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Feuer der Unschuld

Feuer der Unschuld

Titel: Feuer der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Banks
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senkte den Blick. Morgen würde sie sofort damit beginnen, sich den Inhalt der Küchenschränke einzuprägen. Und zwar nachdem sie die Wohnung aufgeräumt hatte.
    „Ash?“
    Sie zwang sich, ihn anzusehen. „Hm, ist mir eigentlich egal. Ehrlich, ich esse, was da ist.“
    „Sehr gut. Ich bin völlig wild darauf, endlich diese Rinderzunge zuzubereiten, bevor sie schlecht wird.“
    Sie blinzelte, bevor sie begriff, dass er sie nur neckte. Sofort tauchten wieder die Bilder ihrer allerersten Nacht vor ihrem geistigen Auge auf. Während des Dinners hatte er sie gefragt, ob sie Vegetarierin sei.
    Sie musste lächeln. Erleichtert lächelte er zurück.
    Sie schüttelte den Kopf. „Keine Rinderzunge, bitte. Filet sehr gerne. Sogar die Hüfte.“
    „Aha. Dann isst du also den Allerwertesten des Rinds, aber nicht seine Zunge“, sagte Devon gespielt empört.
    Ihr Lächeln wurde etwas breiter, als sie die Ellbogen auf die Tischplatte stützte und das Kinn auf die Hände legte. Diese ganze Sache mit dem So-zu-tun-als-ob war eigentlich ganz nett. Wer sagte denn, es dürfe keinen Spaß machen?
    Wenn sie es schaffte, das Drama der Flitterwochen zu vergessen und ihre Schwächen auszugleichen, vielleicht wurde dann aus dem So-tun-als-ob ja irgendwann Wirklichkeit. Er hatte sich für diese Ehe entschieden. Und jetzt war er ihr gegenüber fürsorglich und bemüht, alles zu tun, damit sie nicht litt. So würde sich kein Mann einer Frau gegenüber verhalten, die er verabscheute. Wenn er sie also nicht abstoßend fand und wenigstens ein bisschen Zuneigung für sie übrighatte, dann – vielleicht und unter Umständen – könnte er sie auch lieben.
    An diese Hoffnung klammerte sie sich. Denn an die andere Möglichkeit wollte sie erst gar nicht denken. Er wollte zwar keine Scheidung, doch sie wollte keinen Ehemann, der sie nicht liebte. Wenn sie diese Hoffnung verlöre und er ihr signalisierte, dass er ihre Gefühle niemals erwidern würde, dann wäre es das Ende ihrer Ehe. Ganz egal, ob er das wollte oder nicht.
    Devon legte ein Päckchen auf die Tischplatte und ging wieder zum Kühlschrank, um eine Zwiebel und eine Schale Pilze herauszunehmen.
    „Wie wär’s mit einem leichten Pfannengericht? Es geht schnell und schmeckt verdammt gut, wenn ich das mal so sagen darf.“
    „Klingt gut.“
    Schweigend sah sie ihm beim Kochen zu. Appetitlicher Bratgeruch erfüllte die Küche. Und während das Fleisch in der Pfanne brutzelte, schnitt Devon das Gemüse klein.
    Ashley fand, dass er einen attraktiven Koch abgab. Er wirkte sehr souverän, und sie fragte sich, ob es überhaupt etwas gab, was er nicht konnte. Gehörte er zu den Menschen, denen alles, was sie anfassten, gelang?
    „Gibt es etwas, was du nicht beherrschst?“, platzte es aus ihr heraus.
    Innerlich aufstöhnend rügte sie sich für ihr dummes Verhalten. Denn genau das wollte sie in Zukunft vermeiden. Sie musste mehr … Selbstbeherrschung an den Tag legen. Zumindest sollte sie damit aufhören, wie ein Wasserfall zu reden.
    Er sah hoch und schaute sie an, als hätte er ihre Frage nicht richtig verstanden. „Wie bitte?“
    Sie schüttelte den Kopf. Auf gar keinen Fall. „Das war dumm, vergiss es.“
    Er legte das Messer beiseite. „Wieso willst du wissen, ob ich etwas nicht kann?“
    Sie schloss die Augen und wünschte sich, im Erdboden zu versinken. So viel also zu ihrem Vorhaben, nie wieder zu reden, ohne vorher nachzudenken.
    „Komm schon, Ash. Lass mich nicht hängen.“
    Sie seufzte. „Ach, das war wirklich eine blöde Frage. Es ist nur, irgendwie scheinst du jemand zu sein, der alles kann. Deshalb hat es mich interessiert, ob es wohl etwas gibt, was du nicht kannst. Damit wir Sterblichen hoffen können.“
    Er zuckte die Schultern. „Da gibt es eine ganze Menge. Und alles, was ich kann, musste ich mir hart erarbeiten.“
    Es wurde immer schlimmer. „Ich habe das gar nicht so gemeint, Dev. Okay? Das sollte wirklich keine Anspielung auf dein schwieriges Leben sein. Es tut mir leid.“
    Nervös strich sie sich mit der Hand durchs Haar und starrte auf die Oberfläche des Küchentresens. Am liebsten wäre sie jetzt aus dem Raum gerannt, aber das wäre vielleicht doch etwas zu dramatisch gewesen.
    „Was meinst du denn dann?“
    In seiner Stimme lag weder Zorn noch Erstaunen, sondern einfach nur Neugier. Verstohlen sah sie ihn aus den Augenwinkeln an.
    „Na ja. Kochen zum Beispiel. Du scheinst es wirklich gut zu können. Und auf mich wirkst du, alles ginge es dir mit

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