Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Lanoux weiter. Robert war von oben bis unten voller Verbände und schonte seine linke Seite. Er zuckte zusammen, als er das Gewehr nahm. Während Gaston sich mit einer Hand das Hemd aufknöpfte, musterte er seinen Gegner. Dann öffnete sich das Hemd und enthüllte seine Brust. Gaston Mouton war ein großer Mann mit dem schweren, kompakten Körperbau seiner Art. Kein Gramm Fett, ein Waschbrettbauch, schmale Hüften und dicke, muskulöse Schenkel. Ein Mann auf der Höhe seiner Kraft – und offenbar fest davon überzeugt, dass er sich mit Saria paaren würde.
    Drake war so wütend, dass er nur noch Rot sah, als Gaston mit einer Geschwindigkeit, die nur unwesentlich langsamer war als Remys, die Gestalt wechselte. Er war sehr viel selbstsicherer, als Drake erwartet hatte, nachdem er sich hinter einer Waffe versteckt hatte. Die beiden Kontrahenten umkreisten sich knurrend.
    Dann griffen sie unvermittelt an, stürzten sich aufeinander und prallten in der Luft krachend zusammen. Jeder hatte es auf Kopf und Nacken des Gegners abgesehen, um möglichst schnell möglichst viel Schaden anzurichten. Blut spritzte und verklebte beiden Tieren das Fell. Nach einem heftigen, rücksichtslosen Einsatz von Zähnen, Klauen und Körperkraft trennten sie sich, nur um gleich wieder aufeinander loszugehen.
    Die Nacht hallte wider vom zornigen Brüllen der Leoparden, die sich blutend und mit bebenden Flanken einen brutalen, primitiven Kampf lieferten, bei dem keiner auch nur einen Zentimeter nachgab. Immer wieder stürzten sie sich aufeinander, um ein lebenswichtiges Organ zu erwischen. Gaston fiel auf den Rücken und versuchte, Drakes Bauch aufzuschlitzen und ihm die Eingeweide herauszureißen. Doch Drake sprang hoch, drehte sich um die eigene Achse und kam auf allen vieren auf, eine etwas seltsame Landung, die Gaston reizte, die Gelegenheit zu nutzen. Er rollte sich zur Seite, sprang hastig wieder auf und attackierte von vorn.
    Drake wollte seinen Rivalen nicht umbringen, und das machte ihn noch wütender, denn er konnte den Zorn seines Leoparden weitestgehend verstehen, nicht nur weil Saria geschlagen worden war. Doch er dachte bereits wie ein Anführer und versuchte, das zu tun, was für das Rudel das Beste war. Dabei wollte er es ja gar nicht führen, er wollte nur Saria.
    Sein Gegner war schnell und gefährlich und er brauchte jedes Quäntchen Kraft, um nicht selbst dabei umzukommen, während er seinen Leoparden im Zaum hielt und auf den richtigen Augenblick wartete. Sein Bein brannte wie Feuer, aber die Kombination aus Stahl, Muskeln und Kraft hielt stand. Er war gewiss, er würde gewinnen, doch ob er das schaffte, ohne dauerhaften Schaden anzurichten, war fraglich.
    Wieder hoben die beiden Leoparden ab, stießen in der Luft zusammen und rollten in einem wüsten Knäuel über den Boden. Drake sah seine Chance, griff zu und grub die Zähne in die ungeschützte Kehle des Gegners. Das wilde Klopfen des Herzens unter ihm, der Geschmack des heißen Blutes, die Mordlust, der Triumph des Sieges – alle Sinneswahrnehmungen vermischten sich.
    Die beiden Leoparden starrten sich an. Gaston zeigte keine Angst, und Drake bewunderte ihn in gewisser Weise. Einen Mann wie ihn hätte er gern in seinem Team gehabt, aber vielleicht blieb ihm keine andere Wahl, als ihn zu töten.
    »Ergib dich, Gaston«, befahl Remy. »Bist du verrückt?«
    Als sein Gegner aufhörte, sich zu wehren, und sein Leopard etwas ruhiger wurde, hörte Drake einen Warnschrei. Doch schon wurde er hinterrücks angefallen und von den Füßen gerissen, ohne jede Chance, der Attacke zu begegnen. Überrumpelt von der Wucht des Angriffs schlug er hart auf und spürte die Quetschungen und Prellungen, die er sich dabei zuzog. Wie aus weiter Ferne hörte er Saria rufen und einen Mann schmerzhaft aufstöhnen. Doch nichts war wichtiger als sich abzurollen, wieder auf die Beine zu kommen und dem Angreifer die Stirn zu bieten.
    »Verflucht, Drake, lass deinen Leoparden endlich von der Kette. Töte sie beide. Sie kämpfen nicht fair, und die ganze Meute soll zur Hölle fahren«, schrie Joshua. »Wenn du den hier nicht fertigmachst, puste ich einen nach dem anderen weg, das schwöre ich.«
    In Joshuas Zorn mischten sich tiefe Verachtung und Ablehnung. Gestaltwandler hielten sich an Regeln, feste, unabänderliche Regeln für das Überleben in den Wäldern der Welt. Ohne diese Regeln waren ihre Leoparden unkontrollierbare Tötungsmaschinen. Aus diesem Grund musste Ordnung herrschen, doch das

Weitere Kostenlose Bücher