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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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man heran, indem man sie aus dem Gleichgewicht brachte, ging es ihm plötzlich durch den Kopf.
    Bevor sie noch etwas sagen konnte, ergriff er eine Hand von ihr, legte die andere um ihre Taille und wirbelte sie herum. »Tanzen wir!«, sagte er lächelnd, und schon standen sie mitten in Bishop Delaneys Line-Dance-Gruppe.
    Normalerweise saß Eric wie angewurzelt da, denn tanzen war sein Ding nicht. Nur in seinen wilden Jahren, als er seinem Nachnamen wahrhaftig alle Ehre gemacht hatte, da hatte er in den Kneipen immer ein paar Runden auf dem Parkett gedreht – eine gute Methode, um Mädels aufreißen. Nun packte er Jaclyn an der Taille, damit sie nicht ausbüxte, als Delaney einen Willkommensschrei ausstieß und die Band erneut den Boot Scootin’ Boogie spielte, mit Abstand das beliebteste Stück dieses Abends – deshalb hatten sie es ja auch schon dreimal wiederholt.
    Er sah ihre blauen Augen, weit geöffnet und perplex, aber er überging ihre Miene kurzerhand und sagte: »Machen Sie mir einfach alles nach.«
    Ihre Miene veränderte sich, ihr Kopf neigte sich zur Seite, und er bemerkte plötzlich ein herausforderndes Blitzen in ihren Augen. »Bitte«, sagte sie vor Verachtung triefend, dann schob sie den Kostümrock weit über die Knie und begann, wie alle anderen auch, mit ihren Schrittfolgen und Kicks. Ihm blieb fast das Herz stehen, als er sah, wie diese Killer-Beine die verschiedenen Figuren ausführten. Sie ließ sich ganz auf den Tanz ein, schwang die Hüften, klatschte, stampfte auf – und das alles mit den fließenden Bewegungen eines Varieteemädchens; oder wie jemand, der eine gute Weile auf dem Parkett zugebracht hat. Wie die meisten Leute hier sang sie laut mit. Einmal vollführten sie und die Mutter des Bräutigams mit Absicht einen Hüft-Bump, der eigentlich nicht mit zum Tanz gehörte, und beide lachten, als sie wieder in den Rhythmus fanden. Eric zog sie erneut nah an sich, hielt sie fest, sodass sie sich gemeinsam im Takt bewegten. Ihre Augen sprühten nur so vor Vergnügen, als sie lächelnd zu ihm aufsah, und er konnte nur eines denken: Gott segne das Bier; und Gott segne Brooks and Dunn.
    Das Lied endete, und ohne Pause ging die Band zu einem langsameren Stück über, damit die Tänzer wieder zu Atem kamen. Eric wusste eine Gelegenheit beim Schopf zu packen und zog Jaclyn nah an sich heran, sodass sie vom Knie bis zu den Schultern miteinander verschmolzen, dann begann er sich mit ihr zu wiegen.
    Typisch Jaclyn: Sie versuchte das Offensichtliche zu ignorieren, das sich da in ihren Bauch bohrte. »Sie können aber tanzen, Detective«, sagte sie atemlos.
    Er ließ ein Bein zwischen die ihren gleiten, als sie eine Drehung vollführten, wobei seine Hand auf ihre Hüfte rutschte, um die Bewegung zu steuern, was sie sich wiederum aneinanderreiben ließ. »Sie aber auch, Ms. Wilde. Bier trinken und Line-Dance, weiß Ihre Mutter, was Sie im College alles gelernt haben?«
    »So einiges«, erwiderte sie mit strahlendem Lächeln und nicht minder strahlenden Augen.
    »Möchten Sie mir einiges davon ins Ohr flüstern?«
    »Nie und nimmer.«
    Er lächelte und tanzte weiter. Sie ließ sich von ihm führen, mühelos, ihre Beine glitten mit den seinen dahin, ihre Hüften wiegten sich mit seinen. Trotz ihrer Kostümjacke glaubte er, ihre harten Brustwarzen zu spüren. Auf jeden Fall fühlte er die Hitze ihrer beider Körper, er roch den süßen Duft, den der Tanz ihrer überhitzten Haut verliehen hatte. Es ging ihm durch den Kopf, wie er sie am besten allein treffen könnte, denn dann wäre er auch schon in ihr drin, bevor sie auch noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Nur fünf Minuten, dachte er und presste seine Stirn an die ihre. In fünf Minuten würde er sie dazu bringen, in sein Hemd zu beißen, damit sie nicht laut aufschrie. Natürlich wäre er lieber nackt, und es wäre auch schöner, wenn sie ihn beißen würde, aber er wollte nehmen, was er kriegen konnte, wenn er nur noch einmal mit ihr schlafen könnte.
    Plötzlich wurde der Song von Gebrüll und Gejohle unterbrochen, und sie fuhren auseinander, um zu sehen, wie ein nach den Kundenwünschen aufgetakelter Pick-up über den Feldweg rumpelte, verschönt mit Rasierschaum, weißer Schuhcreme, schmutzigen Sprüchen und Bierbüchsen, die er an einer Schnur hinter sich herzog. Jaclyn stand mit offenem Mund da und schaute dem davonfahrenden Pick-up nach. »Die sind ohne mich gefahren«, platzte sie heraus.
    Eric starrte sie an. »Sie wollten mitfahren?«,

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