Feuer der Leidenschaft
heftig in seine Arme, nach dem Geschmack ihres Mundes dürstend. Sie war wie Ingwerwein - erlabend und aufregend zugleich. Lilith, die Dämonin der Sinnlichkeit.
Seine Hände glitten an ihrem Rückgrat hinunter und legten sich dann über die weichen Rundungen ihrer Hüften. Er zog sie fest an sich und spürte nun alle ihre reizvollen weiblichen Kurven an seinem Körper.
Es war schon schwer genug für ihn gewesen, sich zu beherrschen, als er nur ahnen konnte, was sich da unter ihrem Kleid verbarg. Doch jetzt, wo er es wußte, war dieses Wissen für ihn eine körperliche Qual. Er wollte ihre herrlichen Glieder seinem hungrigen Blick entblößen.
Er wollte ihre Wildheit und Zärtlichkeit zugleich spüren.
Er wollte sich in ihren ihn willkommen heißenden Körper versenken. Dieses brennende Verlangen in ihren Augen sehen und diese satte Zufriedenheit, die danach kam.
Nein.
»Lilith, die Dämonin, die ausgeschickt wurde, mir meine Seele zu rauben, und der das auf bewundernswerte Weise gelang«, sagte er heiser, sie mit einem so heftigen Bedauern von sich wegschiebend, daß es fast wehtat. »Eine Dummheit kann man vielleicht noch verzeihen, aber eine zweite nicht mehr.«
»Was ist denn so töricht daran, daß man sich liebt?« Sie griff nun mit einer Hand in den Nacken und riß dort das Band von ihren Haaren, daß sie sich wie ein von der Sonne vergoldeter rotbrauner Schleier über ihre Schultern legten.
»Und komme mir jetzt nicht mit dem Unsinn, daß du nur ein kleiner, unbedeutender Sekretär wärst. Du bist ein Vicomte und ein aufstrebender junger Künstler.«
Er überlegte nun rasch, was für ein Hindernis er jetzt noch zwischen ihnen aufrichten konnte, ohne ihr die Wahrheit von seiner Doppelrolle beichten zu müssen. »Wenn uns das Glück schon einmal davor bewahrt hatte, eine ungewollte Ehe eingehen zu müssen, sollten wir nicht so dumm sein, unser Schicksal zum zweitenmal herauszufordern. Ich kann dir nicht garantieren, daß ich mich aus dir zurückziehen werde, wenn der Moment kommt, wo ich das tun sollte.« Er streichelte mit dem Handrücken ihre feingemeißelte Wange.
»Du bist zu berauschend.«
Sie griff nach seiner Hand und legte sie auf ihre Brust. Er stand wie erstarrt da und vermochte sie nicht mehr von dort zu entfernen.
»Wenn das deine ganze Sorge ist, kann ich dich beruhigen.
Lavinia hat mir erklärt, wie man sich als Frau vor …
unerwünschten Folgen schützen kann.« Das Blut stieg Rebecca jetzt in die Wangen, doch sie schlug die Augen nicht nieder. »Ich habe das, was ich zu … unserem Schutz brauche, oben in meinem Zimmer.«
Da brach sein bereits bedenklich ins Wanken gekommener Widerstand in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Warum sollten sie sich etwas versagen, wonach sie doch beide so sehr verlangten? Er war j etzt nicht mehr länger für Beth verantwortlich, und auch die Verpflich-tungen, die er Bowden gegenüber eingegangen war, hatte er so gut wie erfüllt. Er hatte keinerlei Beweise dafür gefunden, daß Sir Anthony seine Frau ermordet haben könnte.
Binnen weniger Wochen, wenn nicht sogar Tage, würde sein Leben ihm wieder ganz allein gehören. Der Familienschmuck, der sich inzwischen wieder in seinem Besitz befand, würde ihn vor dem Bankrott bewahren -egal, was Bowden mit den Pfandbriefen zu tun gedachte. Obwohl er auch dann noch nicht schuldenfrei sein würde, wenn er die Hypotheken ablöste, würde er doch als Lord Kimball von Sutterton nicht mehr nur der Erbe eines bloßen Titels sein.
Sobald er dieser Verpflichtung ledig war und er offen mit ihr reden konnte …
Nun, er war dazu bereit, seine Einstellung, was reiche Erbinnen betraf, noch einmal zu überdenken, falls auch Rebecca willens war, ihre Abneigung gegen den Ehestand aufzugeben.
Was den Augenblick betraf, so brannten sie beide lichterloh, und es gab nur ein Mittel, diese Flammen zu löschen.
Doch diesmal würde er nicht dem raschen Taumel ihrer ersten Vereinigung erliegen. Sie wußte, wie sie Wonnen spenden konnte. Er mußte ihr nun beibringen, wie sie diese auch empfangen konnte.
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände: »Wenn dein Korsar, wie du sagst, der Liebhaber ist, von dem jede Frau träumt, dann bist du die Frau, die sich jeder Mann als Liebhaberin wünschen würde. Leidenschaftlich, ehrlich in ihren Gefühlen und eine Wonne ohnegleichen.«
Er gab ihr einen langen, innigen, sie bis auf den Grund ihrer Seele erschütternden Kuß. Als sie ihre Lippen wieder voneinander lösten, um Luft zu holen,
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