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Feuer der Rache

Titel: Feuer der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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eine stilisierte Sonne aussah. Dahinter erstreckte sich die Polizeikaserne, in der die Hundertschaften der meist noch sehr jungen Polizeimeister auf ihre Einsätze warteten: Demos, Fußballspiele, Staatsbesuche.
    Sabine versuchte, nicht daran zu denken, dass nur fünfzig Meter entfernt die Bereitschaften beisammensaßen, um bei Alarm sofort loszustürmen. Sie konnten, sollte es nötig sein, das ganze Gelände innerhalb weniger Minuten umstellen.
    „Sei unbesorgt", beruhigte sie der Vampir, als er die Maschine in den Schutz einer Esche schob, „wir werden ungesehen rein-und wieder rauskommen."
    Wider Willen war sie nun, da sie vor dem gut gesicherten Gebäude des LKA standen, nervös, „Willst du durch den Haupteingang? Die Sicherheitsschleusen sind auch nachts bewacht."
    Peter von Borgo schüttelte den Kopf. „Nein, auch wenn das kein großes Problem wäre. Aber ich denke, es ist einfacher, wenn wir von unten eindringen."
    „Von unten?", fragte Sabine verständnislos.
    „Ja, wie die alten Ritter: durch den Burggraben."
    Sabine schüttelte ungläubig den Kopf und sah zu dem Ring aus Garagen hinunter, der das Präsidium umgab. Er hatte wirkhch etwas von einem Burggraben, nur dass sein Grund nicht schlammig, sondern mit Betonsteinen bedeckt war. Unter dem Gebäude und auf der anderen Seite verteilte sich, ringförmig unter den Außenanlagen, der Fuhrpark des LKA. Die Kommissarin wusste, dass von dort unten Stahltüren ins Gebäude führten, bei denen man an keinem menschlichen Wächter vorbeimusste -allerdings war die erste Hürde, unverletzt dort hinunterzukommen!
    „Ist dir vielleicht entgangen, dass die Mauern mindestens vier oder fünf Meter hoch sind? Willst du dich an einem Bettlaken herunterlassen oder so?"
    Der Vampir lächelte liebenswürdig. „Ein Bettlaken wäre originell, leider haben wir keines zur Hand, und es dürfte schwierig werden, es an der glatten Betonmauer zu befestigen. Nein, ich fürchte, wir werden ganz trivial springen."
    „Springen?", keuchte Sabine. „Das kann nicht dein Ernst sein!"
    „Vertraue mir." Er griff nach ihrer Hand und führte sie im Schatten der Bäume so weit um das Gebäude herum, dass sie von der Zugangsbrücke nicht mehr gesehen werden konnten. „Darf ich?" Ehe Sabine reagieren konnte, hatte er sich gebückt und sie in seine Arme gehoben. Zum Glück unterdrückte sie den Aufschrei. Der Vampir sprang auf die Betonbrüstung und dann mit einem Satz in den Graben hinunter. Er landete federnd, richtete sich auf und setzte Sabine behutsam ab.
    „Das war doch nicht so schwierig, oder?"
    Die Kommissarin nickte ein wenig benommen. „Und wie kommen wir wieder hinauf?"
    „Sich das zu überlegen ist Zeit, wenn wir das Gebäude verlassen wollen. Jetzt ist unser Ziel, erst einmal hineinzugelangen, oder?"
    Sehr beruhigend fand die Kommissarin diese Antwort nicht, aber es waren nicht die Zeit und der Ort, mit ihm einen Streit anzufangen. Sie huschten durch den Graben in den Schutz eines Betonpfeilers.
    „Du solltest dicht hinter mir bleiben. Ich versuche den Kameras auszuweichen, wann immer es möglich ist. Sollte uns doch eine erfassen, ist es besser, wenn nur mein Schatten zu sehen ist und nicht dein Gesicht."
    Die Überwachungskameras! Daran hatte sie gar nicht gedacht. Die Kommissarin schalt sich für ihren Leichtsinn. Was hatte sie nur geritten, unbedingt mitkommen zu wollen? Peter würde das Haar sicher auch ohne sie finden. Jetzt war es jedenfalls nicht mehr zu ändern, und so konnte sie die Gelegenheit auch nutzen, sich die Akten zu besorgen, die sie interessierten.
    Durch den Schlitz eines gekippten Fensters, das von außen mit einem Eisengitter gesichert war, floss der Vampir in das Gebäude. Er verschob die Überwachungskameras ein wenig, sodass sie nur als Schatten am Band auftauchen würden, dann erst ließ er die Kommissarin ein, die vor der Stahltür bereits ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.
    Sabine staunte, wie sicher er sich hier in dem Gebäude bewegte. Sie brauchte ihm nicht zu sagen, welche Treppen und Gänge er nehmen musste. Er schien genau zu wissen, wo die Abteilungen untergebracht waren, und führte sie zielstrebig in den richtigen „Finger" -wie die einzelnen Strahlen offiziell hießen — und ins richtige Stockwerk. Die Kommissarin nahm sich vor, ihn bei Gelegenheit darauf anzusprechen. Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das nicht das erste Mal war, dass er das LKA aufsuchte.
    Das Haar vom Tatort am Neuen Wall zu finden

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