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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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„Der Flur ist voller Menschen. Es sind zu viele Zofen und Gäste da draußen.“
    Ihr Herz geriet ins Stolpern. „Was wirst du nun tun?“
    Devlin legen den Finger gegen seine Lippen. „Du weißt, dass du aufhören musst, dich selbst für das zu bestrafen, was du getan hast, Süße.“
    Grace ignorierte seine Worte. „Was wirst du nun tun?“
    „Aus dem Fenster steigen.“
    Sie musste sich verhört haben. „Aus dem Fenster? Dieses Zimmer geht auf die Klippen hinaus.“
    Er trat ans Fenster und öffnete es. „Das ist auch nichts anderes, als in der Takelage herumzuklettern.“
    „Du bist verrückt“, keuchte sie, als er eines seiner langen Beine nach draußen schwang und sich rittlings aufs Fensterbrett setzte. „Das kannst du nicht machen.“ Er wollte sein Leben riskieren, weil sie Angst vor einem Skandal hatte. „Du kannst da nicht hinunterklettern.“
    „Das habe ich auch nicht vor. Ich werde nach oben steigen.“ Mit diesen Worten verschwand er aus ihrem Blickfeld.
    Grace zog sich ihr Nachthemd über den Kopf und knöpfte mit zitternden Fingern den Kragen zu. Bevor sie sich nicht wenigstens halbwegs anständig bekleidet hatte, wagte sie nicht, aus dem Fenster zu schauen.
    Was würde sie dort sehen? Devlins … Körper, der am Fuße der Klippen lag? Oder war er wirklich von ihrem Fenster aus auf das Schieferdach geklettert? Die Vorhänge, die noch geschlossen waren, weil Devlin durch den Schlitz in der Mitte aus dem Fenster gestiegen war, blähten sich im Seewind. Unschuldiges Sonnenlicht flutete in ihr Zimmer.
    Mit bebenden Händen, die Kehle wie zugeschnürt, zerrte Grace die Vorhänge auseinander. Ihre Augen waren geschlossen. Sie lehnte sich hinaus und schmeckte so viel Salz in der Luft, dass ihre Lippen sofort austrockneten. Sie hatte zu viel Angst, um ihre Lider zu öffnen.
    Sie musste es tun.
    Sie musste es wissen.
    Tief unter ihrem Fenster krachte die Brandung gegen schwarze Felsen. Das Haus lag gefährlich nah am Rand der Klippe, und sie schaute eine senkrechte graue Wand hinunter. Gott sei Dank war dort unten von Devlin nichts zu sehen. Sie hielt den oberen Teil des Fensters fest und lehnte sich hinaus, wenn auch nicht sehr weit, das wagte sie nicht, da das Brausen des Meeres ihren Kopf erfüllte und der Wind an ihren Haaren zerrte. Direkt über ihrem Fenster warf die Dachrinne einen dunklen Schatten. Es war möglich, dass er an der Steinwand über dem Fenster hochgeklettert war, aber war es ihm gelungen, sich an der Dachrinne festzuhalten und von dort aus weiter nach oben zu steigen?
    Ein Übelkeit erregender Gedanke brachte ihren Magen dazu, sich zusammenzuziehen. Was, wenn er nach unten gestürzt war und die See ihn bereits vom Land weg hinaus aufs Meer gezogen hatte?
    Nein, dachte sie, die Flut steigt, das Wasser fließt landeinwärts. Und wenn er gefallen wäre, hätte er geschrien, oder nicht?
    Mit pochendem Herzen lehnte sie sich wieder zurück. Ihre Hände ruhten noch auf dem Fensterrahmen, aber sie wollte das Fenster nicht nach unten ziehen und schließen. Was, wenn Devlin auf diesem Weg zurückkehren musste? Verrückt. Dumm. Das würde er nicht tun, und dennoch brachte sie es nicht über sich, ihm diesen Weg zu verschließen.
    Stattdessen schlüpfte sie in ihren seidenen, zartrosa Morgenmantel, zog den Gürtel um ihre Taille und band ihn fest. Sie hatte dieses Kleidungsstück geliebt, nachdem sie es sich gekauft hatte, als sie Wesley und ihren großen Fehler vergessen wollte – doch jetzt erschien ihr das Rosa frivol und aufdringlich.
    Willst du wirklich behaupten, du wärest glücklich, wenn du in rosa Rüschen herumlaufen und die Unschuld vom Lande spielen würdest?
    Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass sie die erwachsene und sinnliche Frau sein wollte, die Devlin in ihr sah. Sie wollte sich nicht hinter auffallendem Rosa und Rüschenbesatz verstecken.
    Vielleicht sollte sie aufhören, Rosa zu tragen, aber sie konnte niemals als die Frau leben, die sie wirklich war. Devlin hatte unrecht – sie bestrafte sich nicht selbst. Alles, was sie wollte, war, dass ihr Fehler ihren Schwestern und deren Familien nicht schadete. Sie hatte keine andere Wahl.
    Ein leises Klopfen an der Tür ließ sie erstaunt aufblicken.
    Devlin?
    Wohl kaum. Er würde nicht aufs Dach steigen, um anschließend zurückzukommen und an ihre Tür zu klopfen. Obwohl ihr die Sorge um Devlin Übelkeit verursachte und all ihre Gedanken sich nur um die Frage drehten, ob er in Sicherheit war, ging sie zur Tür und

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