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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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durch ein Marmorfoyer, wobei die Absätze ihrer edlen Pumps auf dem Stein klapperten. Eine Freitreppe mit Geländer auf beiden Seiten schwang sich rechts und links nach oben, führte an einem Absatz zusammen, um die letzten fünf Stufen vereint den ersten Stock zu erreichen. Ein Kristalllüster, der mindestens so groß war wie er, hing wie eine facettenreiche Träne in der Mitte des Foyers, darunter stand ein Tisch mit Intarsien exakt platziert. Auf dem Tisch prunkte ein gewaltiges Bukett mit frischen Schnittblumen. Er erkannte die Hortensien, denn seine Mutter hatte auch welche, aber er hatte keine Ahnung, was die anderen Blumen für welche waren. Jedenfalls dufteten sie gut.
    Mrs. Danvers – Mist, Mrs. Franks, er sollte sich den Namen lieber merken, sonst rutschte ihm noch der falsche heraus – hielt neben einer geschlossenen Tür links inne und klopfte verhalten an die Holzvertäfelung. Sie hielt den Kopf nah an die geschlossene Tür; Eric konnte die Antwort nicht vernehmen, sie aber wohl schon, denn sie öffnete die Tür.
    »Madam, Senator … Sergeant Garvey und Detective Wilder.« Dann trat sie einen Schritt beiseite, nickte beiden kurz zu, während sie ins Zimmer gingen, und zog die Tür hinter ihnen ins Schloss. Sie hatten sich nicht vorgestellt, dachte Eric, folglich musste sie die Frau sein, mit der sie über die Sprechanlage geredet hatten.
    Das Zimmer, in dem sie sich nun befanden, war die Bibliothek; die Wände waren von oben bis unten mit Einbauregalen bedeckt, in die Bücher aller Größen gepfercht standen. Im Gegensatz zu anderen Bibliotheken erweckte diese den Anschein, als wären die Bücher auch gelesen worden. Zum einen waren die Titel nicht nach Farbe oder Größe angeordnet. Taschenbücher standen zwischen Hardcover gequetscht. Manche waren aufeinandergestapelt, manche Buchrücken ragten heraus. Auf den Regalen fand sich auch immer wieder Nippes: Schnappschüsse, Stücke, die wie teure Skulpturen aussahen, neben billigen Urlaubssouvenirs wie einem Seestern, der an einem Stapel Bücher lehnte.
    Mir gefällt das Zimmer, dachte Eric, und das überraschte ihn, denn er hatte nicht erwartet, dass ihm an den Dennisons etwas gefallen könnte. Er blieb trotzdem objektiv und offen dafür, ob einer der beiden als Täter in Frage kam – sein Job war völlig unabhängig davon, ob ihm persönlich etwas gefiel oder nicht.
    Aber die Frau, die nun ihr Buch weglegte und sich von ihrem wuchtigen brauen Lederfauteuil erhob, auf dem sie mit verschränkten Beinen gesessen war … diese Frau mochte er auf Anhieb.
    »Ich bin Fayre Dennison«, stellte sie sich ohne Umschweife vor, als sie auf die beiden Männer zuging und ihnen die Hand hinstreckte. Beide schüttelten sie kurz. Eric gefiel sogar das an ihr: die Art, wie sie kurz fest zudrückte, anstatt die Hand lasch wie kalten Fisch bloß hinzuhalten. Die Frau war nicht groß, nicht größer als Durchschnitt, und schlank und athletisch; das bedeutete, dass sie ihre Kalorien durch Aktivitäten verbrannte, nicht, indem sie bloß ein halbes Salatblatt am Tag zu sich nahm.
    Sie war eine auffällige Erscheinung. Wenn Douglas Dennison sich eine Frau gesucht hatte, die für einen Politiker von Vorteil war, hätte er sich eine idealere nicht einmal schnitzen lassen können. Fayre Dennison hatte schulterlanges platinblondes Haar, das sie mit einer schwarzen Spange im Nacken zusammengenommen trug. Der strenge Stil wurde nicht durch einen Pony oder einzelne lose Strähnen gemildert, aber ihr Gesicht hatte dergleichen auch gar nicht nötig. Es war, wie es war, mit starken Knochen, aber dennoch sehr feminin dank eines angedeuteten Grübchens am Kinn, mit geraden dunklen Brauen und Augen, die so dunkel waren, dass sie gegen das helle Haar schon fast schwarz wirkten. Ihre Stimme war energisch, ihr Blick ebenso freundlich wie verschmitzt. Sie war leger gekleidet mit einer weißen Hose, einem schwarzen Top und schwarzen Ballerinas, doch an ihr wirkten die Sachen sündhaft teuer. Eric schätzte ihr Alter spontan auf an die sechzig, aber das lag eher an der Autorität, die so locker auf ihren schlanken Schultern ruhte, als an den Falten, von denen sie kaum welche aufwies.
    Hinter ihr war Senator Dennison ebenfalls aufgestanden. Im Gegensatz zu Leuten, die mit Fotos von sich keine Ähnlichkeit haben, war Senator Dennison fotogen und sah in Wirklichkeit auch so aus. Er war circa fünfzehn Zentimeter größer als seine Frau, hatte einen durchtrainierten, athletischen Körperbau mit

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