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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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nicht von der Vereinbarung gehört, die ich vorschlug?« Er schaute zur Decke, als er die Druckwellen eines weiteren Raketeneinschlags wahrnahm. »Das da oben sind unsere gemeinsamen Feinde. Wir müssen eine Allianz schließen, um Ihre Welt zu verteidigen.«
    »Sie sind ein Fremdweltler, Sir - der Letzte, den ich hier durchlassen darf. Sie könnten ein Spion sein.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Vielleicht sollte ich Sie einfach erschießen.«
    Erik hob den Zeigefinger. »Nein! Hören Sie, wir haben die Vereinbarung dabei. Zeigen Sie ihm die Vereinbarung, Ozark.«
    Kinston hantierte ungeschickt mit dem Umschlag und versuchte ihn zu öffnen.
    »Das ist Mittler Ozark Kinston. Er ist kein Fremdweltler. Auf Shensi geboren und aufgewachsen. Haben Sie ihn nicht schon früher hier gesehen?«
    »Ich ... ich weiß nicht. Könnte unter Umständen sein.«
    Kinston schaffte es, die Vereinbarung aus dem Umschlag zu holen. Er streckte den Arm aus und der Soldat beugte sich zu ihm hinüber. Für einen Sekundenbruchteil war er abgelenkt.
    Erik trat neben den Mann, packte den Gewehrlauf und riss ihn hoch.
    Der Soldat drückte ab. Ein kurzer Feuerstoß jagte Querschläger durch den Gang. Felssplitter prasselten auf Erik herab.
    Der verlagerte das Gewicht, packte die Waffe mit beiden Händen und rammte dem Soldaten den Schaft ins Nierenbecken. Der Mann klappte zusammen. Wieder drehte sich Erik, brachte den Lauf des Gewehrs nach oben und traf den Posten am Kinn. Jetzt konnte er dem jungen Soldaten das Gewehr aus der Hand reißen.
    Der Mann war bereits außer Balance. Erik trat ihm auf den Fuß, um ihn festzuhalten, und stieß ihn nach hinten. Dann drehte er das Gewehr herum und visierte das Gesicht des Shensiten an.
    »Halt!« Kinston zog ihm am Ärmel. »Er tut nur seine Pflicht.«
    Erik entspannte sich ein wenig. Das stimmte, und zudem war er noch sehr jung. Außerdem hatte Erik jetzt die Waffe. Er überlegte, ob er ihn als Geisel nehmen sollte, verwarf den Gedanken aber. Er hatte eine Verwendung für ihn.
    »Hände hinter den Kopf und gehen Sie vor zum Befehlsbunker. Los.«
    Befehlsbunker, Kapitol, Whitehorse, Shensi Präfektur V, Republik der Sphäre
    21. November 3134
    Es war beinahe komisch. Fünfzehn Personen befanden sich im Innern des Befehlsbunkers, und zwölf von ihnen hielten eine Waffe. Diejenige Eriks war auf den Planetaren Legaten Shensis gerichtet. Die anderen zielten auf Erik.
    Die drei Menschen ohne eine Waffe waren der Soldat, den Erik entwaffnet hatte, Kinston, der sich hinter Erik duckte und den Umschlag an die Brust drückte, als könnte er Kugeln aufhalten, und Legat Tarr, der mit in die Seite gestemmten Fäusten vor seinem umgestürzten Sessel stand und Erik wie ein besonders Ekel erregendes Insekt musterte. Der Mann blinzelte nicht einmal.
    Auch Erik verzog keine Miene. »Können wir die Waffen jetzt herunternehmen? Der Duke bietet Ihnen seine Truppen als Verstärkung an, nicht als Gegner.«
    Der Legat starrte ihn einen Moment an, dann grinste er. Er hob die Hand und die Waffen senkten sich. »Das muss ich Ihnen lassen, Sandoval: Sie haben Mumm. Wenn alle Ihre Leute so mutig sind, werden sie ausgezeichnete Verbündete sein.«
    Erik drehte den Lauf des Gewehrs zur Decke, dann gab er es dem Soldaten zurück.
    Kinston schaute Tarr mit verzweifelter Miene an. »Ich wusste nichts davon, Legat. Ich schwöre, ich habe nicht geahnt, dass Waffen zum Einsatz kommen würden. Ich bringe Ihnen nur den Text zur Unterschrift.«
    Erik nahm ihm den Umschlag ab und achtete darauf, sein Originaldokument herauszuziehen, nicht die geänderte Version. In der Nähe einer Kommkonsole bemerkte er einen Dokumentenvernichter. Er warf den Umschlag hinein und beobachtete, wie er samt Inhalt in Konfetti zerkleinert wurde. Danach reichte er dem Legaten das Original. »Ich nehme an, Sie haben hier irgendwo einen Stift?«
    Der Legat schaute zum Aktenvernichter. »Was war das?«
    Erik grinste. »Etwas, womit ich vor ein paar Stunden eventuell einverstanden gewesen wäre. Jetzt hat sich die Lage allerdings verändert.«
    Legat Tarr betrachtete das Dokument. »Das kann ich nicht ungelesen unterschreiben.«
    »Sie haben es bereits gelesen. Es ist der Text, den Sie abgelehnt haben. Ich vermute, das ist jetzt kein Problem mehr.« Eine entfernte Explosion ließ den Raum erzittern und die Lichter flackern. »Das sind Ihre >Freunde<, die da gerade Ihre Hauptstadt in Trümmer legen. In Ihrer Präfektur herrscht Chaos und Sie können auf

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