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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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konnte trotzdem halten, falls sie bis dahin schon weit genug gegangen waren. Aber in jedem Fall erleichterte sie einen Bruch der Allianz. »Die Republik ist impli-ziert«, erklärte er. »Sie ist selbstverständlich. Ich sehe nicht ein, warum wir den Text nur um der Veränderung willen umschreiben sollten.«
    Kinston runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, wie ausgedehnt Ihre diplomatische Erfahrung ist, Commander, aber in einer solchen Angelegenheit ist nichts selbstverständlich.«
    Erik musterte ihn mit neutraler Miene und sagte gar nichts.
    Der Shensit studierte Eriks Gesicht und suchte nach einem Anzeichen des Einlenkens. »Hören Sie, Sie haben hier beide Versionen des Dokuments zum Vergleich. Unterstreichen Sie die Stellen, mit denen Sie Probleme haben, streichen Sie durch, was völlig unannehmbar ist, und morgen früh reden wir weiter.« Er schob den Umschlag auf Eriks Seite des Tisches.
    Danach schüttelte er die Irritation von einer Sekunde zur nächsten ab und sein Lächeln kehrte zurück. »Jetzt müssen wir die Ergebnisse des gestrigen Abends durchgehen, damit ich eine bessere Vorstellung davon bekomme, wo wir stehen und was ich weiterverfolgen muss.«
    »Sie waren meistens dabei, abgesehen von Begrüßungen und belangloser Konversation.«
    »Unsinn. Sie waren am frühen Abend längere Zeit verschwunden. Ich nehme an, einer unserer Senatoren oder höheren Beamten hat Sie zu einem Gespräch beiseite gezogen. Ich muss die Einzelheiten wissen.«
    Erik schwieg.
    »War es ein vertrauliches Gespräch?«
    Obwohl er es versuchte, konnte Erik ein Grinsen nicht unterdrücken. Er fühlte sich wieder wie ein Teenager, aber diesmal war es ein gutes Gefühl.
    Kinston öffnete den Mund, und es dauerte eine Weile, bis er ihn wieder schloss. »Oh.« Seine Augen wurden groß. »Oh! Sie waren allein mit Miss Har-rad.«
    Eriks Grinsen wurde breiter.
    Kinston atmete tief ein und ließ die Luft langsam wieder entweichen. »Commander, verzeihen Sie mir diese Einmischung in die Privatangelegenheiten eines Klienten, aber Sie wirken auf mich wie frisch verliebt.«
    »Frisch verliebt?« Er seufzte. »Ja, das könnte st imm en.«
    Kinston zwickte sich in den Nasenansatz und schloss die Augen. »Oh, das ist unangenehm. Ich hatte angenommen, das alles wäre Teil einer dieser Spionageintrigen, wie sie Davionisten so gerne in den Holovids praktizieren, dass Sie nur - mit ihr spielen.«
    Er runzelte die Stirn. »Wovon, zum Teufel, reden Sie, Kinston?«, fragte er, obwohl er die Antwort kannte. Irgendwie hatte er es die ganze Zeit gewusst.
    »Miss Harrad ist eine capellanische Spionin.«
    Das Restaurant, in dem sich Elsa mit ihm verabredet hatte, lag auf der anderen Straßenseite des Erb-hauses. Nachdem er und Kinston ihre Geschäfte erledigt hatten, bot er dem Mittler an, ihn mitzuneh-men. Sie warteten in betretenem Schweigen auf den Wagen.
    Die Strecke betrug nur etwa einen Kilometer, aber sie saßen schon nach kurzer Zeit im Stadtverkehr fest.
    Erik betrachtete den dicken Umschlag in seiner Hand und bemitleidete sich. »Sie haben aber keine wirklichen Beweise dafür?« Kinston, der Erik gegenüber saß, schaute auf. »Beweise wofür?«
    »Elsa. Dass sie eine Spionin ist.«
    »Beweise? Nun ja, das wohl nicht, aber es ist allgemein bekannt, dass sie für die Konföderation Informationen sammelt. Ich meine, sie stiehlt keine Dateien oder bricht irgendwo ein und fotografiert unsere Geheimnisse. Sie ist tatsächlich Kunststudentin. Nur hat sie eben nebenher noch andere Interessen. Man ... toleriert sie. Wie ich bereits sagte, es bestehen tiefe historische Verbindungen zu den Capel-lanern. Man könnte vermutlich sagen, viele Persönlichkeiten der planetaren Politik sind ganz froh darüber, dass sie uns im Auge behalten. Möglicherweise betrachten sie das sogar als ihr gutes Recht.«
    Erik schüttelte den Kopf. Wie sollte er diese Menschen irgendwie gegen die Capellaner kehren? Es war Wahnsinn, und er konnte niemandem anders die Schuld geben als sich selbst. Er hätte abreisen sollen, sobald er die wahren Absichten des Duke - seine Mission betreffend - durchschaut hatte. Jetzt ging es ihm nur noch darum, Elsa nicht zu verlieren. Doch er sah keine Möglichkeit, das zu erreichen.
    Eine Nacht. Wie kann eine Nacht so viel verändern?
    Er setzte Kinston bei Senator Prescotts Büro ab und erklärte, er werde den Nachmittag damit verbringen, mit einem hochrangigen Adjutanten ein Landnutzungsgesetz zu besprechen.
    Erik erreichte das Restaurant

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