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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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über das Panzerglas und den Sichtschirm.
    Er hob den Mecharm, in dem sich Paxton versteckt hatte und öffnete die Abwurfluke, in der Hoffnung, dass eingedrungenes Wasser ebenso schnell wieder abfloss. Es strömte so viel Wasser an der Kampfmaschine herab, dass er nicht hätte sagen können, wie viel Erfolg er damit hatte.
    »Ulysses, sind Sie noch unter uns?«
    Nichts.
    »Ulysses!«
    Ein keuchendes Husten drang aus den Helmlautsprechern. »Ich bin noch da, Lordgouverneur.«
    Der Schwarzfalke stieg weiter den Hang hinauf, bis sie oben auf dem Riff standen. Hier war das Wasser nur noch einen Meter tief - kaum hoch genug, um die Füße des Mechs zu bedecken.
    Aaron setzte zu einem langsamen Trott zur Insel an und hielt die Augen nach dunklem Wasser offen, das ihn zwang, eine Lücke im Korallenriff zu überspringen. Vermutlich richtete er gerade einen furchtbaren Umweltschaden an, aber ihm blieb keine andere Wahl.
    Deena drückte ihr Gesicht ans Kanzeldach.
    »Mein Gott!«
    Er folgte ihrem Blick und sah das Landungsschiff in den Golf stürzen. Weiß glühendes Metall traf mit explosiver Gewalt auf warmes, tropisches Meerwasser.
    Fusionsreaktoren detonierten und versprühten sonnenheißes Plasma, lösten eine Kaskade von Sekundärexplosionen in den Munitionslagern aus.
    Der Rumpf des Schiffes, zumindest der Teil, der über Wasser noch sichtbar war, zerplatzte wie eine auf den Boden gefallene Christbaumkugel, und eine Druckwelle breitete sich wie eine geisterhafte Halbkugel von der Aufschlagstelle aus. Sie wusch über den Schwarzfalke und schüttelte den Mech heftig durch.
    Aber das war erst der Anfang. Noch während der zertrümmerte Rumpf des Landungsschiffes im Meer versank, erhob sich eine turmhohe weiße Wand, höher noch als die Mechkanzel. Aaron biss sich auf die Lippen. Die Sprungdüsen waren erledigt. Die Wasserwand rollte auf sie zu, und es gab keine Möglichkeit, ihr auszuweichen.
    Als das Wasser sie verschluckte und den Mech wie ein Spielzeug von den Beinen riss, erinnerte er sich an Deenas Frage und an seine Antwort:
    Das muss sich erst zeigen.
    * * *
    Es klingelte an Eriks Kabinenluke, gefolgt von heftigem Klopfen. Er stöhnte, schlug die Decke zurück und stierte mit verkniffenen Augen auf die Holouhr-Zeitanzeige, die über der Koje in der Luft hing. Die schwebenden grünen Ziffern zeigten ihm, dass er ganze zwei Stunden geschlafen hatte.
    Wieder hämmerte es an der Luke, gefolgt von der gedämpften Stimme einer Frau. »Commander! Es gibt eine Blitznachricht aus New Canton - über den Herzog!«
    Er überlegte, ob er die Stimme ignorieren sollte, dann aber wurde ihm klar, dass er ja bereits wach war. Er streckte die Hand aus, schaltete das Leselicht ein und drückte den versteckten Knopf, der die Verriegelung der Luke löste. »Herein.«
    Die Luke glitt auf und er erkannte Captain Malvern, die Nachrichtendienstoffizierin vom Dienst. »Tut mir Leid, Sie zu stören, Commander, aber wir haben soeben einen Bericht erhalten, vom dem Sie sicher sofort erfahren wollen.«
    Er war skeptisch. »Einen Blitznachricht-Bericht? Lest Ihr Leute das Zeug wirklich?« Seit dem Zusammenbruch der Hyperpulsgeneratoren verbreiteten sich zuverlässige Nachrichten über entfernte Ereignisse in aller Regel nicht schneller als ein Sprungschiff dieselbe Entfernung überbrücken konnte, so-dass sie Wochen, wenn nicht Monate brauchten, um größere Teile der Republik zu durchqueren.
    Obwohl die Sprungreisen selbst in Nullzeit stattfanden, setzten die logistischen Anforderungen eine deutliche Obergrenze für die Geschwindigkeit, mit der sich physische Objekte von einem Sonnensystem in ein anderes bewegen konnten. Sprungschiffe mussten den Antrieb wiederaufladen, und sie hatten Fracht und Passagiere abzusetzen und aufzunehmen. Landungsschiffe mussten von einem Sprungschiff ablegen und an ein anderes andocken oder die Strek-ke zwischen Sprungpunkt und bewohntem Planeten zurücklegen.
    Theoretisch unterlagen Informationen keiner dieser Einschränkungen. Die begrenzenden Faktoren für die Übertragung von Informationen waren die Geschwindigkeit von Schall und Daten bei Aufnahme und Abspielen, die Lichtgeschwindigkeit bei der Übertragung von einem Schiff auf ein anderes, und die Verfügbarkeit aufgeladener Sprungschiffe, die ein System verließen, um die Informationen ins nächste weiterzutragen.
    Gelegentlich ermöglichte der Zufall eine lange Kette solcher schnellen Transfers. Informationen konnten rasant von einem ankommenden Sprungschiff

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