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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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bewerkstelligen.« Bowden holte aus seinem Schreibtisch Tinte und eine Feder heraus und schrieb Kenneth einen Namen und eine Adresse auf. »Er ist jetzt der Sekretär eines Parlamentsabgeordneten, der mit mir befreundet ist.«
    Kenneth nickte, als ihm Lord Bowden das Papier zureichte.
    »Habt Ihr das arrangiert? Ich hatte mir gleich gedacht, daß es kein Zufall sein könnte, wenn die Position in Sir Anthonys Haus just in dem Augenblick frei wurde, als Ihr mich in Sutterton besucht habt.«
    »Ich hatte erfahren, daß Morley politische Ambitionen hat.
    Es war deshalb nicht schwierig für mich, dafür zu sorgen, daß ihm eine Stelle angeboten wurde, die seinen politischen Neigungen entspricht.« Bowden lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. »Ich sehe ein, daß Ihr bisher kaum Zeit dazu hattet, Beweise für die Schuld meines Bruders zu finden. Aber was für einen Eindruck habt Ihr bisher von ihm und seiner Tochter gewonnen?«
    Kenneth brauchte einen Moment dazu, seine Gedanken zu sammeln. »Lady Seatons Tod ist wie eine offene Wunde, die man spürt, ohne daß jemand es zugibt. So hat Sir Anthony bisher seine verstorbene Frau mir gegenüber kein einziges Mal erwähnt, starrt jedoch zuweilen sekundenlang ihr Porträt an, das in seinem Arbeits-
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    zimmer hängt. Seine Tochter kann es kaum ertragen, über den Tod ihrer Mutter zu sprechen. Ich wünschte, ich könnte ihre Gedanken lesen, aber leider verfüge ich nicht über dieses Talent.« Er warf Bowden einen fragenden Blick zu.
    »Sollte Lady Claxton etwa die Mätresse sein, die Euer Bruder angeblich heiraten wollte, als Lady Seaton starb? Ich bin mir ziemlich sicher, daß sie eine Affäre miteinander haben, aber ich hatte nicht den Eindruck, daß sie mehr sein könnte als ein Flirt.«
    »Lavinia Claxton? Das war zu erwarten«, schnaubte Bowden. »Hätte mich gewundert, wenn es nicht zu einer Affäre zwischen den beiden gekommen wäre! Diese Dame verstreut ihre Gunst ziemlich weit. Nein, es muß eine andere Frau gewesen sein, deretwegen er Heien ermordet hat. Aber es ist mir nicht gelungen, ihre Identität zu erfahren. Anthony kann sehr diskret sein, wenn er möchte.«
    Kenneth runzelte die Stirn, als er über das, was er soeben gehört hatte, nachdachte. Wenn Sir Anthony eine andere Frau so sehr liebte, daß er sogar bereit war, ihretwegen einen Mord zu begehen, dann war es doch seltsam, daß er jetzt eine Affäre mit Lavinia Claxton statt mit seiner früheren Mätresse hatte. Er fragte sich nun, aus welchem Grund er diese Beziehung wohl aufgegeben haben mochte.
    Falls er überhaupt eine ernstzunehmende Beziehung zu einer anderen Frau hatte, hieß das. Kenneth hatte allmählich das Gefühl, Chimären nachzujagen.
    Da fragte ihn Bowden unerwartet: »Und was für einen Eindruck habt Ihr von meiner Nichte?«
    Es kostete Kenneth einige Überwindung, mit ihm über Rebecca zu sprechen. »Ich sehe Miss Rebecca nur selten.
    Sie ist eine sehr stille Person. Abgesehen vom Din-ner, zu dem wir alle erscheinen müssen, verbringt sie fast den ganzen Tag in ihrem Studio. Habt Ihr gewußt, daß sie eine sehr talentierte Malerin ist?«
    Bowden zog die Brauen in die Höhe. »Das höre ich jetzt zum erstenmal. Vielleicht ist das eine Erklärung für ihre Amoralität. Künstler scheinen ja zu glauben, daß die göttlichen und menschlichen Gesetze für sie keine Geltung haben.«
    Kenneth meinte, ihm hier widersprechen zu müssen. »Mag sein«, sagte er, »daß Miss Seaton, als sie noch sehr jung war, einen törichten Fehler begangen hat, aber ich habe keine Gerüchte gehört, daß ihr Verhalten seither Anlaß zum Tadel gegeben hätte.«
    »Dann solltet Ihr etwas tiefer bohren«, erwiderte Bowden kühl. »Ich bin sicher, daß solche Gerüchte existieren. Ich hoffe, daß Ihr mir beim nächsten Mal mehr zu berichten habt.«
    Kenneth, der es nicht leiden konnte, wenn man Druck auf ihn ausübte, erwiderte: »Es ist ein Fehler, auf wöchentliche Berichte zu bestehen. Ihr werdet Euch darüber ärgern, daß ich mit meinen Ermittlungen nicht so recht voranzukommen scheine. Und mir bekäme es nicht, wenn ich das Gefühl haben muß, daß Ihr mir ständig über die Schulter schaut.«
    Bowdens Gesicht umwölkte sich. Nach einem langen Schweigen erklärte er widerstrebend: »Vielleicht habt Ihr recht; aber ich muß darauf bestehen, daß wir uns mindestens einmal im Monat sehen.«
    »Einverstanden, aber diese Treffen sollten in Zukunft nicht hier stattfinden. Euer

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