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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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daß Ihr Euch endlich dazu entschlossen hättet, ebenfalls etwas von Euren Arbeiten einzureichen!«
    Rebecca nickte verschämt.
    »Wie? Hallelujah, das wird ja auch Zeit! Was wollt Ihr der Jury denn vorstellen?«
    »Vermutlich das Bild dort, das ich soeben fertiggestellt habe, und noch ein zweites Gemälde.« Sie deutete mit dem Kopf zur Staffelei hin. »Wollt Ihr Euch meinen Korsaren einmal anschauen?«
    »Aber mit dem größten Vergnügen!« Lavinia trat vor die Staffelei und ließ einen leisen anerkennenden Pfiff hören.
    »Gütiger Gott, was sagt Kenneth denn dazu?«
    »Ich habe es ihm noch nicht gezeigt. Ich werde es natürlich nicht einreichen, wenn er nicht will, daß es ausgestellt wird.«
    »Falls er Bedenken haben sollte, ignoriert sie einfach und stellt es trotzdem aus. Alle Frauen, die die Kunst lieben, und selbstredend auch die Männer werden es Euch danken.«
    »Was meint Ihr damit?« sagte Rebecca stirnrunzelnd.
    »Ihr habt mit dem Bild eine Apotheose der Männlichkeit erschaffen«, erwiderte Lavinia mit einem verschmitzten Lächeln. »Euer Korsar ist der Traum einer jeden Frau von einem Liebhaber, mit dem sie eine Sünde begehen würde.
    Dunkel. Gefährlich. Unwiderstehlich. Doch wenn sie ihm in die Augen schaut, weiß sie, daß sie der Grund ist, weshalb er auf die Welt gekommen ist.« Lavinia begann sich mit ihrem Ridikül Luft zuzufächeln. »Kurz gesagt, das Bild ist die Leidenschaft in Reinkultur.«
    Rebecca zuckte zusammen. »Sagt, daß das ein Scherz war.«
    »Ein bißchen übertrieben vielleicht, aber kein Scherz.«
    Lavinia stülpte die Lippen auf, während sie das Bild erneut studierte. »Ihr werdet diesen Mann tatsächlich heiraten müssen, wenn Ihr ihn so seht.«
    »Lavinia, das ist ein Gemälde! Öl auf Leinwand! Es ist keine Liebeserklärung, sondern nur ein romantisiertes Porträt von einem ehemaligen Armeeoffizier!«
    »Hm, das ist, was Ihr denkt. Aber ich habe nicht mein halbes Leben in der Umgebung von Künstlern verbracht, ohne etwas über ihren Charakter zu erfahren. Die meisten von Euch Künstlern kennen ihre eigenen Gefühle nicht, bevor sie nicht einen Stift in die Hand nehmen.« Sie fächelte noch schneller. »Bitte, bitte, kann ich ihn haben, wenn Ihr ihn nicht haben
    wollt?«
    Rebecca lachte. »Kenneth ist kein Schal, den ich aus-leihen oder verschenken könnte. Und selbst auf die Gefahr hin, daß Ihr mich für taktlos haltet - Ihr habt ihm doch schon Avancen gemacht, auf die er nicht eingegangen ist.«
    »Das hatte ich auch nicht von ihm erwartet. Aber er war so ernsthaft, daß ich der Versuchung nicht widerstehen konnte, ein wenig mit ihm zu kokettieren.« Lavinia grinste. »Was nicht heißen soll, daß ich gezögert haben würde, die Sache weiterzuverfolgen, wenn er ja gesagt hätte.«
    Rebecca schüttelte den Kopf. »Ihr seid doch unverbesserlich.«
    »Möglich.« Lavinia studierte abermals das Bild. »Aber Scherz beiseite - das Gemälde ist großartig. Die beste Arbeit, die Ihr bisher gemacht habt. Was wollt ihr noch einreichen?«
    Rebecca zögerte, da sie nicht mit ihr über das Bild von der Frau sprechen wollte, die von einem Felsen herabstürzt. »Ich bin mir da noch nicht sicher.«
    »Solange Ihr überhaupt etwas einreicht. Die Akademie kann nur profitieren, wenn sie noch mehr Bilder von weiblichen Künstlern ausstellt. Eines Tages wird sie sogar wieder Frauen als Mitglieder aufnehmen
    müssen. Wenn sie das tut, müßt Ihr dafür bereitstehen, Rebecca.« Sich von der Staffelei wegwendend, sagte sie:
    »Wenn Ihr zu dem Ball der Strathmores geht, laßt Euch bitte nicht wieder in so einer kompromittierenden Situation ertappen wie bei den Candovers. Ich würde nämlich diesmal nicht da sein, um Euch zu retten.«
    »Da ich j a bereits meinen Ruf ruiniert habe und obendrein auch noch verlobt bin, kann ich mir nicht vorstellen, was für einen Schaden ich mir noch zufügen könnte.«
    Lavinia schniefte. »Für eine Frau mit Euren kreativen Fähigkeiten wäre es ein Kinderspiel, eine neue Methode zu entdecken, wie Ihr Schande über Euch bringen könnt.
    Also versucht Euch zu beherrschen.«
    »Ich kann Euch das aber nicht versprechen«, erwiderte Rebecca lachend.
    Nachdem Lavinia gegangen war, betrachtete Rebecca abermals ihr Gemälde. Leidenschaft pur? Es war nicht so ganz verkehrt, was Lavinia da gesagt hatte, dachte Rebecca unbehaglich. Und wie sie Kenneth erklärt hatte, war Farbe ein Medium, das in diesem Fall die in ihr versteckte Leidenschaft zu ihrem Modell getreulich

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