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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Pinselstrichen eine Silhouette von Rebecca mit den sich über ihre Schultern hinabringelnden Haaren.
    Sie lachte. »Seht Ihr jetzt, welchen Vorteil das hat?«
    Erblickte den Karton jetzt stirnrunzelnd an. »Das geht mir zu leicht von der Hand. Es muß doch einen Grund dafür geben, daß Ölmaler nicht mit solchen verdünnten Farben arbeiten.«
    »Weil die Farben dann nicht so satt werden«, erklärte sie ihm, »und auch rascher verblassen als Ölfarben, die dicker angerührt sind«
    »Egal.« Er fügte nun einen Klumpen Bleiweiß dem Ok-ker hinzu und verdünnte es ebenfalls. »Ich versuche, die Technik zu erlernen, und nicht Meisterwerke für die Ewigkeit zu erschaffen.«
    Er benützte nun einen dünnen Pinsel dazu, eine schlafende Katze auf den Karton zu malen, die er dann mit Schattierungen in dunklerer Farbe versah.
    Sie sah ihm mit einem anerkennenden Nicken bei der Arbeit zu. »Eine verdünnte Ölfarbe hat noch den Vorteil, daß sie rascher trocknet und schneller überarbeitet werden kann. Ich würde Euch empfehlen, mehrere Techniken miteinander zu kombinieren. Verdünnte Ölfarben für den Hintergrund und die Umrisse der Formen zu verwenden, um dann die Details mit dickeren Farben auszuarbeiten.
    Auf diese Weise könnt Ihr wunderbare Ölskizzen anfertigen. Diese Technik eignet sich auch für formlose Porträts und Landschaften.«
    Er merkte, wie sich eine freudige Erregung seiner bemächtigte. So etwas konnte er. Und wenn es auch nicht die klassische Technik war, die er da verwendete, würde er damit doch einen großen Schritt in die richtige Richtung machen. »Ihr seid großartig, Ginger.«
    Ohne erst zu überlegen, was er tat, beugte er sich zu ihr hinunter, um ihr einen raschen, dankbaren Kuß zu geben.
    Aber kaum hatten seine Lippen ihre berührt, wurde dieses körperliche Bewußtsein, das sie schon den ganzen Nachmittag hindurch zwischen ihnen wie ein pulsierendes Kraftfeld aufgebaut hatte, mit einem Schlag lebendig. Es war ihm genauso unmöglich, diesen Kuß zu beenden, wie er zum Mond hätte fliegen können. Ihre Lippen öffneten und ihre Zungen suchten sich, um auf eine überaus sinnliche Weise einander zu berühren.
    Ihr Geruch war berauschend — eine Mischung aus Rosenwasser, Ölen und Frauenduft, der so einzigartig war wie Rebecca selbst. Er war hungrig, erfüllt von einem sehnsüchtigen Verlangen nach weiblicher Wärme, Kraft und ihrem segensreichen Mysterium. Sie ernährte ihn mit ihrem Mund, und ihre Fingerspitzen gruben sich dabei in seinen Rücken wie die Krallen eines kleinen Kätzchejis.
    Er schlang einen Arm um ihre schmale Taille und drückte sie fest an sich. Seine andere Hand tastete sich am Saum ihres Leibchens entlang, legte sich über die sanfte Rundung ihrer Brust und fing dann an, sich langsam im Kreis zu bewegen. Sie stöhnte leise, wölbte den Rücken und schmiegte sich an ihn - weich, geschmeidig, verführerisch.
    Ihre Münder bewegten sich sacht aufeinander, reich an feinen Nuancen. Seine Hände glitten über ihren Körper hin wie ein in Ton schwelgender Bildhauer, erkundeten die fruchtbaren Schwellungen ihrer Hüften und die Schlankheit ihrer Taille. Die feine Biegung ihres Nackens und die Kraft ihrer graziösen Arme. Die glatte Rundung ihres Bauches. Sie schrie leise auf, als seine Hand weiter nach unten glitt und ihre hinter mehreren Schichten Stoffes verborgene weibliche Scham streichelte. Und dann war es wie ein kalter Guß, als er in seinem Geist die Stimme von Sir Anthony sagen hörte: Ich bin sicher, daß Ihr sehr überzeugend sein könnt.
    Verdammt, er war gefährlich nahe daran, sie zu verführen, wie Sir Anthony ihm das empfohlen hatte. Und die Tatsache, daß er das nicht vorsätzlich und auf eine kaltblütige Weise tat, würde die Konsequenzen nicht weniger schwerwiegend machen.
    Kenneth hob den Kopf und-richtete sich auf, seine leidenschaftliche Umarmung in eine beschützende verwan-delnd. Einen Moment lang spürte er den Protest in Rebeccas Körper. Dann wurde sie still und legte ihren Kopf unter sein Kinn. Sie war so klein. Zerbrechlich fast. Sie verdiente diesen starken, aufrichtigen Mann, den Sir Anthony in ihm zu erkennen glaubte, nicht diesen ihr Vertrauen mißbrauchenden Betrüger, der er in Wirklichkeit war.
    »Wenn wir nicht aufpassen«, sagte er heiser, »könnten wir beide tatsächlich noch vor dem Traualtar enden.«
    »Der Himmel verhüte, daß wir alle an uns gestellten Erwartungen erfüllen!« Obwohl sie das in einem ätzenden Ton sagte, hatte sie doch

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