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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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Frankreich sind in der Regel bereits 15 Prozent des Gesamtpreises für den Service bestimmt. Der Kellner lebt also keineswegs von Ihrem Trinkgeld, sondern von seinem Anteil am Gesamtumsatz. Dennoch ist es durchaus üblich, Trinkgeld zu geben, wie hoch ist allerdings reine Ermessenssache. Prinzipiell geben Franzosen weniger Trinkgeld als deutsche Gäste (die sich nicht selten an den in Amerika üblichen zehn Prozent orientieren), ohne deswegen geizig zu sein. Was man in Frankreich nicht macht, ist, die aufgerundete Rechnungssumme, also inklusive Trinkgeld, beim Bezahlen zu nennen. Vielmehr gibt die Bedienung stets auf die geforderte Summe heraus und der Gast entscheidet hinterher, wie viel er als Trinkgeld auf dem Tisch zurücklassen möchte.
    Auch in den Innenstädten von Frankreich werden immer mehr Coffee-Shops wie Starbucks und Balzac eröffnet, wo man Latte macchiato, Frappuccino, Vanilla Latte und dergleichen mehr bekommt. Doch es gibt ebenso noch viele traditionelle französische Cafés, in denen das Bestellen eines Kaffees ganz andere Bezeichnungen verlangt, als wir es mittlerweile gewohnt sind. Den Caffè Latte oder Latte macchiato gibt es in Frankreich traditionellerweise nicht. Der Cappuccino konnte sich zwar weitgehend etablieren, doch wundern Sie sich nicht, wenn Sie in dem kleinen Café an der Ecke keine aufgeschäumte Milch bekommen. Das ist eine typisch italienische Angelegenheit, die sich fast nur in den Touristengegenden Frankreichs wiederfindet. Viele Franzosen halten an ihrer eigenen Kaffeekultur fest und die sieht etwas anders aus.

    KleineKaffeekunde
    un expresso: ein Espresso
    un double: ein doppelter Espresso
    un petit noir : ein schwarzer Kaffee; wie ein Espresso mit etwas mehr Wasser
    une noisette: ein Kaffee mit einem Schuss warmer Milch, der die Farbe einer Haselnuss annimmt (wörtlich: eine Haselnuss)
    un café au lait: ein Milchkaffee; halb Kaffee, halb Milch; wird manchmal in einer Schale ( bol ) serviert, gerne aber auch in einer großen Tasse oder einem Glas; wird traditionell fast ausschließlich zum Frühstück getrunken
    un café crème: ein Milchkaffee; so wird er manchmal in Paris genannt

    Was können Sie besser machen?
    Die Rechnung ist meist auf einem kleinen Plastiktablett festgeklemmt, auf das der Gast sein Trinkgeld legen kann. Es gilt als unhöflich, mit dem Kellner über Geld zu sprechen. Er könnte sonst auf die Idee kommen, dass Sie mit der zu bezahlenden Summe nicht einverstanden sind. Legen Sie bis zu zehn Prozent der Rechnungssumme als Trinkgeld auf das Plastiktablettchen. Viele Franzosen geben weniger, da die Preise, besonders in Paris, sowieso schon gesalzen sind.
    Setzen Sie sich nie zu anderen Gästen an den Tisch. Wenn ein Café vollkommen überfüllt ist, kann höchstens der Kellner vorsichtig die Gäste fragen, ob sie eventuell damit einverstanden wären, wenn ... In solchen Fällen sollten Sie sich also immer an den Kellner wenden. Und: Franzosen lesen niemals in Gegenwart anderer Personen am Tisch Zeitung. Wenn Sie einmal darauf achten, werden sie feststellen, dass weder der Mann noch die Frau noch beide gemeinsam an einem Tisch im Restaurant oder Café sitzend in einer Zeitung oder einem Buch blättern. Das ist ein absolutes No-go.

9. Le métro
    Wie sich die Fischers im Pariser Untergrund verlieren
    Als die drei Fischers sich endlich vor den kleinen Hotelspiegel zwängten, Manni seinen Bauch einzog, Eva die wilden Locken hinter die Ohren klemmte und Anton noch sein T-Shirt in die Jeans stopfte, waren sie eigentlich ganz zufrieden. »Los jetzt!«, scheuchte Eva ihre Männer. »Wir haben Paula versprochen, dass wir pünktlich sind.« Keine fünf Minuten später standen die drei am Ticketschalter der Metrostation und Eva gab sich große Mühe mit ihrem Volkshochschulfranzösisch: » Tickets, s’il vous plaît! « (Tickets, bitte!) » Bonjour, Madame «, erwiderte die rundliche Schwarze betont langsam. » Oui, bonjour, je voudrais des tickets « (Ja, guten Tag, ich hätte gern Fahrkarten), wiederholte Eva höflich ihr Anliegen. Die Schalterdame rümpfte die Nase und fragte genervt: » Et combien? « (Und wie viele?) Das war Mannis Schlagwort, schnell und stolz nannte er Ziel- und Umsteigebahnhof, so wie Paula es ihm am Telefon aufgetragen hatte, damit die Madame für ihre Berechnungen auch alle wesentlichen Details kannte. » Des billets, alors « (Also, Fahrscheine), erwiderte die Dame hinter der Glasscheibe augenrollend. Ein paar irritierte Blicke später

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