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Feuer der Rache

Titel: Feuer der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Thomas. Ich wurde von der Familie gebeten, die vermisste Iris Stoever zu suchen", gab sie in würdevollem Tonfall Auskunft. „Und da sich der Verdacht, dass sie tot ist, ja nun leider bestätigt hat, werde ich bei der Obduktion dabei sein... Dr. Lichtenberg hat nichts dagegen", fügte sie schnell hinzu.
    Der Hauptkommissar zog sie von der Gruppe weg. „Aber ich habe etwas dagegen. Sabine, ich glaube, dir ist nicht klar, wie ernst deine Lage ist. Du kannst nicht einfach, während du krankgeschrieben bist, Detektiv spielen und dich in unsere Ermittlungen einmischen!"
    „Es war bis jetzt ja gar nicht euer Fall -und wenn es kein Mord ist, dann wird er das auch nie werden!", brauste sie auf, doch Thomas Ohlendorf brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    „Sabine, ich schätze dich als Kommissarin und als Mensch, und ich hätte dich sehr gern in unserem Team zurück, aber wenn du so weitermachst, dann ist es bald endgültig vorbei. Deine Suspendierung ist nur noch eine Frage von Tagen! Dieser Seelendoktor, der das Gutachten über dich geschrieben hat, ist ein sehr guter Freund von Tieze. Sie segeln zusammen und spielen Golf oder so ein Zeug. Er wird das tun, was der Doktor ihm empfiehlt. Herrgott noch mal, nun reiß dich zusammen und lass die Untersuchungen durchführen, die er verlangt. Geh in diese Therapie, das kann doch nicht so kompliziert sein -oder hattest du in letzter Zeit wieder Gedächtnisausfälle?", fügte er misstrauisch hinzu.
    Sabine schüttelte den Kopf.
    „Dann verstehe ich dein Problem nicht!"
    Und ich kann es dir nicht erklären, dachte sie, sagte aber nichts. Vielleicht war es gut, dass in diesem Moment Dr. Lichtenberg durch die Tür trat und Frau Stoever hinausführte.
    „Sind Sie sicher, dass Sie allein nach Hause fahren können? Sie sollten sich an Ihren Hausarzt wenden."
    Die Mutter der Zwillinge schüttelte energisch den Kopf. „Nein, danke", sagte sie mit fester Stimme. „Es geht schon wieder." Sie hatte sich wieder im Griff. Ohne sich von Maike oder Frau Jacobson zu verabschieden, ging sie steifbeinig davon.
    „Wollen wir?", wandte sich die Rechtsmedizinerin an die Kripoleute. Der Hauptkommissar nickte. „Herr Merz wird bei der Sektion dabei sein, ich muss mit Professor von Kernen noch ein paar Dinge abklären."
    „Geht es um die Morde von Everheest und Reeder?", fragte die Ärztin. Thomas Ohlendorf nickte. „Ja, es gibt noch ein paar Details im Bericht, die ich mit ihm besprechen möchte. Das verabreichte Gift, der Zeitablauf der körperlichen Reaktionen -und dann noch die beiden seltsamen kleinen Wunden an seinem Hals!"
    „Hatte der Arzt nicht auch Einstiche an dieser Stelle?", fragte Renate Lichtenberg. „Aber sie waren bereits abgeheilt, nicht?"
    Thomas Ohlendorf nickte. Sabine biss sich auf die Lippen. Na großartig! Diese Spur würde die Ermittlungen nicht gerade erleichtern.
    Die Männer folgten der Medizinerin zur Tür. Dr. Lichtenberg blieb auf der Treppe stehen. „Frau Berner? Sie wollten doch mitkommen."
    Sabine spürte Thomas' warnenden Blick.
    „Danke", sagte sie, ohne die Ärztin anzusehen. „Ich muss Frau Jacobson und Maike heimfahren, und ich denke, es ist ratsam, wenn ich eine Weile bei ihnen bleibe."
    Dr. Lichtenberg zuckte mit den Schultern. „Also dann, bis bald hoffentlich." Sie folgte dem Hauptkommissar in die Eingangshalle, Michael Merz jedoch trat zu Sabine.
    „Wie wäre es mit einem Essen heute Abend?" Er warf einen bedeutsamen Blick zur Tür des Instituts. „Um acht bei Bok am Schulterblatt?" Er wartete kaum Sabines Nicken ab, eilte die Stufen hoch und verschwand hinter der Glastür.
    War das klug?, fragte sie sich, während sie Großmutter und Enkelin nach Blankenese zurückchauffierte.
    Die Kommissarin sah auf ihre Uhr: Sie war zu früh, obwohl es wie üblich in der Schanze einige Runden gekostet hatte, bis der Passat auf einem halbwegs legalen Parkplatz stand. Sabine blieb im Wagen sitzen und sah dem Zeiger zu, wie er träge seine Runden drehte. Es schlug acht, aber noch immer machte sie keine Anstalten auszusteigen.
    Wie viel zu spät sollte sie kommen? Fünf Minuten? Zehn? Eine Viertelstunde? Sie entschied sich für zehn.
    Michael Merz war schon da und hatte einen Tisch etwas abseits der bereits besetzten Plätze gewählt. Er erhob sich, als Sabine zu ihm trat.
    „Wie schön, dass Sie kommen. Ich hatte schon befürchtet, Sie wären dabei, es sich anders zu überlegen." Er lächelte sie offen an, aber ihr kam der Verdacht, er habe sie

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