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Feuer der Rache

Titel: Feuer der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Portionen Kung Pao gegessen. Der Wagenschlüssel fiel zu Boden.
    Zeit verstrich, während sie umschlungen an ihrem Auto lehnten und sich küssten. Irgendwann löste er sich von ihr, hob den Autoschlüssel auf und öffnete die Wagentür.
    „Gute Nacht, Sabine. Schlaf gut."
    Ihre Stimme funktionierte nicht mehr, und ihr Kopf war nicht in der Lage, sinnvolle Sätze zu bilden. Daher nickte sie nur, stieg ein und startete den Motor. Langsam rollte sie davon, während sie ihn im Rückspiegel beobachtete, bis sie abbiegen musste. Noch einmal hob er die Hand zum Gruß.
    Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie sie heimgekommen war. Anscheinend existierte in ihrem Gehirn eine Art Notprogramm, das die für die Fahrt notwendigen Befehle gegeben hatte. Der Rest ihres Körpers befand sich allerdings im Ausnahmezustand! Wann hatte sie zuletzt jemanden so geküsst? Ein Schatten drang in ihre vor Glück schwebende Seele. Wann hatte ein MANN sie zum letzten Mal so geküsst?, verbesserte sie sich rasch, während sie Jeans, Shirt und BH achtlos zu Boden fallen ließ. Sabine schlüpfte in ihr Nachthemd, kuschelte sich ins Bett und schloss die Augen. Sie lauschte dem Durcheinander in ihrem Bauch und ihrem Kopf und schlief seit langer Zeit zum ersten Mal wieder ein, ohne noch endlos Probleme zu wälzen.
    Als sie aus dem Schlaf hochschreckte, war es noch tiefe Nacht, das sagten ihr die fehlenden Geräusche auf der Straße. Sie drehte sich auf die andere Seite und wollte sich gerade wieder in die männliche Umarmung ihres Traumes sinken lassen, als sie seine Anwesenheit spürte.
    „Peter?" Sie saß senkrecht im Bett. Ihr Blick huschte durch das Zimmer.
    „Ja, ich warte schon eine Weile darauf, dass der Alb, der heute wohl eher in der Gestalt des Eros zu dir kam, wieder von dir ablässt." Er saß falsch herum auf einem Stuhl, die Arme auf die Lehne gestützt, das Kinn auf seinen Händen, und betrachtete sie.
    „Was tust du hier?", fragte sie scharf. „Ich dachte, ich hätte dir klargemacht, dass ich diese nächtlichen Überfälle nicht liebe!"
    Der Vampir setzte sich gerade hin und ließ die Arme sinken. „Ich bin gekommen, um dir einen Vorschlag zu machen, von dem ich annehme, dass er dich interessiert."
    Sabine gähnte und warf einen Blick auf ihren Badiowecker. Halb drei. „Ich höre."
    „Du bist an einer gewissen Leiche interessiert, die heute noch im Kühlfach ruht -in den nächsten Tagen jedoch für immer in ihrem Grab verschwinden wird. Wenn du sie in Ruhe untersuchen und dir die Sektionsergebnisse ansehen willst, dann bringe ich dich hin."
    Eine leichte Übelkeit stieg in ihrem Magen auf und breitete sich in ihrem Körper aus. Gingen ihre Wissbegierde und ihr Engagement für den Fall, den sie Rosa Mascheck zuliebe übernommen hatte, so weit, dass sie mitten in der Nacht in die Rechtsmedizin eindringen und eine verweste Wasserleiche untersuchen wollte?
    Etwas in ihr schrie: NEIN! Etwas anderes zwang sie, die Decke zurückzuschlagen und ihre Beine aus dem Bett zu schwingen.
    „Ich bin gleich so weit. Warte hier!"
    Der Vampir erhob sich von seinem Stuhl und verbeugte sich, während Sabine barfuß und nur mit einem kurzen Hemd bekleidet ins Bad tapste.
     

Eine Nacht unter Leichen
    Die Ampel schaltete schon wieder auf Rot, obwohl nur drei Autos durchgefahren waren. Das lag nicht nur an der kurzen Grünphase. Der vorderste Wagen in der Reihe benötigte eine Extraeinladung, bis er seinen ersten Gang finden konnte.
    „Penner!", fluchte Aletta und ballte die Fäuste. „Bleibt doch zu Hause, wenn ihr nicht Auto fahren könnt." Sie ließ den Motor aufheulen und fuhr noch ein Stückchen näher an die Stoßstange ihres Vordermanns heran. Ihr Blick huschte zum zehnten Mal zur Uhr, die ihr gnadenlos jede Minute vorzählte, die sie zu spät kam.
    Das Handy klingelte, und die Ampel sprang auf Grün. Aletta klemmte sich das Telefon zwischen Ohr und Schulter, legte den Gang ein und ließ die Kupplung kommen. Trotz der schlechten Verbindung hörte sie die Panik in Maikes Stimme.
    „Wo bleibst du? Ich warte schon zehn Minuten. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Aletta, du kannst mich doch nicht im Stich lassen!"
    Die blöde Ampel war schon wieder rot, doch Aletta drückte das Gaspedal durch, ignorierte das Hupkonzert von allen Seiten und jagte den alten Volvo ihrer Mutter über die Kreuzung. Sie weinte! Sie hatte Angst, und sie war nahe daran auszurasten.
    „Maike, beruhige dich. Ich bin in wenigen Minuten da."
    „Du bist zu spät. Du

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