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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Geistliche bedachte beide mit einem herzlichen Lächeln – was war denn mit dem los? – und ging zu seinem Auto davon.
    Im tiefen Schweigen, das daraufhin folgte, konnte Jaclyn das Keuchen ihres eigenen Atmens vernehmen. Die Irrealität der letzten fünf Minuten wurde ihr mit einem Schlag bewusst, als die kühle Stimme der Vernunft sich wieder meldete. Sie führte sich nie so auf, und in der Öffentlichkeit schon gar nicht. Was sie empfand, ging über Peinlichkeit weit hinaus – die Mischung aus Entsetzen und Demütigung ließ sie schier erstarren. Sie hatte völlig die Fassung verloren, hatte sich wie ein Kind aufgeführt, und sie hatte nicht aufhören können.
    Ein Surren in den Ohren warnte sie, dass sie atmen musste, obwohl sie wahrhaftig vorgezogen hätte, es bleiben zu lassen. Am liebsten wäre sie bewusstlos zusammengebrochen und hätte einfach am Boden gelegen, bis Eric weg war. Das Problem dabei war, dass er nicht ging. Er würde bei ihr bleiben, vielleicht sein Sakko ausziehen und es ihr unter den Kopf schieben, 911 wählen – all so was eben. So unbequem es auch sein mochte, aber es war wohl doch das Beste, bei Bewusstsein zu bleiben. Sie holte japsend Luft. »Tut mir leid«, zwang sie sich zu sagen. Sie musste sich räuspern, um die Worte herauszubringen. Doch selbst jetzt klang ihre Stimme heiser und irgendwie hohl; sie hörte sich nicht nach ihr an.
    »Ist schon in Ordnung«, erwiderte er lässig, wobei er sich mit dem Po wieder an ihrem Auto abstützte.
    Diese schale Entschuldigung war nicht genug nach alledem, was sie gesagt und getan hatte, ging es ihr verschwommen durch den Kopf. Ihr brannte das Gesicht, und ihre Stimme wirkte plötzlich irgendwie zerrissen, als sie hinzufügte: »Nein, es ist nicht in Ordnung. Ich habe mich abscheulich aufgeführt. Eine einzige Peinlichkeit, wie ich …«
    »Es war nicht peinlich. Ich habe mich gut amüsiert. Das war einer der besten Ausraster, die ich je miterlebt habe. Er übertrifft an Einfallsreichtum sogar meine Mutter, als sie einmal meinem Vater einen Kanister Mehl über den Kopf gekippt hat. Ihr wäre Beriberi nie in den Sinn gekommen.« Er verschränkte die Arme und lächelte sie an. Einen Moment empfand sie den gleichen Hormonschub, die gleiche Chemie oder auch den gleichen Wahnsinnskick, den sie bei ihrer ersten Begegnung empfunden hatte. Sie spürte förmlich, wie sie davon ergriffen wurde – was sie ebenso erschreckte wie der Kontrollverlust eben. Sie musste ihren Blick von seinem wenden, bevor sie mit ihrer Entschuldigung fortfuhr.
    Verbissen machte sie weiter: »Nun, ich habe mich wie ein Vollidiot aufgeführt. Es tut mir aufrichtig leid.«
    »Jaclyn.« Seine tiefe Stimme drang zu ihr. »Ich verstehe doch, unter welch enormem Stress Sie stehen. Ich bedauere, dazu beizutragen, aber ich muss Ihnen unbedingt noch einige Fotos vorlegen.«
    Ihr Ausmaß an Stress konnte er sich kaum vorstellen. »Bei mir stehen morgen eine Hochzeit und eine Hochzeitsprobe auf dem Programm, und ich muss beide persönlich betreuen, denn meine Mutter hat ebenfalls eine Hochzeit und eine Probehochzeit abzuwickeln. Wir rennen morgen den ganzen Tag von einem Ort zum anderen. Ich weiß, dass Sie mich zwingen können, stattdessen die Fotos anzusehen, ich verstehe, dass …«
    »Mord toppt Hochzeiten«, erklärte er.
    »Sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen steht auf der Liste eigentlich auch ziemlich weit oben«, blaffte sie ihn an; sie merkte schon, wie ihr der Gaul wieder durchging. »Davon abgesehen könnte ich den Mann, den ich gesehen habe, nicht identifizieren, selbst wenn er unmittelbar neben mir stünde.«
    »Das wissen Sie erst, wenn Sie es versucht haben«, entgegnete er, wobei er sich aufrichtete, beiseitetrat und ihr die Autotür öffnete. »Fahren Sie nach Hause, und entspannen Sie sich. Sie hören von mir.«
    Sie stieg in ihr Auto ein, die zusammengerollten Kopien noch immer umklammert. Aus seinen Abschiedsworten schloss sie, dass er ihr den morgigen Terminplan komplett versauen würde.
    Am Freitag schaffte es Eric, zu früher Stunde zur Arbeit zu kommen, ohne in einen Raubüberfall verwickelt zu werden, der ihn den halben Tag kostete. Die Lösung war einfach: Er kochte sich seinen Kaffee zu Hause, fand nach einigem Suchen sogar eine alte Thermoskanne und nahm den Kaffee einfach mit. Wenn sogar das Drive-In vom McDonald’s keinen sicheren Koffeinkick gewährleistete, dann tat eben eine andere Vorgehensweise not. Von nun an würde er sich seinen verdammten

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