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Feuer der Götter: Roman (German Edition)

Feuer der Götter: Roman (German Edition)

Titel: Feuer der Götter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Simon
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du? Und warum hast du da draußen gehockt?«
    »Wer bist du, und warum hilfst du mir?«
    Lächelnd warf sie das Tuch auf die Schulter und legte eine schlanke Hand auf seine beringten Finger. »Deshalb natürlich«, raunte sie mit ihrer dunklen Stimme. »Du bist ein vermögender Mann, und ich hoffe, du wirst dich für meine Hilfsbereitschaft erkenntlich zeigen. Ich bin die Rote Yaia, die Schankhure des Goldenen Axot, die dir eine unvergessliche Nacht verspricht.« Ihre Hand glitt seinen Arm hinauf und legte sich in seine Ellbogenbeuge. »Ich würde mich freuen, einen so gutaussehenden Mann im Bett zu haben.«
    Hätte er noch aus dem Becher getrunken, so hätte er sich verschluckt. Aber so war die Stadt! Es war sinnlos, sich über solche Dinge zu wundern.
    »Es klingt verlockend«, sagte er. Ihr Lächeln zu erwidern, war nicht schwer. »Vor allem, dass ich mich in einem Bett ausstrecken darf. Ich fühle mich, als hätte ich Tage nicht geschlafen.«

    Bäuchlings ließ er sich auf eine weiche Unterlage gleiten. Die Rote Yaia und der Schankknecht hatten ihn eine gewundene Stiege hinaufgeführt. Nun war Zuqua wieder fort; Royia hörte ihn unten mit Töpfen und Pfannen klappern. Die Bettbespannung knirschte unter dem Gewicht der Hure. Die weichen Laken rochen nach Duftölen, und flüchtig fragte er sich, welche anderen Gerüche damit übertüncht werden sollten. Aber ihm war das alles gleich. Auch, dass sie sich an seinen Fingern zu schaffen machte und sorgfältig einen Ring nach dem anderen abzog. Wahrscheinlich würde er das Geld nicht wiedersehen. Sogar das kümmerte ihn jetzt nicht. Es hatte ohnehin seinen Zweck erfüllt. Oder auch nicht: Erfolgreich war sein Besuch bei den Yioscalos jedenfalls nicht gewesen.
    Über diese Gedanken schlief er ein. Gedämpfte Stimmen aus dem Schankraum und von der Straße weckten ihn. Die Nacht war hereingebrochen, und mit ihr all die Vergnügungssüchtigen, die jetzt die Stadt bevölkerten. Es roch nach gebackenem Fisch und gebratenen Manoqscheiben, nach Kräutern und Rauschtrank.
    Oder war es die streichelnde Hand, die seinen Schlaf störte? Sein erster Gedanke war, sich aufzurichten und sie abzuschütteln. Doch wozu die Eile? Viel angenehmer war es, sich vorzustellen, dass diese zarten Finger einer anderen Frau gehörten.
    Doch Naaves Finger wären nicht zart. Auch nicht so behutsam.
    Trotzdem wollte er keine anderen spüren. Und wenn sie ihn schlügen.
    Wider Erwarten fiel es ihm leicht, der Täuschung zu erliegen. Zumindest für einen kurzen Augenblick. Die Fingerkuppen rieben seinen Nacken, kreisten über der runden Narbe des Dorns und glitten dann sein Rückgrat hinab. Durch seinen Körper rann ein wohliges Kribbeln, erfasste seine Kopfhaut und ließ ihn leise aufseufzen.
    »Dachte ich’s mir doch, dass dir das gefällt«, gurrte die Hure.
    Nicht – reden!
    Den Göttern sei Dank – sie schien seine Gedanken gehört zu haben. Schweigend, nur hin und wieder ebenfalls seufzend, strich sie über seine Schultern, fuhr mit den Fingerkuppen seine Narbenmuster nach, rieb seinen Nacken und den Ansatz seiner Kopfhaut und glitt dann an seiner rechten Seite entlang. Keck schob sie sich unter seinen Schurz und fuhr seine Flanke hinauf und über seine Gesäßbacken. Mittlerweile ballte sich das Kribbeln in seinem Unterleib.
    Naave, ja, Naave, lass nicht nach.
    »Dreh dich um«, hauchte die dunkle Stimme, und es gelang ihm, sie mit Naaves Gesicht zu verbinden. Vor den geschlossenen Augen sah er ihre grünen Augen und ein schalkhaftes Blitzen darin, sah ihre gekrümmte Nase und ihren vollen Mund. Ihre hellen Zähne, die auf der Unterlippe kauten, wenn sie sich ihres Tuns nicht ganz sicher war.
    Du glaubst, ich sei ein Feuerdämon, sprach er sie in Gedanken an. Stört es dich nicht mehr?
    Nein. An dir stört mich gar nichts. Nicht deine Glutaugen, nicht deine Zeichnung oder deine Narben.
    Wer bin ich für dich?
    Royia, nur Royia. Und ich?
    Du bist Naave, die ich halten will. Der ich die Zornestränen mit meinen Fingern abwischen will. Wenn sie das möchte.
    Ach, es tat so gut, mit ihr zu reden, ohne dass sie etwas Schnippisches sagte …
    Royia, ich  …
    Er schlug die Augen auf. Dass es Naave war, die forsch nach seinem Glied griff, vermochte er sich zu seinem Bedauern nicht vorzustellen.
    »Du solltest das lassen.«
    Die Hure neigte sich vor, so dass ihre roten Haare wie ein Wasserfall über ihre Schultern rauschten und seine Brust kitzelten. »Es gefällt dir doch?« Mit der freien Hand

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