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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Augenblick haben wir vier weibliche und drei männliche Dienstboten.«
    »Sind Sie schon lange in Euren Diensten?«
    »Nur Phelps, der Kutscher. Die anderen sind erst ein paar Monate bei uns.«
    Zu schade, dachte er. Die Dienstboten hätten für ihn eine vorzügliche Nachrichtenquelle sein können. Er würde sich also auf den Kutscher konzentrieren müssen.
    »Warum so viele neue Leute? Und warum ist es bisher nicht möglich gewesen, einen fähigen Haushälter zu finden oder ans Haus zu binden?«
    »Meine Mutter zog es vor, den Haushalt selbst zu führen.
    Seit ihrem Tod haben hier nur noch chaotische Zustände geherrscht. Mein Vater war danach nicht… nicht mehr wiederzuerkennen. Ich habe es bisher mit zwei Haushältern versucht. Doch keiner von beiden ist den besonderen Anforderungen, die ein Künstlerhaushalt an ihn stellte, gewachsen gewesen. Mein Vater fühlte sich oft von ihnen herausgefordert und hat Dienstboten, die ihn ärgerten, kurzerhand entlassen. Und jene, die er nicht gefeuert hatte, haben gekündigt und sich in ordentlicher geführten Häusern eine Anstellung gesucht. Schließlich hat er seinen Sekretär, Tom Morley, damit beauftragt, das Personal zu beaufsichtigen. Das hat ganz funktioniert, wenn es auch mit dem Staubwischen nicht mehr recht klappte.« »Gibt es zur Zeit auch unbesetzte Stellen?« »Wir brauchten dringend einen neuen Koch und einen Butler.« Ein boshaftes Licht trat in ihre Augen.
    »Man will uns noch heute zwei Bewerber für den Posten des Küchenchefs ins Haus schicken. Ich möchte es deshalb Euch überlassen, die beiden zu interviewen und den Eurer Meinung nach geeigneteren Kandidaten einzustellen.«
    Er nickte, als wäre das für ihn die natürlichste Sache der Welt. Aber als er ihr in den Dienstbotentrakt hin-unterfolgte, fragte er sich, was die Männer seines Regiments wohl von ihm denken würden, wenn sie ihn jetzt sähen.
Kapitel 5
    Das Personal erlabte sich gerade in seinem Wohnzimmer neben der Küche an Tee und Butterhörnchen, als Rebecca mit Captain Wilding in den Dienstbotentrakt kam. Das Stimmengewirr am Tisch verstummte, und sechs Augenpaare richteten sich auf die Neuankömmlinge. Bis auf Phelps waren alle Dienstboten im Raum versammelt.
    »Das ist Sir Anthonys neuer Sekretär, Captain Wilding«, sagte Rebecca knapp. »Ihr werdet von jetzt an Eure Anweisungen von ihm bekommen.« Sie machte eine ironische Handbewegung, die ihm nun die Last der Verantwortung aufbürden sollte.
    Während Kenneth die Gruppe am Tisch musterte, warf die Magd, die mit allen männlichen Dienstboten des Hauses flirtete, dem von ihr bevorzugten Lakaien einen vielsagenden Blick zu und begann zu kichern. Als Wilding sie daraufhin ansah, wurde sie sofort still. Niemand sagte ein Wort. Nach einer Weile erhob sich die kleinere der beiden Mägde, die üblicherweise für zwei schuftete, von ihrem Platz. Nacheinander folgten auch die anderen Dienstboten ihrem Beispiel, und es dauerte nicht lange, bis sich zu Rebeccas Verwunderung aus diesem unordentlichen Haufen so etwas wie ein Trupp von disziplinierten Soldaten gebildet hatte.
    Captain Wilding erklärte nun mit kühler Stimme:
    »Disziplin und Dienstauffassung sind lax, wie ich hörte.
    Das wird sich ändern. Jeder, der meint, daß ihm die Arbeit hier zu schwer sei, darf sich gern woanders nach einer Anstellung umsehen. Jeder, der Probleme und’i Beschwerden hat, kommt damit zu mir. Unter keinen Umständen dürfen Sir Anthony und Miss Seaton unnötig damit belästigt werden. Ist das klar?«
    Es war klar. Der Captain fragte nun jeden der Dienstboten nach seinem Namen und seinen Aufgaben, bevor er die Gruppe entließ, die daraufhin nicht unbedingt eingeschüchtert, aber sichtlich beeindruckt wieder an die Arbeit ging.
    Rebecca mußte zugeben, daß auch sie beeindruckt war, nachdem er die Auswahl des zukünftigen Küchenchefs mit derselben Geschicklichkeit vorgenommen hatte. Der erste Bewerber war ein großer und in seinem Fach bedeutender Franzose. Nachdem Wilding dessen Empfehlungsschreiben gelesen hatte, bat er ihn, etwas für ihn und Miss Seaton zu kochen. Entrüstet darüber, daß er erst eine Probe seines Könnens ablegen und die Zutaten dafür sogar noch selbst zusammensuchen sollte, verließ der Mann wieder das Haus.
    Der nächste Kandidat war ebenfalls Franzose, jedoch weiblichen Geschlechts, plump und von offenbar sanfter Gemütsart. Ihre Referenzen waren nicht ganz so strahlend wie die ihres männlichen Kollegen, der sich zuerst beworben

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