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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ergab.
    Das Problem bei dem Fall war nicht ein Mangel an Verdächtigen – es waren zu viele! Und fast jeder, der mit dem Opfer zu tun gehabt hatte, hegte offensichtlich einen Groll gegen Carrie Edwards.
    Garvey gähnte, hievte dann seinen Hintern von Erics Tischkante. »Wir brauchen beide Schlaf«, meinte er und rieb sich mit einer Pranke übers Gesicht, was sich wie Sandpapier anhörte. »Meine liebreizende Braut ist jedenfalls stinksauer auf mich. Sie wollte, dass ich Sergeant werde, damit ich abends nicht mehr so viele Überstunden machen muss, und da bin ich nun und schufte locker genauso lang.«
    Garvey bezeichnete die Frau, mit der er seit vierzehn Jahren verheiratet war, immer als seine »liebreizende Braut«, was sich nett anhörte. Eric hatte sie kennengelernt, war allerdings zu dem Schluss gekommen, dass wohl Angst dahinterstecken musste. Sie war eine kleine, etwas pummelige Frau mit trügerisch hübschem Gesicht, die Garvey den Haushalt wie ein Militärausbilder führte. Einmal hatte Garvey sogar ein Gagnummernschild für sein Auto gekauft, auf dem Stand: » ICH LEBE IN ANGST (aber manchmal lässt sie mich zum Angeln gehen).« Er hatte es aus Jux erworben, aber Mrs. Garvey hatte es gefallen und darauf bestanden, dass er es wirklich am Auto anbrachte. Er hatte viele Witzeleien wegen des Schilds ertragen müssen, das er hatte dranlassen müssen, bis er irgendwann mit jemandem das Auto tauschte und »versehentlich« vergaß, das Schild abzumontieren.
    Andererseits waren sie schon seit vierzehn Jahren verheiratet, und so bestand der Kunstkniff für eine erfolgreiche Ehe vielleicht darin, dass ein Bulle eine Frau heiratete, die ihm die Hölle heiß machte. Jedenfalls hatte sie Garvey bei der Stange gehalten.
    Eric stand ebenfalls auf, da er um diese Uhrzeit eh nicht mehr viel auf die Reihe kriegte. »Geben Sie ihr einen Kuss von mir«, sagte er, denn er dachte, es täte ihm schließlich nicht weh, sich bei Mrs. Garvey ein bisschen einzuschmeicheln.
    »Blödsinn. Küssen Sie sie doch selbst, wenn Sie den Mumm dazu haben.«

13
    Jaclyn quälte sich am nächsten Morgen früh aus dem Bett und schaute ein paar Minuten die Lokalnachrichten an – keine neuen Entwicklungen im Mordfall Carrie Edwards; das bedeutete, dass niemand festgenommen worden war und sich dieser ganze Albtraum nicht wie eine Seifenblase auflösen würde. Madelyn war bis nach Mitternacht geblieben, hatte gleichzeitig versucht, sie zu trösten und alles noch einmal zu verhackstücken, was am Nachmittag im Empfangssaal gesagt und getan worden war – wodurch sich allerdings der Trost schmälerte. Aber egal was die beiden Frauen auch dachten oder wie aufgeregt sie waren, die Show – in diesem Fall die beiden Hochzeitsproben am heutigen Abend plus das Detailmanagement der fünf bevorstehenden Hochzeiten in den nächsten drei Tagen – musste weitergehen, und das bedeutete, dass sie ihren Hintern aus dem Bett hieven musste.
    Es beunruhigte sie noch immer, dass sie beim Mord an Carrie als Verdächtige verhört wurde. Wem mit Sinn und Verstand würde es anders gehen? Sie konnte nicht losziehen und versuchen, den wirklichen Mörder selbst zu finden, weil sie keine Ahnung hatte, wie Ermittlungen bei einem Mordfall abliefen; das war Erics Job. Sie konnte also bestenfalls beten, dass er sein Handwerk wirklich ausnehmend gut beherrschte.
    Bis sie mit der Tatsache klarkam, dass er seine Arbeit tat, wenn er sie verhörte, würde es allerdings noch eine gute Weile dauern.
    Eigentlich sollte sie ihre verletzten Gefühle einfach überwinden, über ihn hinwegkommen und ihn abschreiben. Sie hatten eine Nacht miteinander verbracht, aber für Männer war das ja nichts Besonderes; und allen Motivationsgesprächen zum Trotz, die sie wegen ihrer Vorsicht und abweisenden Haltung Männern gegenüber mit sich selbst geführt hatte, ließ sich die Tatsache nicht wegdiskutieren, dass sie zu viel erwartet hatte. Und jetzt – obwohl sie sich hinsichtlich ihrer Kränkung zur Vernunft rief – wusste sie nicht, ob sie beide in der Lage wären, noch einmal von vorn zu beginnen. Außerdem hatte er ja vielleicht gar kein Interesse daran, noch einmal von vorn zu beginnen. Vielleicht fand er ja, dass sie nicht die Art Frau sei, mit der er überhaupt gern etwas anfangen würde, wenn er sie auch nur kurzfristig eines Mordes für fähig hielt. Wenn dem so war, konnte sie ihm diese Gefühle nicht verübeln, denn ihr selbst ginge es auch nicht anders.
    Sie schob sich ein paar Bissen

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