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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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von Personen rund um das Opfer an; dann findet man heraus, wen diese Leute wiederum kennen, sodass sich immer größere Kreise ergeben. Macht das Sinn für Sie?« Eigentlich war das ja Blödsinn, aber gleichzeitig doch irgendwie wahr. Sie mussten bloß selten über den inneren Kern hinausgehen.
    Howards Schultern sackten wieder ab. »Soviel ich weiß, hatte sie mit niemandem von seiner Familie Differenzen. Seans Freunde kenne ich eigentlich nicht. Aber wir haben natürlich seine Eltern kennengelernt, sie allerdings nur zweimal gesehen.«
    »Sie scheinen nette Leute zu sein«, warf Corene ein. Dann versagte ihr die Stimme, und sie klinkte sich irgendwie aus, saß bloß reglos da und stierte auf den Boden.
    »Danke für Ihre Zeit«, sagte Eric sanft. Sie hatten keine Informationen für ihn, und sie waren vor Kummer wie betäubt, sodass es an Misshandlung gegrenzt hätte, ihnen weitere Fragen zu stellen. »Sie hören von mir.«
    Er und Garvey gingen hinaus zum Auto. Garvey steckte die Hände in die Hosentaschen, spielte mit dem Kleingeld herum. »Nichts da.«
    »Nein. Vielleicht haben wir ja bei den Dennisons mehr Glück.«
    Die Dennisons lebten in Buckhead, und das bedeutete eigentlich außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs, aber Eric hatte zuvor angerufen und um einen Termin ersucht; sowohl der Senator wie auch Mrs. Dennison würden also zu Hause sein. Er hatte sein Ersuchen allgemein gehalten, denn wenn der Senator wirklich involviert war, dann wollte Eric ihm nicht vorzeitig einen Wink geben.
    Dass die Dennisons Geld hatten, vor allem die Familie von Mrs. Dennison, war schon an der gewaltigen Toreinfahrt erkennbar: Hinter der hohen Steinmauer war das Haus nicht in Sichtweite. Links am Tor befand sich eine kleine Tastatur, zudem eine Überwachungskamera. Eine energische Frauenstimme tönte laut und deutlich aus dem Lautsprecher: »Ja.«
    »Sergeant Garvey und Detective Wilder zu Senator Dennison und seiner Gattin.«
    Eine Verzögerung trat ein, als ihre Namen offensichtlich mit einer Liste gegengecheckt wurden, dann öffnete sich das Tor langsam. Eric wechselte mit Garvey einen Blick, steuerte den Wagen die Zufahrt hinauf. Er beobachtete in seinem Rückspiegel, wie das Tor hinter ihnen wieder zuglitt.
    Die betonierte Zufahrt vollzog eine Rechtskurve durch eine Baumgruppe mit diversen schattenspendenden Baumarten. Als sie an den Bäumen vorbei waren, kam das Haus in Sicht; es stand ein Stück links nach hinten versetzt zwischen weiteren Bäumen. Es mutete wie aus einem Reiseprospekt an. Das massive Gebäude aus goldfarbenem Stein bestand aus zwei Etagen mit Balkonen und Säulengängen sowie einer angebauten Garage für fünf Autos. Die Garagentore waren alle geschlossen, sodass er die Fahrzeuge nicht sehen konnte. Garvey stieß einen Grunzlaut aus und holte sein Handy heraus. Sie mussten die Autos nicht sehen, obwohl es schön gewesen wäre, sie in Augenschein zu nehmen. Die Kfz-Zulassungsstelle würde ihnen genau sagen, welche Fahrzeuge auf den Senator angemeldet waren.
    Eric parkte vor dem Haus, und gemeinsam gingen sie dann zum Vordereingang mit Flügeltüren von locker drei Metern Höhe. Er drückte mit dem Finger auf die Türglocke und hörte sogar draußen noch den Widerhall des Messinggongs auf der anderen Seite der Türen. »Was ist denn das, ein Tempel?«, murmelte er.
    »Nur wenn Sie Indiana Jones sind«, erwiderte Garvey.
    Da es Eric verhasst war, am Treppenabsatz warten zu müssen, beobachtete er, wie der zweite Zeiger seiner Uhr sich drehte. Sobald er auf fünfzehn war, würde er den Gong des Hauses noch einmal betätigen. Doch da wurde auch schon die linke Seitentür von einer Frau unbestimmten Alters geöffnet, die das strengste Geschäftskostüm trug, das er je gesehen hatte. »Ich bin Nora Franks, die Assistentin von Mrs. Dennison«, verkündete sie mit so viel Gefühlsbeteiligung wie eine Aubergine. »Kommen Sie doch bitte herein.«
    Sie traten ein. Eric taxierte die Frau mehr als wachsam. Nora Franks, meine Fresse. Er hätte gewettet, dass sie mit Nachnamen Danvers hieß und Rebeccas Geist hier irgendwo herumspukte, nur dass er sich nicht mehr erinnern konnte, ob Rebecca ein Geist war oder nicht. Er hatte das verdammte Buch unter Protest gelesen, um in der Highschool im Literaturunterricht nicht durchzufallen, und jede Seite war ihm damals ein Gräuel gewesen. Aber vielleicht brachte er die Einzelheiten ja auch mit Macbeth durcheinander oder so.
    »Hier lang.« Sie geleitete die beiden Männer

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