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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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besonders bitter, weil sie zutrafen. Aber was konnte er tun? Onkel Aaron, ich möchte dir meine Freundin vorstellen. Sie spioniert für die Capellaner. Es würde immer ein gewisses Misstrauen bleiben.
    Die Sandovals vertrauten nicht einmal einander. Sie hatten ganz sicher keine Veranlassung, einer Außenstehenden zu vertrauen, einer Spionin, einer Cappie.
    Einerseits wollte er in ihrer Falle bleiben, wollte die Vereinbarung ihren langen und künstlichen Weg gehen lassen, während er die Nächte in Elsas Armen verbrachte. Aber das hätte die Agonie nur noch verlängert.
    Er versuchte, die passenden Worte zu finden, als ein Grollen wie von Donner erklang und der ganze Raum erzitterte. Sie schauten sich beide um.
    Elsa blickte ihn an. »Was war das?«
    Noch ein Wummern, diesmal lauter. Dann ein anderes Geräusch, eine Art Sirene. Obwohl er es noch nie gehört hatte, wusste er, was es bedeutete. Er packte Elsa bei der Hand, zog sie auf die Beine und aus dem Zimmer. »Wir müssen uns in Sicherheit bringen.«
    Im Hauptspeisesaal herrschte Chaos. Gäste rannten panisch zur Türe hinaus, ohne zu zahlen, die Kellner liefen verwirrt u mh er. Durch die Fensterzeile zur Straße sahen sie Passanten in beide Richtungen rennen.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Elsa. »Was geht hier vor?«
    Am Himmel blitzte es auf. Sekunden später eine Explosion.
    »Mein Gott«, stieß sie aus. »Das kann nicht wahr sein.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Die Cappies haben dir tatsächlich nichts davon gesagt, oder? Sie haben dich nicht gewarnt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Der Krieg hat Shensi erreicht.« Eine weitere Explosion. Der Restaurantboden bebte. »Das sind die Leute, für die du arbeitest.«
    Sie wirkte ehrlich entsetzt. Und tat ihm Leid.
    Eine noch lautere Detonation, erschreckend nah. Dann war die ganze Straßenfront des Lokals in Licht gebadet, und der Schall traf sie wie ein unsichtbarer Hammer, als alle Fenster des Gebäudes barsten.
    R aumlotse : Achtung, unautorisiertes Raumfahrzeug: Sie sind ohne Genehmigung in die Atmosphäre Shensis eingedrungen. Sie haben keine Erlaubnis, in den Whitehorse-Kontrollraum einzudringen. [Rauschen] R aumlotse : Unautorisiertes Raumfahrzeug, ändern Sie den Kurs nach Steuerbord auf Vektor eins-acht-null Grad und fliegen Sie das Chung-Militärflugfeld an, wo Sie aufsetzen und sich den Behörden übergeben werden. Falls Sie nicht abdrehen, wird die Raumabwehr aktiviert und keine Rücksicht auf Ihr Überleben genommen. [Unverständlich] Die hören überhaupt nicht zu, scheint es! Funktionieren die Raketenbatterien überhaupt noch?
    - Niederschrift des Funkverkehrs, Planetare Flugkontrolle Shensi
    >La Cuisine Traditionelle< Whitehorse, Shensi Präfektur V, Republik der Sphäre
    21. November 3134
    Erik schaute hinter dem Tisch hervor, den er als Deckung hochkant gestellt hatte. Durch die leeren Fensterrahmen sah er schreiende Menschen rennen. Ein Teil von ihnen war blutüberströmt. Er kniete sich auf den Boden, um nach Elsa zu sehen, die neben ihm kauerte. Sie hatte ein paar Kratzer im Gesicht und eine Schnittwunde auf der rechten Wange. »Wie geht es dir?« Eine Weile starrte sie ihn nur mit weiten Augen an, als spräche er eine unbekannte Sprache. Dann endlich drang er zu ihr durch. »Mir geht's gut.« Sie kicherte beinahe hysterisch. »Nein, mir geht es nicht gut. Aber verletzt bin ich, glaube ich, nicht.« Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und erschrak, als sie Blut sah.
    Er nahm ihre Hand. »Das ist nur ein Kratzer. Hör mir zu. Hör mir gut zu. Falls du nicht sicher bist, dass dir deine Freunde keine Rakete auf den Kopf werfen, auch nicht versehentlich, musst du diese Welt verlassen. Sofort. Am Raumhafen wird es verteufelt eng werden, wenn die Fremdweltler flüchten, aber du kannst noch eine Passage ergattern, bevor es zu spät ist.«
    »Was? Warum? Meine Wohnung ... «
    »Vergiss es. Wenn wieder Ruhe eingekehrt ist, kannst du dir deine Sachen nachschicken lassen. Fahr auch nicht mehr zurück, um irgendetwas zu holen, es sei denn, du hast dort Geld versteckt - was ich dir zutraue. Falls du wirklich eine Spionin bist, hast du irgendwo ein Fluchtpaket mit Geld und Reisepapieren verstaut. Aber ich weiß nicht, ob du so professionell bist. Verschwinde einfach. Dieser Planet ist nicht mehr sicher.«
    Sie klammerte sich an ihn. »Komm mit!«
    Er schaute in Richtung des Kapitols und plante bereits sein weiteres Vorgehen. »Ich kann nicht. Warte hier.«
    Er hastete zurück zu ihrem Tisch und

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