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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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holte tief Luft, um den Leoparden zu beruhigen, und verwandelte sich. Es tat höllisch weh, sein ganzer Körper schien zu brennen, doch er ignorierte den Schmerz und fing die Jeans auf, die Evan ihm zuwarf. Dann zwang er seine müden Muskeln zu funktionieren, obwohl er sich am liebsten neben die geschlagenen Leoparden gelegt hätte. Doch vor diesen traurigen Exemplaren seiner Art wollte er keine Schwäche zeigen, nicht nachdem sie ihn fast dazu gebracht hätten, jemanden umzubringen. Er war sich nicht einmal ganz sicher, dass er es nicht getan hatte.
    »Das sehe ich, Süße«, stieß er etwas kurzatmig hervor. »Warte noch eine Minute.« Er holte mehrmals tief Luft, um sich zu wappnen, ehe er zu ihr ging, über eine Strecke, die ihm breit wie ein Fußballfeld vorkam, tatsächlich aber mit ein paar Schritten zu bewältigen war. Ohne Vorwarnung schlug er Jules die Faust ins Gesicht, sodass der Mann rückwärts stolperte und gleichzeitig von Sarias Messer befreit war.
    Dann zog Drake Saria in seine Arme. »Ich schätze, ich hätte mir ein oder zwei Minuten Zeit nehmen sollen, um zu sehen, ob du wirklich Hilfe brauchst.«
    Sarias Grinsen wurde noch breiter. »Es war sehr nett von dir, dich nur meinetwegen zum Anführer des Rudels zu machen. Ich bin nicht ganz sicher, was du jetzt tun willst, aber wie auch immer, ich weiß die Mühe zu schätzen.«
    Drake seufzte und sah zu Sarias Brüdern hinüber, die allesamt über das ganze Gesicht grienten, sogar Lojos. Drake maß sie mit seinem finstersten Blick. »Kümmert euch um die drei Verletzten. Ich möchte, dass alle Familien, die nicht bereits hier sind, informiert werden. Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit, um mir ihre Treue zu schwören oder zu gehen.« Er hob den Kopf und sah mit stahlhartem Blick in die Runde. »Hier wird sich einiges ändern, ob es euch passt oder nicht. Entweder ihr haltet euch an die Regeln des Rudels oder ihr verlasst es. Im Moment ist mir ziemlich egal, wer bleibt oder geht, aber falls ihr bleibt, fangt ihr an, euch anständig zu benehmen. Ich werde in diesem Rudel aufräumen, und was euch erwartet, wenn ihr nicht gehorcht, wird euch nicht gefallen.«
    Ohne auf eine Reaktion zu warten und besorgt, dass ihm die Knie weich werden könnten, legte er einen Arm um Sarias Schultern. Sie schien zu spüren, wie schwach er in Wahrheit war, denn sie fasste ihn um die Taille und ging mit ihm zum Haus. Jerico und Evan folgten ihnen rückwärts gehend, sodass sie die Mitglieder des Rudels im Auge behielten und Drake und Saria bei Bedarf schützen konnten.
    Remy stand langsam auf und betrachtete die anderen mit gerunzelter Stirn. »Was zum Teufel habt ihr euch dabei gedacht? Wenn ihr den Kerl umgebracht hättet, hätte ich euch einbuchten müssen, ob ihr Leopardenmenschen seid oder nicht. Dummköpfe!«
    »Vielleicht liegt es am schlechten Blut«, spottete Joshua aus dem Schatten heraus, die Waffe schussbereit, sein Blick kalt. »Ich habe hier nicht viel zu sehen bekommen, das die Mühe wert wäre, dass man es rettet, Remy. Nur Feiglinge. Erbärmliche Feiglinge.« Sein Blick richtete sich auf zwei ältere Männer, die mit ihren Gewehren weiter hinten standen.
    Die beiden Kerle sahen sich an. Dann ergriff einer das Wort. »Wer bist du?«
    »Mein Name ist Tregre. Joshua Tregre. Ich glaube, ihr seid meine Onkel.« Joshua spuckte aus. »Obwohl es bitter ist, das zugeben zu müssen.«
    Der ältere der beiden Männer zog hörbar den Atem ein. »Du bist Renards Junge.« Wieder wechselten die beiden Männer einen Blick. Dann schob der ältere sich an Elie Jeanmard vorbei und baute sich ungerührt vor Joshua auf. Sein Gesicht war faltig und alt, die einstmals blauen Augen zu Grau verblichen. Nachdem er Joshua sorgfältig, geradezu misstrauisch gemustert hatte, atmete er langsam aus und nickte beinahe anerkennend. »Du siehst aus wie dein Vater.«
    »Hast du geglaubt, ich erinnere mich nicht mehr an dich, Onkel Beau?« Joshuas Stimme klang bitter. »Mama hat nicht ein einziges Mal über diese Nacht geredet, und sie hat nur gut von dir und Gilbert gesprochen, aber ich erinnere mich. Mein Leopard erinnert sich. Ihr habt uns verraten; dieses Monster von einem Großvater hat seinen eigenen Sohn getötet. Ich habe es mit angesehen, und jede Nacht, wenn ich ins Bett gehe, sehe ich es wieder vor mir. Also denkt bloß nicht, nicht einmal einen Moment, dass ich etwas vergessen hätte, nur weil ich klein war.«
    »Leoparden vergessen nichts, Junge«, entgegnete Beau müde.

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