sie sich im Mechhangar. Das entfernte Ende des Hangars war eine Ruine, die Schottwand aufgesprengt. Durch das Loch im Metall waren verdrehte Metallstreben sichtbar, vermutlich Teile der beschädigten Landestütze. Der am weitesten entfernte Mech war zerschmolzen und verformt, kaum noch zu erkennen. Dann folgte ein schwer beschädigter Centurion. Ein Deckenkran war herabgestürzt und hatte sich um die Schultern der Maschine gelegt.
Die beiden Mechs an ihrem Ende waren jedoch noch intakt. Einer davon war sein Schwarzfalke.
Er schaute nach unten. Knapp unter ihnen führte die Treppe durch einen Wartungssteg, der auf Schulterhöhe neben dem Schwarzfalke verlief. Gut. Sie brauchten nicht den ganzen Weg bis zum Hangarboden und dann wieder herauf zu klettern.
Er ließ sich auf das Metallgitter des Stegs fallen. Aaron roch heißes Metall und schmelzenden Kunststoff. Irgendwo aus den Trümmern stieg Rauch auf und entwich pfeifend durch einen Bruch im Hangarschott. Er streckte die Hand aus und half Deena herab, während Paxton die letzten beiden Meter sprang und federnd aufsetzte.
Aaron blickte zu seinem Mech und überlegte. Mechs waren Ein-Personen-Fahrzeuge. Er konnte Deena hinter der Pilotenliege in die enge Kanzel zwängen, aber für Paxton war kein Platz. Der Schwarzfalke war mitten im Wartungszyklus, mit offener Cockpitluke, leeren Raketenlagern und geöffneter Ladeluke am rechten Arm. Ein Stück den Laufsteg hinab stand die offene, leere Kiste eines Austauschgyroskops, die jemand vor dem Start eilig am Metallgitter festgebunden hatte. Über den Rand der Kiste hingen blaue gepolsterte Packdecken.
Er deutete hinüber. »Paxton, holen Sie sich die Decken und klettern Sie runter zur Raketenluke. Steigen Sie rein, knallen Sie die Luke zu und versuchen Sie, sich in die Decken zu wickeln. Es wird eine harte Fahrt. Deena, Sie kommen mit mir.«
Sie riss die Augen auf. »Was haben Sie vor?«
»Wir werden abspringen«, stellte er ruhig fest.
»Sie sind wahnsinnig!«
»Sie können auch hier bleiben und sterben.« Er kletterte über das Geländer und ließ sich auf die Mechschulter fallen, neben die offene Luke. »Ich werde Sie vermissen. Sie waren die beste Dienerin, die ich je hatte.«
Sie zögerte nur einen Augenblick, dann folgte sie ihm. Er saß bereits im Cockpit und schnallte sich an. Er zog sich mit einer Hand den Neurohelm über den Kopf und warf mit der anderen die Schalter für einen Alarmstart um. Es war riskant, den Fusionsreaktor des Mechs auf diese Weise kaltzustarten, doch ihm blieb keine Wahl. Falls es missglückte, waren sie auch nicht schlimmer dran als ohne es zu versuchen.
Er blickte hinüber zu Paxton, der mit einem riesigen Bündel Decken unter dem Arm in die Raketenluke stieg. Er griff in ein Staufach neben dem Sitz und holte eines der Kommsets heraus, über die er sich im Feld gelegentlich mit Hilfstruppen unterhielt.
»Deena, werfen Sie das Ulysses
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