Festung der Luegen
Suite. Äh, wollen Sie die ebenfalls ausräumen?«
»Ich werde ein paar Tage hier bleiben, während mein Schiff ausgestattet wird. Bringen Sie meine Dienerin und meinen Leibwächter ebenfalls auf diesem Stockwerk unter. Die Etage unter dieser bleibt als Schallschutz leer.« Plötzlich kam ihm eine Idee. Das war eine günstige Gelegenheit, sich die Loyalität von Clancys Leuten zu erwerben. »Oh, und die Gentlemen, die das Mobiliar transportieren, benötigen Zimmer erster Güte auf den unteren Etagen. Es werden noch etwa fünfundvierzig vom Schiff kommen. Sie brauchen alle Zimmer. Ich bezahle ihre Mahlzeiten, Barrechnungen und den Zimmerservice. Und natürlich den Schaden.«
Der Manager wurde bleich. »Schaden?«
Der Duke ignorierte die Frage und wandte sich an Deena. »Rufen Sie das Schiff. Sagen Sie Clancy, jeder, der Lust auf Landurlaub hat, ist willkommen. Er auch.«
»Das wird nicht passieren, Mylord. Er liebt das Schiff.«
»Stimmt, aber bieten Sie es ihm trotzdem an.«
»Schaden?« Der Hotelchef biss sich an dem Wort fest wie ein Hund an einem Knochen.
Deena schaute ihn an und zuckte die Achseln. »Es sind Raumfahrer auf Landurlaub. Natürlich wird es Schaden geben.«
Pinckard nickte traurig. »Natürlich.«
»Wie ich höre«, stellte Aaron fest, »verfügen Sie über einen ausgezeichneten Küchenchef.«
Die Miene des Hoteldirektors hellte sich auf. »Wenn Sie die Bemerkung gestatten, Mylord: Er ist phänomenal. Chefs aus der ganzen Sphäre kommen hierher, um von ihm zu lernen.«
»Das ist schön«, erklärte Aaron und schaute hinaus auf den Flur, wo gerade ein riesiger Esstisch vorbeigetragen wurde. »Denn den werde ich ebenfalls mitne hm en.«
Der Direktor starrte ihn mit offenem Mund an. Er blinzelte. Blinzelte noch einmal. »Aber natürlich«, sagte er. »Natürlich.«
Aaron entspannte sich auf dem Balkon der Suite, die Füße auf einen Polsterschemel gelegt, eine frische Ladung Firmenberichte auf dem Compblock und ein kühles Glas mit irgendeinem frisch gepressten Zit-russaft in der Hand. Er blickte auf einen Streifen Parkland hinab, der sich durch das Herz der Altstadt zu einem Vergnügungspark am Hafen erstreckte, der den ganzen Tag und den größten Teil der Nacht geöffnet hatte. Am vorigen Abend hatte er fast eine Stunde damit zugebracht, die bunten Lichter und blinkenden Karussells zu betrachten. Alles schien mit farbigen Lichterketten verziert, selbst die Boote im Hafen. Er hatte sich sogar ein Fernglas bringen lassen, um die Leute aus der Deckung der Panzerglasscheibe zu beobachten, die ihn vor Scharfschützen schützte.
Ein wenig wünschte er sich, ebenfalls dort unten zu sein. Über die Planken zu wandern, in die Läden zu lugen, den würzigen Geruch der Imbissstände aufzusaugen. Jetzt ein junger Kadett sein, der sich in seiner neuen Uniform sehr wichtig vorkam, ein hübsches, schwer beeindrucktes Mädchen im Arm, in dessen Augen sich die wirbelnden Lichter spiegelten.
Er schob die Gedanken beiseite. Das war etwas für große Kinder, nicht für Männer von Macht und Einfluss. Diese Zeiten waren vorbei. Er würde sie nicht wiederfinden. Also versuchte er zu arbeiten, konnte sich aber nicht konzentrieren.
Aaron hob die Füße vom Schemel und stand aus dem dick gepolsterten Korbsessel auf. Er trat ans Geländer, schaute hinaus, streckte den Arm aus und legte die Fingerspitzen an das kalte Glas. Er war noch weit entfernt von vierzig, aber konnte es sein, dass er sich alt fühlte?
Vielleicht war er nur einsam. Es gab Aspekte des Lebens, die ihm im Streben nach Macht entgingen.
Natürlich gab es Frauen. Begleiterinnen, Episoden. Aber seine Anforderungen, sollte es darüber hinausgehen, waren äußerst strikt. Es ging nicht einfach darum, eine Ehefrau zu wählen, sondern eine Duchess, wenn nicht sogar mehr. Außerdem war da die
Frage von Erben. Es galt weit mehr zu beachten als nur seine privaten Neigungen.
Er seufzte. Vermutlich war es nur sein momentanes Projekt, das ihm diese Gedanken einflüsterte, oder vor Kurzem die Begegnung mit dem Tod - eine Art primitiver Nistinstinkt, der sich bemerkbar machte.
Das Vidphon auf dem Tisch neben dem Comp-block zirpte und rettete ihn aus der Melancholie.
Er drückte den Antwortknopf, und Captain Clan-cys holographisches Bild baute sich über dem Apparat auf. »Okay, Duck. Ich habe zugelassen, dass Sie meine Crew schanghaien, meine Frachträume voll stopfen und mein Schiff wie eine Raumhafennutte anmalen, aber da unten sind Schweißer dabei,
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