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Feuer der Götter: Roman (German Edition)

Feuer der Götter: Roman (German Edition)

Titel: Feuer der Götter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Simon
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Tique, nicht wahr? Es ihr zu erklären, würde zu einer interessanten Auseinandersetzung führen. Er freute sich jetzt schon darauf.
    Royia ballte die Faust um das Geld, warf den Kopf in den Nacken und lachte heiser auf.

16.
    D en Tag verbrachte er wie fast alle Städter: Er legte sich schlafen. Dank der überall aufgestellten Hütten fand auch ein Fremder einen Platz, sich niederzulegen. Dass sich ein Betrunkener zu ihm gesellte, störte ihn beinahe nicht mehr. Als die Abenddämmerung hereinbrach, begannen wieder die Menschenmassen in Richtung des Tempels zu strömen, als ziehe er sie mit unsichtbaren Fäden heran. Royia machte sich zum Markt auf, mit dem üblichen Aufruhr, den er verursachte, und fand den Stand des Ölhändlers. Allerdings war nichts von ihm zu sehen.
    S tattdessen türmten sich Käfige mit Papaccivögeln auf dem Tisch. Sie kreischten erbarmungswürdig und flatterten ängstlich hin und her, so dass ihre bunten Federn flogen. Lauthals pries der Händler ihr Blut als gefälliges Opfer für die Götter an. Wenigstens fand Royia einen Stand mit verschiedenen Nüssen. Hier kaufte er eine Handvoll kleiner Nüsse der goldenen Sonnenpalme.
    »Aber vorsichtig damit!«, mahnte der Händler mit erhobenem Finger und einem Augenzwinkern. »Der Genuss der Nüsse ist so entspannend, dass man diese Menge besser erst zu Hause im Bett vertilgt, und am besten überhaupt erst nach dem Fest, schließlich willst du das Vergnügen ja nicht verpassen, oder?«
    Royia brach eine der Nüsse auf, zerrieb sie und hob die Handflächen an die Nase. Tief sog er den Duft ein. Sofort legte sich ein süßlicher Geschmack auf seine Zunge und ein seltsam pelziges Gefühl auf sein Gemüt.
    »Ah, welche Verschwendung«, sagte der Händler erstaunt. »Man sollte sie schlicht und einfach essen; schließlich schmecken sie hervorragend, und ganz besonders meine. Für solche Zwecke wäre das Öl geeigneter.«
    Royia ließ die Hände sinken und sah ihn an. Der Mann war einer der wenigen, die auf seine Feuerzeichnung nicht weiter geachtet hatten. »Habe ich irgendetwas im Gesicht?«, fragte er geradeheraus.
    Verwirrt kratzte sich der Händler das doppelte Kinn. »Bis eben ja. Oder habe ich mich getäuscht? Seltsam. Jetzt sehe ich nur ein paar dünne rötliche Streifen, als hätte dir jemand auf die Wange geschlagen. War es wenigstens eine schöne Frau?«
    Royia zahlte die drei geforderten Kupferringe. Den Rest all der unterschiedlichen Ringe hatte er auf eine Schnur gereiht und trug sie unter dem Schurz verborgen. Der war so zerschlissen, dass er als Nächstes einen neuen aus einem feinen Gewebe erstand. Dazu noch allerlei Armschmuck, der etwas hermachte. Dann ging er in einen überdachten Hof am Rande des Marktes. Hier, so hatte er beobachtet, zahlten die Städter dafür, dass man sie auf Stühlen durch die Gegend trug. Diese Leute mochten es auch, sich das Ringgeld an die Finger zu stecken, so dass jeder es bewundern oder ihnen neiden konnte. Royia zahlte den geforderten Preis. Die Art, wie die Händler ihn freudig und mitleidig ansahen, als hätten sie einen Dummkopf vor sich, ließ ihn erahnen, dass er jedes Mal viel zu viel zahlte. Aber das war seine geringste Sorge – er war froh, sich endlich halbwegs unauffällig in dieser grässlichen Stadt bewegen zu können.
    Er nannte sein Ziel, und vier muskelbepackte Träger hoben die Stangen des Tragstuhls auf ihre Schultern. Diese Art der Fortbewegung war keineswegs nur etwas für alte oder kranke Leute – er erblickte sogar eine Frau, eine recht junge, die sich anscheinend nur deshalb tragen ließ, weil sie an den Füßen Sandalen aus so kunstvoll verschlungenem Bronzedraht trug, dass sich auf ihnen unmöglich ein Schritt tun ließ. Auffällig ließ sie die geschmückten Füße seitlich aus dem Stuhl hängen. Sie lächelte ihm zu, als sie an ihm vorübergetragen wurde.
    Gut. Das Nussöl scheint zu wirken.
    Das tat es besser, als ihm lieb war. Er fühlte sich benebelt und müde. Die Schaukelei tat ihr Übriges. Als die Träger den Stuhl von den Schultern nahmen, stellte er fest, dass er eingenickt war.
    »Das Silberhaus der Yioscalos, Herr«, schnarrte einer der Träger. Royia presste die Handballen gegen die Augen, während er sich streckte und auf das Tor der Umfassungsmauer zuschritt, das sich bereits für ihn geöffnet hatte. Ein älterer Mann in einem weißen Schurz und mit silbernen Reifen an den Armen verneigte sich vor ihm.
    »Mein Name ist Royia. Ich hörte, dass Qu Yioscalo viele

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