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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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Abends wurde allerdings ein anderer Wein eingeschenkt. › Vous n’avez pas aimé le vin allemand? ‹ (Mögen Sie den deutschen Wein nicht?), fragte ich vorsichtig. › Si, si! ‹, entgegnete Matthieus Mutter. › Mais avec le bœuf, ce vin va beaucoup mieux. ‹ (Aber mit dem Rind ist dieser Wein einfach besser.) Ich habe die anderen eineinhalb Flaschen nie wiedergesehen.«
    Was ist diesmal schiefgelaufen?
    Traditionell gibt es in Frankreich zu Ostern tatsächlich Glocken statt Hasen aus Schokolade. Mittlerweile hat aber auch der Osterhase Einzug gehalten und man bekommt fast dieselben Osterschleckereien in Frankreich wie in Deutschland. Allerdings ist in Frankreich insgesamt die Osterdekoration wesentlich dezenter als bei uns, und kaum ein Franzose würde auf die Idee kommen, große Schokohasen zu kaufen, außer für die Kinder. Mit den Schokoladenhasen hat Katja wirklich alles richtig gemacht und etwas typisch Deutsches mitgebracht.
    Wein nach Frankreich mitzubringen, ist allerdings wie Eulen nach Athen zu tragen. Auch wenn es sehr, sehr gute Weine in Deutschland gibt, wird sich in Frankreich nur ein Weinspezialist wirklich dafür interessieren. Die meisten Franzosen halten einfach französischen Wein für den besten. Sie sind schließlich die Erfinder des Grand Cru , des besten Weines der Welt.
    Und nicht nur das: Manche Franzosen meinen auch, die besten Sinnesorgane zu haben, und trauen vor allem den Deutschen nicht wirklich zu, auf dieser Ebene mithalten zu können. Die Eltern von Matthieu haben erst einmal sehr höflich reagiert und fanden es bestimmt auch nett, einen deutschen Wein zu probieren und die lustige Farbe zu begutachten. Der deutsche Wein war also eher ein Kuriosum für sie. Um allerdings einen guten Wein zu einem guten Essen zu servieren, was man an einem Fest wie Ostern natürlich möchte, wurde sofort auf einen französischen Wein zurückgegriffen.

    Wein
    Ob rot, weiß oder rosé – zu jedem Essen gehört der richtige Wein. Essen ohne Wein, das wäre in Frankreich einfach undenkbar. Erst das richtige Zusammenspiel von Speise und Wein schafft den kulinarischen Hochgenuss. Wein ist in Frankreich deshalb auch grundsätzlich ans Essen gebunden und wird kaum separat konsumiert. Jeder noch so kleine Supermarkt wartet mit einem üppigen Weinregal auf, jeder größere hat sogar mehrere Weinberater angestellt. Das Aussuchen des »richtigen« Weines wird zelebriert und als sinnliche Einstimmung auf das bevorstehende Essen genossen. Denn auch ein sehr guter Wein kann in einer falschen Kombination nicht mehr schmecken. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, damit Sie unter den unzähligen angebotenen Weinen relativ schnell – wenn auch nur grob – den guten vom schlechteren unterscheiden können:
    Das Anbaugebiet: Die erste Besonderheit des französischen Weins ist, dass er in der Regel nicht nach Rebsorten, sondern nach Anbaugebieten unterschieden wird. In Frankreich wird nur sehr selten die Traubensorte überhaupt genannt. Die Gebiete sind klar voneinander abgegrenzt. Die wichtigsten sind: Loire, Bourgogne, Bordeaux, Beaujolais, Elsass, Rhône, Savoyen, Languedoc-Roussillon und Korsika. Jedes Anbaugebiet hat seine eigene Flaschenform. Ein Bordeauxwein muss zum Beispiel eine Delle im Flaschenboden haben, in die man seinen Finger stecken kann. Wenn der Hersteller also schon bei der Flasche spart, kann es mit dem Wein selbst nicht weit her sein ... Entsprechend werden die Weine nach ihrem Anbaugebiet charakterisiert: Weine aus dem Loire-Tal gelten als eher leicht, die aus der Bourgogne als schwere Weine.
    Die Abfüllung: Hier gilt eine einfache Gleichung: Je exakter die Frage nach dem Ort der Abfüllung auf dem Flaschenetikett beantwortet ist, umso besser ist der Wein. Steht auf der Flasche die etwas schwammige Umschreibung » Mise en bouteille dans la région de production « (Abgefüllt in der Gegend der Herstellung) ist in der Regel von einem preisgünstigen, eher schlechteren Wein auszugehen. Denn dabei handelt es sich meist um irgendwelchen Wein, oft Reste, die häufig unter Zugabe von Zucker zusammengeschüttet werden. Hier kann man Pech haben – Achtung vor Kopfschmerzen! Ein besserer Wein ist ein solcher, der auf dem Etikett die konkretere Bezeichnung » Mise en bouteille au château ... « (Abgefüllt in Schloss ...) oder » Mise en bouteille au domaine ... « (Abgefüllt im Landgut ...) trägt. Oft sieht man noch ein Bild des Schlosses oder des Landhauses auf dem Etikett, das eine Stimmung

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