Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
das machte ihn dann gleich noch ärgerlicher, weil sie dadurch ins Hintertreffen geriet.
    Da sie so widerspenstig war und weil er recht flott ausschritt, erreichte er die beiden in just jenem Moment, als der Typ sie gerade auf die Tanzfläche zerrte. Er betrat den Tanzboden und packte den Burschen an der Schulter. Er warf ihn nicht seitlich zu Boden, was für ihn kein Problem dargestellt hätte, aber um Jaclyns willen versuchte er ja, keine Szene zu machen. Stattdessen packte er nur fester zu, indem er ihm die Finger ins Schultergelenk bohrte, und brachte ihn auf diese Weise dazu loszulassen.
    »Ich habe Ihnen doch gestern schon gesagt, dass sie mit mir zusammen ist«, knurrte er.
    Der Typ quatschte daraufhin einen neunmalklugen Blödsinn daher, dann besann er sich offensichtlich eines Besseren. Vielleicht erinnerte er sich ja, dass er es mit einem Bullen zu tun hatte – oder vielleicht brachte ihn auch Erics Gesichtsausdruck zur Vernunft.
    »Ich will doch bloß mal mit ihr tanzen«, murmelte er mürrisch.
    »Kann schon sein, aber sie nicht mit Ihnen.«
    »Sie hätten nicht …«
    »Mann, Schluss jetzt, sonst verpasse ich Ihnen eine Kugel in den Hintern«, riet Eric.
    »Das würden Sie nicht …«
    »Doch«, sagte er sachlich. »Das würde ich sehr wohl. Der Papierkram wäre ein Graus, aber das wäre mir die Sache wert.« Er log. Vielleicht. Er war kein Freund von Bullen, die mit ihrer Waffengewalt prahlten, aber er hatte rotgesehen, als dieses durchgeknallte Arschloch Hand an Jaclyn gelegt hatte und angefangen hatte, an ihr herumzuzerren. Tja. Jaclyn. Er hatte sie nicht angesehen, seit er sie mit ihrem Verehrer abgefangen hatte, und jetzt wagte er auch nicht, sie anzuschauen, um sich zu vergewissern, wie sie die Sache aufnahm. Vermutlich war es ihr peinlich, dass er diese Szene veranstaltet hatte.
    Schöner Mist.
    »Was soll’s«, knurrte der Typ, »sie ist diese ganze Scheiße nicht wert.« Er machte auf dem Absatz kehrt und drängte sich durch die Menge, die sich herangeschoben hatte, um alles aus nächster Nähe zu beobachten.
    »Da bin ich anderer Ansicht«, sagte Eric hinter ihm her und wappnete sich dann für den Anschiss, den er vermutlich sogleich bekommen würde.
    Stattdessen stellte er fest, dass Jaclyn sichtlich zitternd dastand, mit aschfahlem Gesicht – ohne nachzudenken nahm er sie in die Arme. »Alles ist gut«, sagte er, wobei er sein Gesicht zu ihren Haaren hinunterbeugte, um ihren Duft einzuatmen. Mit einer ruckartigen Bewegung kuschelte sie sich an ihn, als würde sie sich vollends verstecken wollen. Mit ihren hohen Absätzen brachte sie es wohl auf eins achtzig, aber sie fühlte sich in seinen Armen zerbrechlich an, den schlanken Körper zitternd an den seinen gedrückt. Vielleicht war »Panik« ja ein zu starkes Wort, aber jedenfalls hatte sie ganz offensichtlich Angst gehabt, und deshalb packte ihn gleich wieder die Wut.
    »Tut mir leid«, sagte sie an seiner Schulter. Ihre Arme waren unter sein Sakko geschlüpft, und sie hielt sein Hemd hinten so fest umklammert, dass er sich fragte, ob die Nähte das aushalten würden.
    »Keine Ursache«, sagte er vorsichtshalber förmlich. »Ist ja nicht Ihre Schuld, dass dieser Blödmann sich auch noch zum Trottel gemacht hat.« Beruhigend strich er ihr mit den Händen über den Rücken.
    »Das meine ich nicht.« Ihre Stimme klang erstickt, doch obwohl die Band schneidig weiterspielte, konnte er sie vernehmen.
    Er wusste sehr wohl, was sie meinte. Sie entschuldigte sich, weil sie sich in ihrer Angst so an ihn geklammert hatte. Ihm war schon aufgefallen, dass sie in mancherlei Hinsicht etwas ängstlich war, und vielleicht bedeutete für sie die Tatsache, dass sie sich von ihm hatte in die Arme nehmen lassen, ja so eine Art Bruch ihres Versprechens – schließlich hatte sie gesagt, dass sie beide nicht mehr zusammenkommen würden.
    Ängstlich hin oder her. Jedenfalls machte es ihm auf diese Weise noch mehr Spaß, wenn sie die Kontrolle verlor, weil es so unerwartet kam – wie gerade eben. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sie sich derart an ihn schmiegen würde, und somit erwischte ihn der heiße Zauber, der vom ersten Augenblick an zwischen ihnen entflammt war, kalt. Sie an seinem Körper zu spüren, ihren Duft zu riechen, bewirkte, dass ihm schwindelte und ein scharfer Schmerz seine Lenden durchzuckte.
    Dann fühlte er, wie sie sich langsam wieder fasste; er wusste, sie würde sich zurückziehen – doch das wollte er nicht. An Jaclyn kam

Weitere Kostenlose Bücher