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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wollte, dass sie bewusst die Entscheidung traf, ihnen beiden eine Chance zu geben, denn sonst hätte er immer das Gefühl, sie wäre schon mit einem Fuß durch die Tür und würde nur darauf warten, dass er einen Fehler machte, damit sie auf und davon gehen konnte.
    Garvey kam, als Eric sich gerade umdrehte, um einen Stapel Fotos zu holen, den er beiseitegelegt hatte. »Ich freue mich, dass Ihnen nichts passiert ist«, sagte er zu ihr. »Das war letzte Nacht wirklich haarscharf.«
    »Danke, Sergeant Garvey. Ja, es war wirklich haarscharf. Solche Angst hatte ich noch nie.«
    »Wir machen bei dem Fall Fortschritte. Mit etwas Glück ist bald alles vorbei.« Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich – offensichtlich wollte er bei der Sache mit von der Partie sein.
    »Hoffentlich.« Sie warf einen Blick auf die Bürouhr, dann auf Eric. »Fertig?«
    Er legte ihr zuerst die Porträts vor. Sie blätterte sie durch, verweilte vielleicht zwei Sekunden bei jeder Aufnahme, schüttelte dann den Kopf und legte sie beiseite. »Nichts, aber ich würde sie gern nachher noch einmal durchsehen. Manchmal müssen sich meine Eindrücke erst setzen.«
    »Lassen Sie sich nur Zeit.«
    Sie ließ ein winziges Lächeln sehen. »Zeit. Die habe ich heute wirklich nicht.«
    Als Nächstes ging sie die Fotos von den Autos durch, ebenfalls mit Bedacht. Sie sah sich den gesamten Stapel bis zum Ende an, doch anstatt ihn beiseitezuschieben wie die Porträtaufnahmen, blätterte sie zum Anfang zurück und fing von vorne an, wobei sie die Stirn einen Tick kraus zog. Diesmal ging sie noch langsamer vor, den Kopf zur Seite geneigt.
    Eric und Garvey saßen still da, beobachteten sie und warteten ab. Eric verschlug es fast den Atem. Er setzte großes Vertrauen in ihren Sinn für Details. Sie mochte von Automarken keine Ahnung haben, von Stil jedoch schon.
    Sie zog ein Foto aus dem Stapel und warf es auf den Schreibtisch. »Dieses«, verkündete sie, »das Auto war wie dieses hier.«
    Er warf einen Blick auf das Foto. Am liebsten hätte er zufrieden gegrinst, doch er bemühte sich um eine neutrale Miene, um Jaclyn nicht versehentlich zu beeinflussen. »Sind Sie sich sicher?«
    »Ja. Es hatte das gleiche Dingsbums da auf der Motorhaube.«
    Eric nahm das Foto. Das Auto, das sie ausgesucht hatte, war ein Mercedes der S-Klasse, der S600; er kostete an die hundertfünfzigtausend Dollar. Nur Fahrzeuge der S-Klasse hatten den Mercedesstern vorn auf der Motorhaube; bei allen anderen Modellen war er in den Kühlergrill integriert.
    Senator Dennison fuhr einen S600.
    Er reichte Jaclyn einen weiteren Stapel Fotos. Sie waren schwieriger zu beschaffen gewesen, denn es handelte sich um Aufnahmen von den Rücklichtern diverser Automarken und verschiedener Modelle bei Nacht. »Sieht eines dieser Rücklichter wie das von dem Auto aus, das Sie gestern Nacht gesehen haben?«
    »Das ist zu viel gefragt«, murmelte sie. »Ich war vor Angst wie von Sinnen. Mir fiel gerade noch ein, auf das Nummernschild zu achten, und das hat ja leider rein gar nichts gebracht.«
    »Schauen Sie einfach, ob Ihnen eines bekannt vorkommt.«
    Sie sah den ganzen Stapel mit Methode noch einmal durch, doch als sie beim letzten Foto angelangt war, schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid. Nichts dabei.«
    Die Prozedur hatte ewig gedauert. Aber sie hatte zumindest eine Info geliefert, die einen Richter umzustimmen vermochte. Sie hatte zwar nicht den Senator identifiziert, sehr wohl aber sein Auto.
    Jaclyn nahm die Porträts noch einmal zur Hand, blätterte sie durch, bis sie dann schließlich den Kopf schüttelte. »Ich erkenne niemanden wieder.«
    Eric nahm die Bilder an sich. »Ist schon gut. Danke, dass Sie hergekommen sind.«
    Sie stand auf, bedachte ihn mit einem fragenden Blick. »Das war es jetzt? Sie wollen mir nicht sagen, ob dieses Dingsbums auf der Motorhaube von Bedeutung ist oder nicht?«
    Er lächelte. »Von großer Bedeutung«, erwiderte er. Und es bedeutete ihm auch viel, dass sie herzlich war, dass sie ihre Feindseligkeit vor Garvey nicht zeigte.
    »Gut. Es wäre mir nämlich ein Graus gewesen, wenn mein Besuch hier für die Katz gewesen wäre, wo ich doch Unmengen anderes zu tun habe. Ich muss jetzt rennen. Schönen Tag noch!«
    Alle im Zimmer beobachteten, wie sie davonging. Garvey stieß einen Seufzer aus. »Wenn meine liebreizende Braut nicht wäre, dann würde ich bei der mit Ihnen in edlen Wettstreit treten.«
    Eric prustete los. »Ihre liebreizende Braut würde Ihnen die Eier

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