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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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drehte den Messingknopf.
    Eine Zofe sank in einen Knicks. „Miss Hamilton, Lady Warren bittet Sie zu sich in ihren Salon.“
    Grace starrte das braunhaarige Mädchen an. „Sie möchte mich jetzt sehen?“
    Die Zofe wirkte gehetzt und nervös. „Ihre Ladyschaft möchte, dass Sie sofort zu ihr kommen. Ich wurde geschickt, um Ihnen zu helfen, falls Sie mich brauchen.“
    Grace musste heftig schlucken. Sie brauchte dringend Hilfe, denn sie roch nach Devlin – nach dem männlichen Aroma seiner Haut und dem reifen Geruch seines Spermas. „Bitte sorgen Sie dafür, dass mir Waschwasser gebracht wird, und dann werde ich nach Ihnen klingeln, damit Sie mir beim Anziehen helfen.“ Sie schloss die Tür und erschauderte. Es war Zeit, in die Rolle der wohlerzogenen jungen Frau zu schlüpfen, doch es würde schwierig sein, die Unschuldige zu spielen, während sie daran dachte, was sie mit Devlin gemacht hatte.
    Sie schaute nach unten. Um Himmels willen, sie hatte rote Striemen an den Handgelenken!
    Und seine Worte hallten immer noch in ihrem Kopf nach. Du musst aufhören, dich für das zu bestrafen, was du getan hast.
    Wenn sie in der Welt ihrer Großmutter lebte, musste sie sich tadellos verhalten. Sie würde allein sein müssen. Und dabei war sie nicht einmal in der Lage gewesen, Devlin auch nur für eine Nacht zu widerstehen! Aber welche Zukunft hätte sie in Devlins Welt? So oder so würde sie ihr Leben allein bestreiten müssen, vielleicht mit unehelichen Kindern.
    Was sollte sie nun tun? Sie wollte nicht auf die Mildtätigkeit ihrer Familie angewiesen sein, auf ihr Mitleid und ihr Pflichtbewusstsein. Doch anders als ihre Schwestern wusste sie nicht, wie sie sich selbst ihren Lebensunterhalt verdienen sollte.
    Vielleicht sollte sie sich ebenfalls der Wegelagerei zuwenden.
    Warum zogen das nicht mehr mittellose Frauen mit ruiniertem Ruf in Erwägung? Was hatten sie schließlich zu verlieren?
    „Miss Hamilton?“
    Grace sprang vor Schreck fast aus ihren Schuhen, als die männliche Stimme sie aus dem Schatten ansprach. Eine kultivierte Stimme. Eine Stimme mit einem Klang, den sie nun erkannte – einem lüsternen Klang.
    Sie fuhr zu der Nische herum, aus der die Worte gekommen waren, sicher, dass Lord Wesley im nächsten Moment vortreten und nach ihr greifen würde.
    Die halbkreisförmige Einbuchtung in der Wand lag vor einer geschlossenen Doppeltür, und Grace war von dem hellen Sonnenlicht geblendet, das durch die Fenster direkt in den Flur fiel.
    Sie erkannte den Gentleman erst, als er sich mit einer eleganten Bewegung über ihre Hand beugte. Dunkles, von silbernen Strähnen durchzogenes Haar fiel nach vorn, als er mit seinen Lippen ihren Handschuh berührte. Er schaute auf und zeigte ihr ein gut aussehendes Gesicht mit schwarzen, geraden Brauen, welche schräg über grünen Augen mit schweren Lidern wuchsen. Es war ein anderes Grün als das ihrer eigenen Augen – ein dunkles, moosfarbenes Grün mit einem geheimnisvollen, goldenen Schimmer.
    Der Verführer, Lord Sinclair.
    Beim Dinner hatte er seine Aufmerksamkeit Mrs. Montgomery gewidmet. War sie ihm erlegen? Langweilte die schöne Witwe den Verführer schon, und suchte er nun nach einem neuen Opfer?
    Er war auf eine vornehme Art attraktiv, dennoch schlug ihr Herz nicht schneller, und sie spürte nichts außer einer wachsenden Welle der Irritation.
    „Sie sind eine bezaubernde Frau, meine Liebe“, begann er.
    Die Worte wurden in dem Moment schal, in dem sie seine Lippen verließen. Sie wollte keine Schmeicheleien hören, und ihr wurde plötzlich klar, wie sehr sie es liebte, mit Devlin zu reden – mit ihm seine unkonventionellen und faszinierenden Argumente zu erörtern. Nun erkannte sie die gemurmelten Komplimente von Männern auf Beutezug als das, was sie waren, bedeutungslose Plapperei.
    Grace entzog Lord Sinclair ihre Hand. „Vielen Dank für Ihre gefühlvollen Worte, Mylord, aber ich muss nun wirklich gehen.“
    Als sie einen Schritt rückwärts tat, folgte er ihr und bewegte sich dabei wie eine geschmeidige Katze.
    Was für ein Ärger.
    Er versuchte, sie rückwärts gegen die Wand des Korridors zu drängen. Ihre Beine wurden weich, und eine Welle der Schwäche durchlief sie. Sie hatte Angst. Angst, eine Szene zu machen. Gezwungen zu sein, ihn zu verletzen und seine Vergeltung ertragen zu müssen.
    Gütiger Himmel, sie zitterte vor Furcht, während sie sich vorstellte, seine beißenden, verletzenden Worte zu hören, nachdem sie ihn abgewiesen hatte.
    „Sie

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