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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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die Hälfte der Gäste fort ist.« Sie löste sich und zog an seiner Hand.
    Sie führte ihn an der Bar vorbei, durch einen
    Dienstbotenflur und eine schmale Treppe hinab in den Keller. Sie passierten eine schwere Eisentür am Fuß der Treppe und erreichten einen großen Raum, an dessen Wänden einfache Etagenbetten aufgereiht waren. Mehrere Türen führten weiter in andere Gäng e .
    Er schaute sich um. »Wo sind wir hier?«
    »In den Katakomben. Eine Art Schutzbunker. Die gibt es in allen älteren Gebäuden. Shensi ist schon lange nicht mehr angegriffen worden, aber inzwischen ist es eine akzeptierte Tradition.«
    »Gemütlich«, stellte er fest.
    Sie streckte die Hand aus und öffnete den obersten Knopf seiner Uniform. Ihre Finger strichen über seine Brust. Dann hakten sie sich in die Jacke und zogen ihn auf eines der Betten. »Voll ausgerüstet«, flüsterte sie. »Mit allem, was man in einem Notfall braucht.«
    G off : »S hensi sicher vor L iao .« - Erbhaus-sprecher Lord Goff wird mit der Überzeugung zitiert, dass Haus Liao »keine Gefahr für Shensi [darstellt]. Ich bin sicher, der capellanische Vormarsch wird unser System nicht betreffen. Dies ist nicht der Zeitpunkt für eine zweifelhafte Allianz mit einem außer Kontrolle geratenen Lordgouverneur, der seine Grenzen nicht kennt.«
    Shensi NewsNet Exklusiv
    Hotel >Fairview Tower<, Whitehorse, Shensi Präfektur V, Republik der Sphäre
    21. November 3134
    Erik wachte an einem unbekannten Ort auf. Es dauerte einen Augenblick, bis er sein Hotelzimmer erkannte. Zu seiner Enttäuschung war Elsa fort. Er wälzte sich herum, um an ihrem Duft auf dem Kissen zu schnuppern, und bemerkte einen Zettel auf dem Nachttisch. Sie hatte eine frühe Klasse und versprach, ihn mittags zu treffen.
    Erik hatte ebenfalls einen Termin, bei Ozark Kinston. Sie wollten die Ereignisse des vergangenen Abends besprechen. Er lächelte. Die offiziellen jedenfalls.
    Er und Elsa waren rechtzeitig für die angekündigten Gespräche aus ihrem Versteck auf die Party zurückgekehrt. Erik hatte einigen Damen und Herren seine Sache dargelegt, die laut Kinston allesamt wichtig waren. Und sie alle hatten ein gewisses Interesse an dem gezeigt, was er sagte. Oder doch zumindest vorgetäuscht.
    Erik hatte erwartet, Elsa würde sich entschuldigen, sobald das Gespräch begann, aber sie war bis zum Ende geblieben. Sie hatte zugehört, ja, aber sie hatte auch leise mitgeholfen, die Leute von seiner Sache zu überzeugen. Danach hatte ihm Kinston versichert, dass sie einige wichtige Stimmen gewonnen hatten, doch vorerst hatte Erik dafür nur sein Wort. Wie üblich bei der hiesigen Politik war er sich nie sicher, was er erreichte.
    Stattdessen kehrten seine Gedanken zu der Zeit vor den Gesprächen zurück, als er und Elsa in der Bunkerkoje gelegen hatten. Sie hatten miteinander geredet. Da war es ihm unbedeutend erschienen, ein beiläufiges Bettgespräch, zufällige Gedanken, wie sie in solchen Augenblicken manchmal an die Oberfläche drangen.
    Im Nachhinein war es der offenste Blick in Elsas Seelenleben, den sie ihm bisher gestattet hatte. Es hatte alles mit einer einfachen, aber unerwarteten Frage begonnen. »Warst du schon einmal im Zirkus?«
    »Gibt es so etwas denn noch? Ich dachte, so etwas fände man nur noch in Märchen und alten Büchern.«
    »Mindestens einen gibt es noch: Captain Roses Reisende Extravaganzen. Es gibt keinen Grund, war-um du ihn je gesehen oder auch nur von ihm gehört haben solltest. Es kann durchaus sein, dass er der letzte Zirkus ist, den es noch gibt, und die Milchstraße ist groß. Ich weiß nicht einmal sicher, ob er noch existiert. Es ist lange her. Aber ich erinnere mich, dass er in ein paar uralten, entwaffneten Leopard Landungsschiffen von einer Welt zur nächsten gezogen ist. Die Schiffe waren so alt, dass es aussah, als müssten sie zu Staub zerbröseln, wenn man sie berührt. Sie waren in grellen Farben bemalt, an den Seiten mit Szenen und Hinweisen auf die Darbietungen. Meine Eltern haben mich mitgenommen. Ich muss acht oder neun gewesen sein. Die Hauptattraktion war eine Familie Hochseilakrobaten, und der Zirkusdirektor kündigte an, dass ihr jüngstes Mitglied zum ersten Mal solo auftrat. Ich war so aufgeregt. Es war ein Mädchen, ich habe mich sofort mit ihr identifiziert. Sie sah kaum älter aus als ich, auch wenn ich inzwischen den Verdacht habe, dass sie nur ein zierlicher Teenager war. Sie stieg auf das Seil, hoch über unseren Köpfen. Ganz allein, nur mit einer

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