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Feuer der Unschuld

Feuer der Unschuld

Titel: Feuer der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Banks
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der wie ein Messer durch Devons Brust fuhr. Wieso hatte er sie nicht einfach angelogen? Weil sie es sowieso gewusst hätte, ganz egal, welches Geständnis er ihr gemacht hätte.
    Vielleicht waren sie ja jetzt in der Lage, aufrichtig miteinander umzugehen. Dann würde auch endlich dieses Gefühl, der größte Mistkerl aller Zeiten zu sein, verschwinden.
    Sie wich zurück, musste sich aber am Kaminsims abstützen, weil ihr plötzlich schwindelig wurde. Er trat auf sie zu, nahm sie bei den Schultern und führte sie zum Bett, damit sie sich setzen konnte.
    Er trat einen Schritt zurück und atmete hörbar aus. Bevor er etwas sagen konnte, sah sie ihn unendlich traurig und verletzt an.
    „Wie konnte ich nur so dumm und naiv sein?“, flüsterte sie. „Wahrscheinlich hast du dich über mich totgelacht.“
    „Verdammt, Ash, ich habe mich nie über dich lustig gemacht. Niemals!“
    „Ich habe dich geliebt“, sagte sie mit schmerzerfüllter Stimme. „Ich dachte, du liebst mich auch. Ich habe gedacht, wir heiraten, weil du mich wolltest, nicht das Geschäft meines Vaters. Wie viel bin ich dir wert, Dev? Oder sollte ich lieber fragen, wie viel mein Vater dir angeboten hat, damit du mich heiratest?“
    Wütend darüber, wie aussichtlos jedes Argument von ihm sein würde, zog er den Schreibtischstuhl ans Bett, setzte sich und sah sie an. „Hör mir zu. Es gibt keinen Grund, warum wir keine zufriedene Ehe führen sollten. Wir kommen gut miteinander aus, wir sind uns in den meisten Punkten einig, und es klappt gut im Bett. Das sind drei Dinge, von denen viele Paare träumen.“
    Sie schloss die Augen.
    „Sieh mich an, Ash. Das mag schmerzhaft für dich sein, aber wir sollten offen miteinander reden. Du bist viel zu emotional, du wirst immer wieder aufs Neue verletzt werden, weil du deine Gefühle offen nach außen trägst. Vielleicht ist es allmählich an der Zeit für dich, erwachsen zu werden und zu erkennen, dass das Leben kein Märchen ist.“
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Es war ihr anzusehen, dass sie mit den Tränen kämpfte. „Wie kannst du nur so … so … kalt und abgeklärt sein? Als würdest du über Daten und Fakten sprechen, von denen ich keine Ahnung habe?“
    Er spürte ein Ziehen im Magen. Noch nie zuvor hatte er sich dermaßen hilflos gefühlt und wünschte sich, es wäre damit getan, Ashley begreiflich zu machen, dass sie härter im Nehmen werden musste. Doch wie? Wusste er doch, dass sie einer der gefühlvollsten Menschen war, die er kannte. Und es war schon ziemlich rücksichtslos von ihm, ihr einreden zu wollen, die ganze Sache zu vergessen.
    Sie barg das Gesicht in den Händen, und er sah, wie sie schluckte und versuchte, geräuschlos zu schluchzen. Natürlich gelang ihr das nicht.
    Er hob die Hand, weil er ihr gerne tröstend übers Haar gestrichen hätte, doch im letzten Moment zog er sie wieder zurück.
    „Ash, bitte weine nicht.“
    Sie hob den Kopf, blickte ihn aus verweinten Augen an und strich sich zornig das Haar aus dem Gesicht. „Weine nicht? Was soll ich deiner Meinung nach sonst tun? Wie konntest du nur? Wie konnte mein Vater nur so etwas tun? Sag’s mir, Devon. Was ist der Preis für meine Zukunft? Was springt für dich dabei heraus?“
    Schweigend sah er sie an.
    „Dein Vater wollte, dass ich dich heirate, damit meine Firma Tricorp Investment und Copeland Hotels fusionieren können“, gestand er schließlich. „Und? Glücklich? Kannst du mir bitte erklären, was gut daran sein soll, dass du es nun weißt?“
    „Es macht mich nicht glücklicher, aber ich möchte verdammt noch mal wissen, in welche Sache mich mein Vater hineingezogen hat. Hätte ich denn jemals eine Chance gehabt? Hast du täglich Hausaufgaben gemacht, um dich in mein Herz einzuschleichen?“
    „Nein, verdammt! Ich habe meine Zuneigung zu dir doch nicht gespielt. Es war keine harte oder unangenehme Arbeit für mich, dich in mich verliebt zu machen. Hätte ich eine Heirat wirklich nicht gewollt, dann hätte keine Abmachung und kein Vertrag daran etwas ändern können. Ich dachte – und denke immer noch –, dass wir ein gutes Ehepaar abgeben. Ich verstehe nicht, warum Liebe immer eine dramatische Gleichung sein muss. Freundschaft und gegenseitiger Respekt sind weitaus wichtiger für eine Beziehung.“
    „Dann kannst du mir bestimmt sagen, wie zum Teufel ich Respekt einem Mann gegenüber aufbringen soll, der mich in eine arrangierte Ehe hineingezogen hat. Denkt denn wirklich jeder, ich sei eine dumme Nuss,

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