Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
die letzte. Schließlich befanden sie sich hier im Süden der USA .
    Als Nächste kam Diedra. Jaclyn war überrascht, denn ihre Assistentin war erst vierundzwanzig und viel auf Achse, und das bedeutete, dass sie eigentlich keine Frühaufsteherin war. Sie war pünktlich, kam im Allgemeinen Schlag acht ins Büro, aber zu früher Stunde passierte in Diedras Welt selten mal etwas.
    Sie kämpfte sich herein, ihre Tasche, ihren Aktenkoffer, einen Starbucks-Becher und einen riesigen zugedeckten Teller in der Hand. Als Jaclyn sie sah, sprang sie auf, um ihr den Teller abzunehmen, bevor Diedra ihn womöglich fallen ließ. Er war erstaunlich schwer für seine Größe. »Was ist das?«
    »Was zu essen. Doppel-Deluxe-Schokokekse, genau gesagt, mit Karamellglasur. Von mir eigenhändig gebacken. Ich dachte mir, wenn eine Mordverdächtige etwas braucht, dann ist es sicherlich Schokolade.« Diedra stellte ihren Kaffee ab und entledigte sich ihrer anderen Sachen.
    Jaclyn lief schon das Wasser im Mund zusammen, als sie den Teller auf den Tisch stellte. »Doppel-Deluxe?« Sie wusste nicht, was das heißen sollte, aber wenn es mit Schokolade zu tun hatte, war es sicher lecker. Dann sagte sie: »Wie hast du davon erfahren?«
    »Deine Mutter hat Peach angerufen, und Peach hat dann mich angerufen. Welch ein Blödsinn zu glauben, dass du dieses Luder umgebracht hast! Aber wenn doch, dann würde ich dir ein bombensicheres Alibi verschaffen, und du müsstest mir nicht mal was dafür bezahlen.« Diedras dunkle Augen funkelten nur so. »Man soll Toten ja nichts Schlechtes nachsagen, aber, verdammt noch mal, das ist ganz schön schwierig, wenn einem nichts Positives einfällt, das man sagen könnte.«
    »Sie kann nicht nur schlecht gewesen sein. Sie hatte Familie und Freunde, die sie geliebt haben. Wir haben nur die schikanöse Seite von ihr kennengelernt, und, also wirklich, niemand hat es verdient, sterben zu müssen, bloß weil er andere schikaniert.«
    »Und hübsch und gehässig«, meinte Diedra trocken. »Vergiss diese Aspekte nicht.«
    »Na gut, dann war sie also schikanös, hübsch und gehässig. Aber den Tod hat sie dennoch nicht verdient.« Jaclyn wusste nicht, warum sie Carrie verteidigte. Sie hatte sie nicht gemocht, sie war froh gewesen, als Carrie sie gefeuert hatte, und die einzigen beiden Gründe, weshalb der Mord ihr Sorgen bereitete, waren der Tatort und dass sie selbst zu den Verdächtigen zählte. Carries Verlobter tat ihr leid, aber er hätte ihr noch viel mehr leidgetan, wenn nichts passiert wäre und er diese Frau wirklich geheiratet hätte.
    »Also, wie ist es passiert? Wurde sie erschossen? Oder hat man ihr den Schädel eingeschlagen?«
    Jaclyn hielt inne. Ihr ging auf, dass gestern Abend weder Eric noch Sergeant Garvey exakt gewusst hatten, wie Carrie getötet worden war, und sie war zu sehr durch den Wind gewesen, um nachzufragen. »Ich weiß es eigentlich nicht. Ich denke, sie wird erschossen worden sein.«
    »Soll das etwa heißen, dass du nicht nachgefragt hast?« Diedra wirkte verblüfft, als könnte sie Jaclyn diesen Lapsus nicht abnehmen.
    »Ich hatte nicht darüber nachgedacht. Ich war ziemlich aufgeregt, als die Detectives mich verhört haben.« Der Duft der noch warmen Schokokekse stieg ihr in die Nase und brachte ihren Appetit mit aller Macht zurück. Sie hob die Alufolie an und atmete tief ein. »Wie früh am Morgen hast du die denn gebacken?«
    »Verdammt früh. Das hätte ich für niemanden sonst getan.«
    »Nun, zum Glück bist du gerade heute so früh ins Büro gekommen. Einer der Gründe, weshalb die Detectives mich verhört haben, war, dass ich meinen Aktenkoffer im Empfangssaal habe stehen lassen. Und das bedeutet, dass sie ihn jetzt haben und nicht ich.«
    Diedra wirkte erstaunt. »Du vergisst deinen Aktenkoffer doch sonst nie.«
    »Gestern schon. Ich habe es sogar erst bemerkt, nachdem der Detective es erwähnt hatte. Der Termin mit Carrie hat mich so aufgeregt.«
    Die Frage, die in Diedras Augen zu lesen stand, ließ Jaclyn tief einatmen. Sie hasste es, all die peinlichen Einzelheiten zu erzählen, aber Carrie hatte sie vor so vielen Zeugen geschlagen, dass es keinen Sinn machte, es zu verschweigen. »Alles war von Anfang bis Ende eine einzige Katastrophe«, erklärte sie. »Gretchen hat hingeschmissen, Estefani war nah dran, und dann hat Carrie mich auch noch ins Gesicht geschlagen und gefeuert.«
    »Ach du liebe Güte!« Diedra stand sprachlos da. Entsetzt starrte sie Jaclyn an.
    »Es ist mir

Weitere Kostenlose Bücher