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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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früher als vereinbart. Mit ein paar leisen Worten zum Oberkellner und einem diskret überreichten Hundert-Credit-Schein änderte er die Reservierung und sicherte sich ein intimes Esszimmer im hinteren Bereich des Lokals. Er bestellte eine Flasche Wein und trank bereits, als Elsa eintraf.
    Er stand auf, als sie ins Zimmer trat. Sie nahm seine Hände, beugte sich vor und küsste ihn leidenschaftlich. Sie umarmte ihn und er drückte sie an sich, roch ihr Parfüm und genoss den Augenblick, denn er wusste, dass es möglicherweise das letzte Mal war.
    Sie setzten sich, und Elsa musterte sein Gesicht, als spüre sie, dass etwas nicht stimmte.
    Er schüttete ihr ein Glas Wein ein. Sie n ahm einen tiefen Schluck. »Erik, was ist los? Ist es die letzte Nacht? Bedauerst du, was geschehen ist?«
    Er legte seine Hand auf die ihre. »Nein. Das ist es nicht. Letzte Nacht war ... an die letzte Nacht werde ich mich immer mit Freude erinnern.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich ... ich habe heute etwas über dich gehört.«
    Sie lächelte unsicher, mit großen Augen schüttelte sie den Kopf. »Was?«
    Er atmete tief durch. Heraus damit. »Bist du eine Spionin der Capellaner?«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    »Vergiss, wer es mir gesagt hat. Es stimmt, habe ich Recht?«
    »Ich bin keine Spionin, Erik. So ist es ganz und gar nicht.«
    Er fixierte sie gnadenlos. Dieses Gespräch war schwieriger für ihn, als er sich hätte träumen lassen. »Wie ist es dann?«
    Sie ließ den Kopf hängen. Nahm noch einen großen Schluck Wein. Schweigen. Dann leerte sie das Glas. »Erik, du weißt, wie es ist - bei allem, was du hast, allem, was du bist -, von anderen abhängig zu sein. Ich war Daddys kleines Mädchen, und Daddy war ein reicher und mächtiger Mann. Er hat mich hierher geschickt, weil Shensi eine der feinsten Kunstakademien der Republik besitzt und ich die Kunst so geliebt habe. Das war alles, was ich wollte. Malen.« Sie schaute ins Leere. »Malen.«
    »Was ist geschehen?«
    Ihre Augen wurden feucht. »Ich war sechs Monate hier, als die Nachricht kam. In der Bergbaugesellschaft hatte es einen Skandal gegeben - und mein Vater war tot. Es hieß, er hätte Selbstmord begangen. Ich habe es nie geglaubt. Alles, was wir hatten, lag in den Händen der Gerichte, der Anwälte und Buchprüfer. Der Rest der Familie sagte sich von Mutter und mir los - und übernahm, was vom Geschäft noch übrig war.« Sie kaute auf der Unterlippe. »Ich vermute, sie steckten irgendwie dahinter.« Elsa schaute ihn an. Sie schämte sich ganz offensichtlich. »Ich weiß. Wie kann die eigene Familie einem Menschen so etwas antun?«
    Seine Entschlossenheit zeigte Risse. »Das kenne ich nur zu gut.«
    »Ich war hier ganz allein. Mutter hatte genug mit sich selbst zu tun. Ich musste Schulgebühren bezahlen und hatte nicht einmal genug Geld für einen Heimflug. Aber mein Vater hatte Freunde, Geschäftskontakte in der Konföderation Capella. Sie setzten sich mit mir in Verbindung und boten an, Mutter und mir zu helfen. Im Gegenzug erwarteten sie nur von mir, auf Partys zu gehen, mich mit Leuten zu unterhalten und sie wissen zu lassen, was ich hörte.« Trotz der Tränen lächelte sie. »Ich bin keine Spionin. Es war nur Spaß. Es ist wirklich nichts weiter als ein Spiel.«
    »War ich Teil deines Spiels?« Er erinnerte sich an sein anfängliches Misstrauen und machte sich Vorwürfe, nicht auf seine Instinkte gehört zu haben.
    »Nein! Ich meine ...« Sie schaute zur Seite. »Es war kein Zufall, dass wir uns begegnet sind. Sie haben mir gesagt, du würdest dort sein. Dass sie sehr dankbar für alles wären, was ich ihnen über die Absichten des Duke und deine Mission hier erzählen könnte. Aber das ist alles. Eine zufällige Begegnung, und der Rest hat sich einfach ergeben.« Sie blickte ihn an. »Erik, ich bin keine Prostituierte! Wie kannst du so etwas denken! Ich gehe auf Partys. Ich flirte, ich unterhalte mich. Männer mögen mich - und ich mag sie auch. Aber das ist alles. Ich schlafe nicht mit Leuten, um an Informationen zu kommen.«
    Er leerte sein Glas und schenkte sich nach. »Ich möchte dir glauben.«
    »Was zwischen uns war, war keine Farce, Erik. Bitte, glaube mir. Es ist immer noch echt.«
    »Das ändert alles.«
    Sie ließ den Kopf hängen. »Ich weiß. Es tut mir Leid, Erik. Ich kann nichts dafür, wer ich bin, ebenso wenig wie du. Menschen wie wir, wir sind niemals wirklich frei. Wir sind immer jemandem verpflichtet.«
    Ihre Worte waren

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