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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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auszusteigen. Dann nahm er ihre Hand und half ihr ins Freie. Sie stiegen eine kurze, mit einem roten Teppich ausgelegte Treppe hinauf und durch eine offene Balkontür. Aus dem Haus drang Livemusik.
    Ein Butler im Frack stand an der Tür und wirkte mit seiner spitzen Nase wie ein Storch. Er schaute auf einen Compblock. »Ah, Commander. Guten Abend, Miss Harrad. Wie immer ein Vergnügen.«
    »Danke, Carlos. Wären Sie so freundlich, uns anzukündigen?«
    »Aber selbstverständlich.«
    Sie beugte sich zu Erik hinüber. »Sie wollten einen Auftritt.«
    Der Butler legte den Compblock auf einem Pult ab und trat durch eine Flügeltür in den großen Ballsaal.
    »Ladys und Gentlemen.« Die Musik verstummte und die Gäste drehten sich um. »Commander Erik San-doval-Gröll von Tikonov und Miss Elsa Harrad.«
    Erik nahm Elsas Arm und sie schritten durch die Tür. Man blickte hin und raunte. Er fühlte sich großartig. Er hatte seinen großen Auftritt bekommen. Gesetzte ältere Herren überschlugen sich, Elsa als Erste zu begrüßen, und sie sprach sie alle mit Namen an. Sie löste sich auch geschickt von ihnen allen, so gekonnt wie sich eine Ente das Wasser aus dem Gefieder schüttelt, und führte Erik durch die Menge zur Bar. Wer auch immer sie sonst noch ist, sie beherrscht das gesellschaftliche Parkett. Das kann ich nutzen.
    Der Barmann kam herüber und Erik drehte sich zu Elsa um. »Ich habe vor ein paar Tagen einen hiesigen dunklen Whiskey probiert. Er hatte einen angenehm rauchigen Biss, aber ich erinnere mich nicht an den Namen.«
    Sie blickte zum Barmann hin. »Einen Malvern Black für ihn, auf Eis. Ich nehme einen Brandstifter.«
    Erik gluckste. »Sind Sie sicher? Das ist ein MechKriegerdrink.«
    »Ich kann ihn aushalten«, erwiderte sie. »Ich habe einen gusseisernen Magen. Das hat mir geholfen, mich in all den Jahren auf Partys nicht zu blamieren.«
    Er nahm das angebotene Glas, in dem mehrere Eiswürfel in dunkel goldenem Whiskey schwammen.
    Er hob es an die Nase und sog das holzige Aroma ein, dann nahm er einen Schluck und spürte ihn sanft durch seine Kehle brennen. Entweder war dieser Whiskey noch besser, als er es in Erinnerung hatte. Oder es war eine bessere Marke aus derselben Brennerei.
    Er schaute dem Bartender zu, wie er zwei farblose Flüssigkeiten mischte, gefolgt von einem Schuss roter Farbe, und die Kombination schüttelte, bevor er das Ergebnis in ein Cocktailglas gab und mit einer Scheibe grünen Pfeffers garnierte. Er reichte Elsa das Glas, die einen tiefen Schluck nahm, sich auf eine Weise die Oberlippe leckte, die Erik schaudern ließ, und lächelte. »Das muss ich den Erblichen lassen, sie haben die besten Bars.«
    »Commander!«
    Erik drehte sich um und sah Ozark Kinston durch den Saal auf sich zukommen. »Freut mich, dass Sie es einrichten konnten.« Er warf Elsa einen Blick zu und schmunzelte. »Und wie ich sehe, haben Sie sogar für eine Begleitung gesorgt.«
    »Eine überaus glückliche Begegnung«, erklärte er.
    »In der Tat«, bestätigte Kinston. »Man sieht Sie bereits unter Leuten, das ist gut. Planen Sie keinen frühen Abgang. Ich komme später vorbei und hole Sie in ein paar Hinterzimmerrunden. Da werden die wirklichen Geschäfte besprochen, verstehen Sie.« Er sah sich um. »Bis dahin sollten Sie herumgehen. Sie könnten sich keine bessere Führerin als Elsa wünschen. Ich muss Vorbereitungen treffen.« Er nahm
    Elsas Hand und verbeugte sich. »Ich hoffe, Sie heben einen Tanz für mich auf, meine Liebe.«
    Sie lächelte gnädig. »Ich könnte mir nie verzeihen, darauf zu verzichten, O.«
    Sie blickten ihm nach.
    »So«, stellte Erik fest. »Eine Diplomatin sind Sie auch?«
    »Es sind viele Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld nötig, Erik.«
    Na, wenn das keine Eröffnung ist. »Wirklich? Darüber würde ich gern mehr erfahren.«
    Die Kapelle stimmte eine langsame Nu mm er an. Elsa nahm seine Hand. »Und ich würde gern herausfinden, wie viele linke Füße Sie haben.«
    Er schmunzelte. Geschickt ausgewichen. »Ich habe mir sagen lassen, dass ich einen Fünfzig-Tonnen-Mech tänzeln lassen kann.«
    »Ich bin mehr an Ihren Füßen interessiert.«
    »Ich habe selten Gelegenheit, sie zu benutzen. Wollen wir sehen, was passiert?«
    Sie traten auf die Tanzfläche und er legte den Arm um ihre schlanke Taille. Durch den dünnen Stoff des Kleides fühlte er die zarte Kurve ihres Rückens. Sie schmiegte sich an ihn, und sie bewegten sich im sanften Rhythmus der Musik wie eine Einheit.
    Für Erik

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