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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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Firma, die die Pipeline vorgeschlagen hat. Wir haben häufig miteinander gesprochen, bevor das HPG-Netz zusammenbrach, und er hat Shensi auch einmal besucht. Ich nahm an, die Gouverneurin habe Sie deshalb zu mir geschickt.«
    »Vermutlich, aber ich hatte keine Ahnung davon.«
    »Also, das ist eine Überraschung.«
    »Dann weiß mein Onkel sehr genau, wie Ihr politisches System funktioniert. Beziehungsweise, aus unserer Sicht, nicht funktioniert.«
    Kinston lächelte nervös. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass er es vergessen hat. Bei mir hat er sich mehr als einmal darüber geäußert.«
    Erik verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. Was hatte sich der Duke dabei gedacht? Das waren keine Verhandlungen, das war politischer Fliegenleim.
    Der Krieg konnte zehn Jahre vorbei sein, bevor er hier eine Entscheidung zustande brachte.
    Ging es darum? Hatte Aaron ihn einfach hier kaltgestellt? Oder hatte er Erik einen Auftrag gegeben, von dessen extremer Schwierigkeit er wusste, um ihn auf die Probe zu stellen? Oder als Ausdruck seines Vertrauens? Falls er wirklich wollte, dass Erik Erfolg hatte, warum hatte er ihm nicht wenigstens ein paar nützliche Hinweise gegeben? Warum hatte er ihn nicht sofort zu Kinston geschickt?
    So oder so war Erik entschlossen, die Sache zum Erfolg zu bringen. Er würde seinem Onkel zeigen, wozu er fähig war, dass er findig und verschlagen sein konnte. »Na schön, Kinston, wie können wir das hinbekommen? Nicht in zehn Durchgängen, sondern diesmal?«
    »So ist es richtig, Commander! Sie können das System nicht besiegen. Sie müssen sich darauf einlassen. Das ist Konsenspolitik!« Er suchte zwischen den Papieren auf dem Schreibtisch und hob einen Compblock auf, um den Kalender zu befragen. Dann schaute er wieder zu Erik herüber. »Sie könnten sich einfach zurücklehnen und mich machen lassen, wozu Sie mich angeheuert haben, aber ich würde es nicht empfehlen. Sie müssen Gesicht zeigen, sich mit den einflussreichen Persönlichkeiten treffen.«
    Er blätterte in einem großen Terminkalender, der auf einer Ecke des Schreibtischs lag. »Heute Abend gibt es eine Party auf dem Gut Senator Prescotts. Alle wichtigen Spieler werden dort sein.«
    »Sie eingeschlossen?«
    Er lächelte. »Aber natürlich. Ich werde Sie mit einigen der Schlüsselfiguren bekannt machen. Einen Teil von ihnen haben Sie schon kennen gelernt, aber in informeller Umgebung ... sagen wir einfach, es ist ein Unterschied.«
    Erik war gespalten. Wäre er nicht so entschlossen gewesen, mit einem Vertrag zurückzukehren, den er seinem Onkel unter die Nase halten konnte, hätte er sich geweigert. Er feierte gerne, aber er bevorzugte MechKriegergelage. Steife Politikerempfänge waren Gift für ihn - und in der faden >Konsens<-Atmosphäre Shensis waren sie vermutlich noch unerträglicher.
    »Ich freue mich schon«, log er.
    »Sehr schön. Ich nehme an, Sie haben entsprechende Kleidung dabei?«
    »Ich habe meine Ausgehuniformen mitgebracht, falls Sie das meinen.«
    »Ein netter Zivilanzug wäre weniger aggressiv.«
    »Ich trage meine Uniform.«
    »Wie Sie wünschen. Möglicherweise haben Sie bereits eine Einladung erhalten. Schwer vorstellbar, dass man einen so hochrangigen Besucher übergeht.«
    »Das ist möglich. Ich habe seit meiner Ankunft eine ganze Menge Einladungen erhalten. Mein Assistent hat sich darum gekümmert.«
    »Er soll sie an mich weiterleiten. Ich lasse Sie wissen, welche einen Besuch wert sind. Was den heutigen Abend betrifft, werde ich mich vergewissern, dass Sie auf der Gästeliste stehen. Eins noch: Soll ich eine Begleiterin für Sie organisieren?«
    »Eine Begleiterin?«
    »Ja - eine Dame an Ihrer Seite, für den Abend.« Er bemerkte Eriks Miene. »Also wirklich, Commander! Es geht einfach nur um den schönen Schein. Eine hübsche Frau am Arm erleichtert den Auftritt ungemein. Ich verfüge über eine Liste von Frauen mit gesellschaftlichen Am bitionen - Schauspielerinnen und Models, allesamt Damen von gutem Auftreten und Eleganz -, die sich freuen würden, einen jungen Mann wie Sie zu einem derartigen Ereignis zu begleiten. Es wäre nichts dabei.«
    Erik verzog das Gesicht. »Für mich wäre schon etwas dabei«, stellte er kalt fest.
    »Bitte sehr. Falls Sie Ihr e Meinung noch ändern, werde ich sehen, was ich so kurzfristig noch arrangieren kann. Auf jeden Fall werde ich sicherstellen, dass die Einladung auch für eine Begleitung gilt. Für alle Fälle.«
    Niedergeschlagen und erniedrigt verließ Erik das

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