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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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einen mysteriösen Todesfall zu untersuchen. Aber es ist der verdammt unangenehmste Auftrag, der mir jemals erteilt wurde.« Mit dürren Worten und düsterer Miene erzählte er Michael nun von dem Angebot, das Lord Bowden ihm unterbreitet hatte, und den Schwierigkeiten, die man ihm machte, als er versuchte, die Begleitumstände von Heien Seatons Tod zu erfahren. Es war eine immense Erleichterung für ihn, sich einem vertrauenswürdigen Freund offenbaren und damit seiner Frustration ein wenig Luft machen zu können.«
    Nachdem Michael ihm schweigend zugehört hatte, sagte er:
    »Ich kann Bowdens Wunsch, die Wahrheit zu erfahren, verstehen, aber für dich muß es eine verflixt heikle Situation sein. Offensichtlich magst du Rebecca,
    und Sir Anthony scheinst du ebenfalls zu mögen, wie ich deiner Erzählung entnehme.«
    Kenneth dachte nun an all diese Ungewißheiten, die er in Sir Anthonys Haus entdeckt hatte. »Heikel ist noch ein gelinder Ausdruck dafür. Ich habe schon daran gedacht, den Auftrag zurückzugeben, aber das ist mir einfach nicht möglich. Ich habe Bowden mein Wort gegeben. Und es ist auch eine Frage der Gerechtigkeit.«
    »Ich kann mir vorstellen, wie angenehm es wäre, wenn du dort für Sir Anthony entlastende Beweise entdecken würdest, aber es ist eher wahrscheinlich, daß du dort nichts Schlüssiges finden wirst. Enervierend für dich und für Lord Bowden.«
    »Zumindest würde ich in finanzieller Hinsicht profitieren.«
    Und auch in anderer Beziehung. Aber Kenneth vermochte sich nicht von der abergläubischen Angst zu befreien, daß er einen hohen Preis für das bezahlen mußte, was er bekam.
    »Wenn wir gerade von Gerechtigkeit reden, hätte ich auch noch gern etwas mehr über deine böse Stiefmutter erfahren.
    Da es, wie ich hörte, keine Dokumente gibt, die darüber entscheiden, wem der Familienschmuck gehören soll, ist der einzige Anspruch, den sie darauf hat, die Tatsache, daß sie die augenblickliche Besitzerin dieses Schmucks ist, nicht wahr?«
    »Richtig, aber in diesem Fall ist der Besitzer des Schmucks dem Recht nach auch dessen Eigentümer.« Kenneth lächelte schief. »Gott weiß, daß ich die Juwelen nicht hergeben würde, wenn ich sie besäße.«
    »Interessant«, sagte Michael, einen nachdenklichen Ausdruck in den Augen.
    »Eher deprimierend als interessant.« Kenneth füllte sein Glas noch einmal bis zum Rand mit Whisky. »Jetzt bist du aber an der Reihe. Erzähle mir etwas über deine Freuden als Ehemann und Vater.«
    Michael brauchte keine Ermunterung dazu. Das einzige, was Kenneth an dem Bericht seines Freundes störte, war die Tatsache, daß er ihm den Zustand der Ehe in einem zu rosigen Licht darzustellen schien. Rebecca mit ihrer scharfen Zunge und ihrem wütenden Schaffensdrang, dachte Kenneth, würde eine ganz andere Ehefrau abgeben als seine so heitere und liebevolle Cathe-rine. Vorausgesetzt natürlich, daß Rebecca überhaupt daran denken würde, die Ehefrau eines Mannes zu werden.
    Ein Jammer, daß er Rebeccas leidenschaftlichen Schaffensdrang so überaus verlockend fand.
    Als Rebecca und Catherine in den Salon zurückkehrten, stellten sie fest, daß die Männer sich noch nicht dort eingefunden hatten, worauf Catherine philosophisch erklärte: »Kenneth und Michael werden heute abend etwas länger für ihren Port brauchen, weil sie sich so viel zu erzählen haben.«
    Was Rebecca keineswegs störte. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie sich zuletzt in der Gesellschaft einer Frau so wohl gefühlt hatte wie heute.
    Sie nahmen beide beim Kaminfeuer Platz. Kurz darauf kam ein Hund mit so kurzen Beinen, als hätte man diese zur Hälfte abgeschnitten, hinter einem Möbelstück hervor, ließ sich vor Rebeccas Sessel auf den Boden fallen und legte seine Schnauze auf ihre in Pantoffeln stekkenden Füße.
    Catherine verdrehte die Augen. »Entschuldigung. Aber unser Hund mag Euch. Wenn Ihr es nicht leiden mögt, wie er Euch seine Zuneigung zeigt, werde ich ihn aus dem Zimmer entfernen.«
    Rebecca beugte sich vor und kraulte dem Hund die langen Ohren. »Es würde mir nicht einmal im Traum einfallen, ihn von meinen Füßen zu verscheuchen. Ich nehme an, daß das der Hund ist, den Ihr >Ludwig der Faule< getauft habt?«
    Ihre Gastgeberin lachte. »Wie ich sehe, ist ihm sein Ruf bereits vorausgegangen. Meine Tochter liebt die Skizze über alles, die Kenneth von Ludwig in dem Winter angefertigt hatte, als wir mit ihm das Quartier in Toulouse teilten.«
    Rebecca lehnte sich in ihrem

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